Bis 2050 wird es schätzungsweise fast 600 Millionen Menschen mit COPD geben. Die Fälle von Lungenerkrankungen werden in den nächsten drei Jahrzehnten weltweit voraussichtlich um 23 Prozent zunehmen.
Einer neuen Studie zufolge wird die Zahl der Menschen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) weltweit in drei Jahrzehnten um 23 Prozent steigen. Bis 2050 werden fast 600 Millionen Menschen von COPD betroffen sein.
Der stärkste Anstieg mit fast 50 Prozent wird voraussichtlich bei Frauen und Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu verzeichnen sein. Die Forschenden erwarten, dass die Zahl der COPD-Betroffenen in solchen Ländern bis 2050 mehr als doppelt so hoch sein wird wie in Ländern mit hohem Einkommen.
Was ist COPD?
COPD ist eine Lungenerkrankung, die die Atemwege und Lungenbläschen dauerhaft schädigt und das Atmen erschwert. Die Krankheit entwickelt sich über viele Jahre und wird meist durch Rauchen und Luftverschmutzung verursacht.
Zu den Symptomen einer COPD gehören:
- Kurzatmigkeit
- Pfeifende Atmung
- Anhaltender Husten mit Schleim
Bei Krankheiten wie COPD erstellen Fachleute möglichst genaue langfristige Prognosen darüber, wie viele Menschen weltweit in den kommenden Jahren voraussichtlich erkranken werden, um die benötigten Ressourcen besser planen zu können.
Frauen aus Entwicklungsländern werden besonders von COPD betroffen sein
In ihrer Modellierungsstudie schätzten die Forschenden die regionale und globale COPD-Belastung von 2020 bis 2050. Dafür zogen sie veröffentlichte Daten über die Häufigkeit der Krankheit bei Menschen ab 25 Jahren heran und berücksichtigten gleichzeitig die Prognosen bekannter COPD-Risikofaktoren.
Als Risikofaktoren wurden Rauchen, die Luftverschmutzung im Innen- und Außenbereich sowie Entwicklungsindizes einbezogen.
Im Jahr 2020 waren schätzungsweise 10,6 Prozent der Weltbevölkerung von COPD betroffen, das entspricht etwa 480 Millionen Menschen. Den neuen Schätzungen zufolge wird die Zahl der Menschen mit COPD bis 2050 auf insgesamt 592 Millionen ansteigen. Das ist ein Anstieg von 23,3 Prozent gegenüber 2020.
Rauchen und Luftverschmutzung im Haushalt sind Hauptgründe für Anstieg von COPD
Die Forschenden stellten fest, dass besonders Frauen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen betroffen sein werden. Die Zahl der Frauen mit COPD soll von 177 Millionen im Jahr 2020 auf 260 Millionen im Jahr 2050 steigen. Das ist ein Anstieg von 47,1 Prozent. Bei den Männern war der prognostizierte Anstieg mit 9,4 Prozent etwa fünfmal geringer.
Generell scheint die Zahl der COPD-Betroffenen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen viel schneller zu wachsen als in Ländern mit hohem Einkommen. Für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen prognostizieren die Forschenden einen Anstieg von 32,7 Prozent von 2020 bis 2050 auf 426 Millionen Menschen. In Ländern mit hohem Einkommen werden die COPD-Fälle wahrscheinlich nur um 3,8 Prozent auf 166 Millionen Fälle steigen.
Warum werden besonders die Menschen aus Entwicklungsländern stark von COPD betroffen sein? Die Forschenden vermuten folgende Ursachen:
- Eine stetig wachsende und alternde Bevölkerung
- Mehr Raucherinnen und Raucher
- Kochen und Heizen mit festen Brennstoffen wie Kohle und Holz in schlecht belüfteten Innenräumen
- Ein schlechter Zugang zur Gesundheitsversorgung
Boers, E. et al. (2023, December 7). Global Burden of Chronic Obstructive Pulmonary Disease Through 2050. JAMA Network Open. Retrieved January 29, 2024, from https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2812622