Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass drei Maßnahmen am wirksamsten sind, um Menschen mit Adipositas beim Abnehmen zu helfen und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken zu senken: Verhaltensänderungen, Medikamente und Operationen. Eine auf die einzelne Person zugeschnittene Kombination der drei Ansätze funktioniere am besten, sagen die Forschenden, die ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift “Journal of the American Medical Association” veröffentlichten.
Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit Adipositas
Adipositas (auch Fettleibigkeit genannt) kommt immer häufiger vor. Bereits im Jahr 2016 waren nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits 650 Millionen Erwachsene fettleibig, Tendenz steigend. Fachleuten bereitet dieser Trend große Sorgen, denn Übergewicht erhöht das Risiko für verschiedene Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Starkes Übergewicht führt langfristig auch zu Gelenk- und Rückenproblemen. Neben körperlichen Beschwerden leiden viele Betroffene auch psychisch unter ihrem Gewicht.
Wann bin ich fettleibig? Menschen mit Adipositas haben einen stark erhöhten Körperfettanteil. Über den Body Mass Index (BMI) können Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas voneinander abgegrenzt werden. Der BMI wird auf Basis des Körpergewichts und der Körpergröße berechnet (kg/m²). Erreichen Sie bei der Berechnung des BMI einen Wert von über 25, gelten Sie als übergewichtig, bei einem Wert über 30 sprechen Fachleute von Adipositas. Der BMI sagt aber nichts über die Fettverteilung und die Muskelmasse eines Menschen aus. Sehr sportliche Menschen können beispielsweise einen erhöhten BMI haben, ohne dass sie übergewichtig sind. Ärztinnen und Ärzte messen neben dem BMI daher auch immer den Taillen- und Hüftumfang. Manchmal wird auch der Körperfettanteil bestimmt (Hautfaltendickemessung).
Was ist die beste Behandlung bei Adipositas?
Um eine Adipositas zu behandeln, müssen Betroffene langfristig abnehmen. Dafür kommen in der Regel fünf verschiedene Maßnahmen in Frage:
- Ernährungstherapie
- Bewegungstherapie
- Verhaltenstherapie
- Medikamente
- Operationen
Die Grundlage bildet immer eine Kombination aus Ernährungstherapie, Bewegungstherapie und Verhaltenstherapie. Eine Behandlung mit Medikamenten oder Operationen wie einer Magenverkleinerung sind manchmal auch nötig.
Forschende haben kürzlich das aktuelle Wissen über die Ursachen, Diagnose und Behandlung von Adipositas zusammengefasst. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Verhaltensänderungen, zum Beispiel hinsichtlich Ernährung und Bewegung, Medikamente (wie Appetitzügler) und bariatrische Chirurgie den Betroffenen am besten beim Abnehmen helfen.
Gut zu wissen: Mit bariatrischer Chirurgie oder Adipositaschirurgie meint man Operationen, die zu einer Abnahme des Körpergewichtes führen sollen. Dazu zählt beispielsweise die Schlauchmagenbildung (auch Magenverkleinerung genannt). Dabei wird der Magen so sehr verkleinert, dass nur noch ein Schlauch übrig bleibt und die operierte Person sehr wenig Nahrung aufnehmen kann.
Die besten Methoden: So viel könnten Menschen mit Adipositas abnehmen
Laut der Studie können Betroffene mit diesen drei Methoden am meisten Abnehmen:
- Mit Verhaltensänderungen: Fünf bis zehn Prozent Gewichtsverlust
- Mit Medikamenten: Acht bis 21 Prozent Gewichtsverlust
- Mit bariatrischen Operationen: 25 bis 30 Prozent Gewichtsverlust
Eine auf die einzelne Person zugeschnittene Kombination dieser Ansätze funktioniere am besten, sagen die Forschenden.
Elmaleh-Sachs, A., et al. (2023). Obesity Management in Adults: A Review. Journal of the American Medical Association. Retrieved Dezember 4, 2023, from https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/2812316