Schlaganfall
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Schlaganfall: wir klären auf
Ein Schlaganfall ist ein akuter Notfall, bei dem jede Minute zählt. Bei einem Schlaganfall ist die Durchblutung im Gehirn gestört. Nicht nur ältere, sondern auch jüngere Menschen können betroffen sein. Ein Schlaganfall kann schwere Folgen haben, die das Leben beeinträchtigen oder bedrohen können. Zu den typischen Anzeichen zählen Lähmungen und Sprachstörungen, manchmal auch starke Kopfschmerzen.
270.000
erkrankte Menschen in Deutschland
12.200.000
erkrankte Menschen weltweit
1,6%
12-Monats-Prävalenz
Schlaganfall: kurz und einfach erklärt
Ein Schlaganfall passiert ganz plötzlich (“schlagartig”) und führt dazu, dass bestimmte Bereiche im Gehirn nicht mehr richtig arbeiten. Das kann zwei Hauptursachen haben: entweder wird ein Blutgefäß im Gehirn verstopft (das nennt man Hirninfarkt) oder es kommt zu einer Blutung im Gehirn. Beide Ursachen führen dazu, dass ein Bereich des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Eine Blutung erhöht zudem den Druck auf das Hirngewebe, was zusätzliche Schäden verursachen kann. Ein Schlaganfall ist eine der häufigsten Ursachen für Tod und bleibende Behinderungen bei Erwachsenen in Deutschland.
Schlaganfall : kurz und einfach erklärt
Ein Schlaganfall passiert ganz plötzlich (“schlagartig”) und führt dazu, dass bestimmte Bereiche im Gehirn nicht mehr richtig arbeiten. Das kann zwei Hauptursachen haben: entweder wird ein Blutgefäß im Gehirn verstopft (das nennt man Hirninfarkt) oder es kommt zu einer Blutung im Gehirn. Beide Ursachen führen dazu, dass ein Bereich des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Eine Blutung erhöht zudem den Druck auf das Hirngewebe, was zusätzliche Schäden verursachen kann. Ein Schlaganfall ist eine der häufigsten Ursachen für Tod und bleibende Behinderungen bei Erwachsenen in Deutschland.
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Ursachen zu Schlaganfall
Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Blutzufuhr zum Gehirn eingeschränkt oder vollständig unterbrochen wird. Das kann zwei Ursachen haben:
In den meisten Fällen wird ein Schlaganfall durch ein Blutgerinnsel ausgelöst, das ein Gefäß im Gehirn verstopft. Diese Gerinnsel bilden sich meist in den Halsschlagadern oder im Herzen und werden über den Blutkreislauf ins Gehirn geschwemmt, wo sie dann ein Gefäß blockieren. Ein Schlaganfall, der durch ein verstopftes Blutgefäß entsteht, wird als ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt) bezeichnet.
Die zweite, seltenere Ursache sind Blutungen im Gehirn, zum Beispiel weil ein Blutgefäß reißt und Blut ins Hirngewebe austritt. Das wird auch hämorrhagischer Schlaganfall genannt. Beide Ursachen führen dazu, dass ein Bereich des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Eine Blutung erhöht zudem den Druck auf das Hirngewebe, was zusätzliche Schäden verursachen kann. Je schneller behandelt und die Sauerstoffversorgung wiederhergestellt werden kann, desto größer sind die Chancen, dass der Schaden im Gehirn möglichst klein bleibt.
Risikofaktoren
Bei gesunden Menschen bilden sich nur sehr selten Gerinnsel in den Blutgefäßen. Es gibt allerdings Faktoren, die das Risiko für einen Schlaganfall erhöhren. Zu den Risikofaktoren zählen:
- Erbliche Veranlagung und zunehmendes Alter
- Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Vorhofflimmern, Hypercholesterinämie oder Diabetes
- Rauchen
- Übergewicht und Adipositas
- Bewegungsmangel
- Alkohol
- dauerhafter Stress
Symptome zu Schlaganfall
In vielen Fällen treten die Symptome eines Schlaganfalls plötzlich und schwerwiegend auf. Sie können aber auch schleichend auftreten und sich im Laufe der Zeit verschlimmern. Welche Anzeichen auftreten, hängt davon ab, welcher Bereich im Gehirn geschädigt ist. Zu den häufigsten Symptomen eines Schlaganfalls zählen:
- plötzlich auftretende Schwäche
- Sprachstörungen
- Lähmungserscheinungen und Taubheitsgefühle (beispielsweise im Gesicht, in Arm oder Bein)
- Gesichtsfeldausfall, herabhängender Mundwinkel
- Schwindel und ein unsicherer Gang
Manchmal kommt es auch zu starken Kopfschmerzen, begleitet von Übelkeit und Erbrechen.
Die wichtigsten Anzeichen für einen Schlaganfall haben Fachleute in dem FAST-Test zusammengefasst. Damit kann jeder einen Schlaganfall schnell erkennen. Die Buchstaben stehen für die englischen Wörter Face (Gesicht) – Arms (Arme) – Speech (Sprache) – Time (Zeit). Zeigt zum Beispiel ein Mundwinkel nach unten, sinkt ein Arm herab oder ist die Sprache beeinträchtigt, kann das auf einen Schlaganfall hindeuten. Dann wählen Sie sofort den Notruf.
Diagnose zu Schlaganfall
Wenn ein Mensch mit Verdacht auf einen Schlaganfall ins Krankenhaus kommt, untersucht ihn zuerst ein Neurologe oder eine Neurologin. Dabei sucht der Arzt nach sichtbaren und versteckten Anzeichen eines Schlaganfalls und fragt nach möglichen Risikofaktoren und Frühwarnsymptomen. So kann er mit hoher Sicherheit feststellen, ob es sich um einen Schlaganfall handelt. Um die genaue Ursache zu finden, ob ein Blutgerinnsel oder eine Blutung im Gehirn vorliegt, sind weitere Untersuchungen notwendig.
Computertomographie (CT)
Nach der ersten Untersuchung wird oft eine Computertomographie (CT) des Kopfes gemacht. Diese liefert Bilder vom Gehirn und den Blutgefäßen. So kann die Ärztin sehen, ob es sich um eine Durchblutungsstörung oder eine Hirnblutung handelt. Dies ist wichtig, um die richtige Behandlung schnell zu beginnen.
Magnetresonanztomographie (MRT)
Eine andere Möglichkeit ist die Magnetresonanztomographie (MRT), die sehr genaue Bilder vom Gehirn und den Blutgefäßen liefert. Obwohl die MRT genauer ist als die CT, dauert sie länger und ist teurer, daher wird sie meistens nicht als erste Untersuchung gemacht.
Ultraschall
Ultraschalluntersuchungen (Doppler- und Duplexsonographie) der Hals- und Nackenarterien zeigen, ob die Blutgefäße verengt oder blockiert sind. Das kann auf Arterienverkalkung hinweisen. Auch die Blutgefäße im Gehirn können so untersucht werden. Eine spezielle Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) zeigt, ob es Probleme mit dem Herzen gibt, die Blutgerinnsel verursachen könnten.
Elektrokardiogramm (EKG)
Mit einem Elektrokardiogramm (EKG) kann der Arzt Herzrhythmusstörungen erkennen und ausschließen, dass der oder die Betroffene einen Herzinfarkt hat.
Blutuntersuchungen
Dem Betroffenen wird Blut abgenommen und im Labor untersucht. Dabei werden die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen, Blutplättchen und die Blutgerinnungswerte gemessen. Auch Blutzucker, Kalium-, Natrium-, Leber- und Nierenwerte werden überprüft, um mögliche Entzündungen und andere Probleme zu erkennen.
Angiographie
Bei der Angiographie werden die Blutgefäße im Gehirn dargestellt. Die Ärztin spritzt ein Kontrastmittel und macht eine Röntgenaufnahme, um den Verlauf der Hirnarterien und -venen zu sehen. Diese Methode kann auch therapeutisch eingesetzt werden, um ein Blutgerinnsel direkt zu behandeln. Es gibt auch nicht-invasive Methoden wie die Magnetresonanz-Angiographie (MRA) und die CT-Angiographie, die ebenfalls Informationen über die Blutgefäße liefern.
Elektroenzephalogramm (EEG)
Ein Elektroenzephalogramm (EEG) misst die Gehirnströme. Dabei tragen Betroffene eine Haube mit Elektroden. Diese Untersuchung zeigt, ob nach einem Schlaganfall eine Neigung zu epileptischen Anfällen besteht. In seltenen Fällen wird eine Lumbalpunktion durchgeführt. Der Arzt entnimmt mit einer feinen Nadel Flüssigkeit aus dem Rückenmarkskanal. Dies wird gemacht, wenn der Verdacht auf eine Entzündung oder eine Blutung besteht, die durch andere Untersuchungen nicht bestätigt werden konnte.
Diese verschiedenen Untersuchungen helfen den Ärztinnen und Ärzten, die genaue Ursache eines Schlaganfalls zu finden und die bestmögliche Behandlung für Betroffene zu wählen.
Behandlung zu Schlaganfall
Bei der Behandlung eines Schlaganfalls geht es vor allem darum, das Leben der Person zu retten und mögliche Folgeschäden zu begrenzen. Ist ein Gerinnsel die Ursache des Schlaganfalls, wird versucht, das verstopfte Hirngefäß so schnell wie möglich wieder zu öffnen:
- Bei der Thrombolyse wird das Gerinnsel durch ein Medikament aufgelöst, das über eine Infusion verabreicht wird.
- Bei der Thrombektomie wird das Gerinnsel über einen Katheter aus den Hirngefäßen entfernt.
Beide Verfahren werden, wenn möglich, kombiniert. Damit sie helfen können, ist es wichtig, innerhalb der ersten Stunden nach Symptombeginn in eine Klinik zu kommen. Besonders geeignet sind spezialisierte Stationen, „Stroke Units“ genannt. Aktuell gibt es in Deutschland 333 Stroke Units (SU).
Bei einer Blutung ist es entscheidend, sie schnell zu stoppen. Gegebenenfalls ist dazu eine Operation notwendig. Wie weiter behandelt und überwacht wird, hängt von der Schwere des Schlaganfalls und seinen Auswirkungen ab. Eine Rolle spielt auch, was weitere Untersuchungen ergeben.
Klinische Studien und Forschung zu Schlaganfall
Klinische Studien sind Forschungsstudien, die Ärzten helfen, neue Behandlungen, Medikamente und Medizinprodukte zu entwickeln, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Patienten zu verbessern.
Durch die Teilnahme an einer klinischen Studie können Sie eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung des medizinischen Wissens und der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für verschiedene Krankheiten und Leiden spielen.
Leben mit Schlaganfall
Folgen des Schlaganfalls
Die meisten Menschen überleben einen Schlaganfall. Es sind jedoch Folgeschäden möglich. So kann ein Schlaganfall Lähmungen oder Einschränkungen verschiedener körperlicher Funktionen auslösen, unter anderem beim Sprechen oder Sehen. Auch geistige Fähigkeiten können beeinträchtigt sein. Die Beschwerden können sich im Lauf der Zeit bessern. Manchmal bleiben sie aber auch bestehen. Nach einem Schlaganfall kann Unterstützung im Alltag oder Pflege nötig werden.
Rehabilitation
Die meisten Menschenmüssen nach einem Schlaganfall ihre Selbstständigkeit wiedererlangen. Das bedeutet in der Regel, Muskelkraft, Beweglichkeit und Sprachvermögen zu stärken. Wichtig ist auch, emotional wieder stabiler zu werden. Die Reha kann sich unterschiedlich gestalten. Am wichtigsten sind:
- Physiotherapie
- Fitnesstraining
- Sprach-Heilbehandlung
- Training der Schluckfunktion
- Ergotherapie: Sie kann helfen, den Alltag trotz Einschränkungen zu meistern.
Die Rehabilitation beginnt meist schon während der Behandlung in der Klinik und kann anschließend in einer Rehaklinik oder ambulant fortgesetzt werden.
Leben und Alltag
Viele Menschen sind nach einem Schlaganfall traurig und niedergeschlagen. Das ist ganz normal, weil sich ihr Leben oft gravierend verändert. Wer mit einem Mal auf die Hilfe anderer angewiesen ist, benötigt eine gewisse Zeit, sich an diese Umstände zu gewöhnen. Die verschiedenen Behandlungen haben zum Ziel, einen Teil der Unabhängigkeit zurückzuerlangen. Meistens gelingt es mit der Zeit, mit den Folgen der Erkrankung im Alltag zurechtzukommen. Es kann jedoch vorkommen, dass sich eine behandlungsbedürftige Depression entwickelt. Sie belastet nicht nur psychisch, sondern kann auch die körperliche Genesung beeinträchtigen.
Nach einem Schlaganfall können betroffene Menschen und ihre Familien sich an Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen wenden. Dort finden sie Unterstützung und hilfreiche Informationen, beispielsweise zur Pflege und zu finanziellen oder psychosozialen Fragestellungen. Das Angebot der Pflegeberatungsstellen ist in vielen Städten und Gemeinden oft kostenlos. Anlaufstellen finden Sie auch auf der Seite der Deutschen Schlaganfall-Hilfe.
Unser Fazit zu Schlaganfall
Ein Schlaganfall ist gefährlich und erfordert sofort medizinische Hilfe. Wenn Betroffene oder ihre Angehörige schnell auf die typischen Symptome reagieren, kann Betroffenen aber gut geholfen werden. In der anschließenden Reha helfen verschiedene Weiterbehandlungen, dass Betroffene ein möglichst selbstständiges Leben weiterführen können. Mit einem gesunden Lebensstil kann man einem Schlaganfall vorbeugen.
Text-, Quellen- und Autoreninformationen
Letzte Aktualisierung
Quellenangaben
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Schlaganfall – Symptome, Diagnostik, Therapie. (2023, April 13). Gelbe Liste. Retrieved July 11, 2024, from https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/schlaganfall
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Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen lediglich der allgemeinen Information und können eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Sie sind kein Ersatz für professionelle Behandlungen oder Beratungen durch ausgebildete Ärzte und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen zu beginnen. Unsere Experten können leider keine individuellen Fragen beantworten.