Eine Untersuchung von 17-Jährigen, die bis zum Alter von 24 Jahren nachbeobachtet wurden, zeigt: Sind die Cholesterinwerte im Jugendalter zu hoch, dann kommt es häufig schon im jungen Erwachsenenalter zu Herzschäden.
Immer mehr Menschen weltweit sind von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen. Ein ungesunder Lebensstil mit schlechter Ernährung, Rauchen und zu wenig Bewegung führt langfristig unter anderem zu hohen Blutzucker- und Cholesterinwerten und Übergewicht. Das überschüssige Cholesterin kann sich in den Blutgefäßen ablagern und verstopfen. Diese sogenannte Arteriosklerose schädigt die Gefäßwände, auch die des Herzens. Eine Arteriosklerose kann letztlich zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen.
Eine neue Studie untersuchte nun, inwieweit die Blutfettwerte von der Jugend bis zum jungen Erwachsenenalter das Risiko für spätere Herzschäden beeinflussen. Die Forschenden um Dr. Andrew Agbaje von der Universität Ostfinnland werteten die Untersuchungsergebnisse von 1.595 Jugendlichen in England aus. Die Teilnehmenden wurden im Alter von 17 und 24 Jahren untersucht. Dabei wurden Größe, Gewicht, Blutdruck, Triglycerid-, Cholesterin- und Blutzuckerwerte erfasst. Zu beiden Zeitpunkten fand eine Ultraschalluntersuchung statt, in der die Struktur und Funktion des Herzens überprüft wurde. Außerdem wurden die Teilnehmenden zu ihrem Lebensstil befragt.
Was sind Triglyceride? Triglyceride (auch Neutralfette genannt) werden bei einer Blutuntersuchung ebenso wie Cholesterin als sogenannte “Blutfettwerte” gemessen. Triglyceride sind eine Art von Fetten, die im Blut zirkulieren. Sie setzen sich aus Glycerin und drei Fettsäuren zusammen. Neben einer erblichen Veranlagung kann ein ungesunder Lebensstil die Triglyceride erhöhen. Erhöhte Triglyceride steigern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Zu viel Cholesterin und Triglyceride im Blut schädigen das Herz
In der Studie steigerten erhöhte Cholesterinwerte das Risiko für eine sichtbare Herzschädigung innerhalb von sieben Jahren um 18 bis 20 Prozent, erhöhte Triglyceride sogar um das Zwei- bis Dreifache. Männer und Frauen waren davon gleichermaßen betroffen.
Auch interessant: Ein normales Körpergewicht und ein normaler Blutdruck konnten die negativen Folgen des erhöhten Cholesterinspiegels auf das Herz nicht ausgleichen. Der erhöhte Cholesterinspiegel trug etwa zu 30 Prozent zur Schädigung des Herzens bei, eine erhöhte Fettmasse und erhöhter Blutdruck indirekt zu etwa 40 Prozent, die restlichen 30 Prozent sind laut der Forschenden vermutlich auf erbliche Veranlagung und ausdauerndes Sitzen zurückzuführen.
Ernährungsumstellung und Bewegung
Die Studienergebnisse zeigen, dass bereits Jugendliche mit erhöhten Cholesterinwerten ihr Herz-Kreislauf-System schädigen. Die Forschenden empfehlen daher, Parameter wie Gewicht, Blutdruck und Cholesterin frühzeitig im Auge zu haben. Bereits leichte Bewegung und eine gesunde Ernährung können die Cholesterinwerte verbessern.
Agbaje, A. (2023, December 27). Increasing lipids with risk of worsening cardiac damage in 1595 adolescents: A 7-year longitudinal and mediation study. Atherosclerosis. Retrieved January 24, 2024, from https://www.atherosclerosis-journal.com/article/S0021-9150(23)05361-3/fulltext