Wie das Geburtsgewicht ein wichtiger Prädiktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein könnte
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Eine aktuelle Studie unter der Leitung der University of Cambridge legt nahe, dass ein niedriges Geburtsgewicht das Risiko für Herzerkrankungen im späteren Leben direkt erhöhen könnte. Die Forschenden sind der Ansicht, dass das Geburtsgewicht eines Babys in die Risikobewertung für mögliche Herz- und Kreislauferkrankungen einbezogen werden sollte, um eine Grundlage für eine persönlichere und gezieltere Gesundheitsvorsorge zu schaffen.
Geburtsgewicht als potenzieller Indikator für das Risiko einer Herzerkrankung
Professor Sir Nilesh Samani, Medizinischer Direktor der British Heart Foundation, bekräftigte, dass die Kenntnis des Geburtsgewichts eines Patienten/ einer Patientin ein erheblicher Vorteil sein könnte, der es Ärzt:innen ermöglicht, das Risiko von Herzerkrankungen besser zu verstehen. Dies würde auch bei der Bestimmung derjenigen helfen, die von einer regelmäßigen Überwachung oder spezifischen Intervention profitieren könnten.
Interessanterweise ergab die von der British Heart Foundation mitfinanzierte Studie, dass der Zusammenhang zwischen niedrigem Geburtsgewicht und erhöhtem Risiko für koronare Herzkrankheiten auch dann besteht, wenn die Bedingungen im Mutterleib berücksichtigt werden. Ein Geburtsgewicht unter 2,5 kg wird im Allgemeinen als niedrig eingestuft. Der Studie zufolge entsprach eine Verringerung des Geburtsgewichts um knapp 480g einem um 20% erhöhten Risiko für Herzkrankheiten.
Präsentation der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie und Ergebnisse der Studie
Das Untersuchungsteam unter der Leitung von Dr. Maddalena Ardissino, einer akademischen klinischen Mitarbeiterin am National Institute for Health and Care Research der Universität Cambridge und einer ehrenamtlichen klinischen Forschungsmitarbeiterin am National Heart and Lung Institute des Imperial College London, hat die Daten von fast 300.000 Teilnehmenden ausgewertet.
Frühere Forschungen hatten einen Zusammenhang zwischen niedrigem Geburtsgewicht und einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten aufgezeigt, aber es blieb unklar, ob das Geburtsgewicht allein das Risiko für eine Herzkrankheit direkt erhöhen kann.
In dieser Studie entdeckten die Forschenden, dass der systolische Blutdruck, d.h. der Druck, mit dem das Herz das Blut durch die Arterien pumpt, in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle spielt. Die regelmäßige Überwachung und Behandlung des Blutdrucks könnte dazu beitragen, das Risiko für Herzerkrankungen bei Menschen mit niedrigem Geburtsgewicht über den gesamten Lebensverlauf hinweg zu verringern.
Dr. Ardissino erklärte: “Abgesehen von den zahlreichen unmittelbaren Risiken, die ein niedriges Geburtsgewicht – eine häufige Schwangerschaftskomplikation – mit sich bringt, betonen unsere Forschungsergebnisse die längerfristigen Auswirkungen auf die kardiovaskuläre Gesundheit. Das Verständnis des Zusammenhangs zwischen Geburtsgewicht und Herzgesundheit sowie der relevanten Risikofaktoren ist von entscheidender Bedeutung, um die Vorhersage des kardiovaskulären Risikos zu verbessern und eine personalisierte präventive Betreuung zu ermöglichen.”
Diese Forschungsarbeit, die sich mit niedrigem Geburtsgewicht und seinem Zusammenhang mit Herzkrankheiten befasst, unterstreicht die Bedeutung früher Lebensfaktoren für die langfristige Gesundheit. Die Überlegungen, die sie anstellt, betonen die Rolle des Geburtsgewichts als potenzieller Prädiktor für Herzkrankheiten und deuten darauf hin, dass für Menschen, die mit einem bestimmten Gewicht geboren wurden, besondere Aufmerksamkeit und eine spezielle Gesundheitsüberwachung erforderlich sein könnten. Dies könnte zu einem stärker personalisierten Ansatz in der Gesundheitsversorgung und bei Präventionsstrategien führen und zu einer deutlichen Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit und des allgemeinen Wohlbefindens im Laufe des Lebens beitragen.
- Tyler, R. (2023). Verfügbar unter: New research reveals low birthweight increases heart disease risk, independently of intrauterine conditions.