Die jüngsten Fortschritte bei der Entwicklung von Schilddrüsenhormon-Rezeptor-Beta (THR-β)-Agonisten zur Behandlung der nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) sind vielversprechend. Trotz der Konkurrenz durch andere Medikamentengruppen entwickeln sich die THR-β-Agonisten aufgrund ihres sicheren Profils, ihrer einfachen Verabreichung und ihrer therapeutischen Wirksamkeit zu Spitzenreitern.
Das Interesse an Medikamenten, die auf den Schilddrüsenhormonrezeptor beta (THR-β) abzielen, insbesondere in Bezug auf die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH), hat deutlich zugenommen. Insbesondere die Phase-III-Ergebnisse von Resmetirom von Madrigal und die Phase-IIb-Ergebnisse von Viking für VK2809 haben für Aufsehen gesorgt und die Weichen für einen potenziellen neuen Therapieansatz für NASH gestellt.
Potenziell bahnbrechende Neuzugänge und Herausforderungen
Kürzlich meldete Terns Pharma die Ergebnisse der Phase IIa der DUET-Studie für sein Medikament TERN-501, das im Vergleich zu seinen Konkurrent:innen leicht unterdurchschnittlich abschnitt. Wenig später kündigte Aligos seine bevorstehende Phase-II-Studie für ALG-055009 an, wobei das Potenzial dieses Medikaments, mit anderen zu konkurrieren, noch unklar ist. Der Aufstieg der THR-β-Agonisten stößt jedoch immer noch auf Herausforderungen durch andere Medikamentenklassen, was Fragen über die Wettbewerbslandschaft aufwirft.
Konkurrenz durch FXR-, GLP-1- und FGF21-Agonisten
Bisher ging die größte Bedrohung für THR-β-Agonisten von Farnesoid-X-Rezeptor (FXR)-Agonisten aus. Die Chancen der FXR-Agonisten, symbolisiert durch Obeticholsäure von Intercept, scheinen jedoch geschwunden zu sein. Gleichzeitig stellen zwei andere Medikamentenklassen – GLP-1-Agonisten und FGF21-Agonisten, die typischerweise in der NASH-Behandlung eingesetzt werden – eine neue Herausforderung für die Konkurrenz dar.
Semaglutid von Novo Nordisk hat aufgrund seiner raschen Einführung einen großen Einfluss auf die Behandlung von Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes. Doch trotz seiner Wirksamkeit sind GLP-1-Agonisten derzeit nicht in der Lage, die Leberfibrose, ein entscheidendes Symptom von NASH, zu bekämpfen. Hanmi behauptet jedoch, dass sein GLP-1-Agonist, Efinopegdutid, dieses Problem angehen könnte.
Therapeutische Zusammenarbeit und Zukunftsperspektive
Jüngste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass GLP-1-Agonisten neben THR-β-Agonisten und nicht als Konkurrenten eingesetzt werden könnten. Sowohl Terns als auch Viking erforschen Kombinationstherapien mit den beiden Medikamentenklassen. Der Unterschied zwischen THR-β-Agonisten und FGF21-Agonisten, wie z.B. die subkutane gegenüber der oralen Verabreichung, stellt den Wettbewerbsvorteil des letzteren in Frage.
Insgesamt sind die THR-β-Agonisten in der NASH-Behandlungslandschaft im Vorteil, da sie ein sicheres Profil, eine einfache Verabreichung und eine greifbare Wirksamkeit miteinander verbinden. Je mehr dieser Medikamente sich der Vermarktung nähern, desto mehr Interesse und Investitionen von großen Pharmaunternehmen sind zu erwarten.
In diesem dynamischen Wettlauf scheinen THR-β-Agonisten bei der Entwicklung neuartiger NASH-Behandlungen einen erheblichen Vorsprung zu haben. Mit ihrer Vielseitigkeit und Wirksamkeit stellen sie eine aufregende Perspektive für künftige Strategien zur Behandlung von Patient:innen dar. Da diese Medikamente der Kommerzialisierung immer näher kommen, wird die Pharmaindustrie wahrscheinlich vermehrt strategische Übernahmen und Lizenzvereinbarungen tätigen, was diese optimistischen Prognosen weiter anheizt.
- Clinical Trails Arena (2023). Verfügbar unter: THR-β agonists emerge as leading drug class in NASH.