Studie bringt Vitamin D-Mangel mit erhöhter Entzündung bei Lupus-Betroffenen in Verbindung
Aktuelle News über Lupus
Neue Forschungsergebnisse haben einen besorgniserregenden Zusammenhang zwischen Hypovitaminose D – einem Mangel an Vitamin D – und höheren Entzündungswerten sowie einer geringeren Knochenmineraldichte (BMD) bei Menschen mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) hergestellt. Die umfangreiche Studie, in Lupus Science and Medicine veröffentlicht wurde, fand jedoch keinen Zusammenhang zwischen dem Alter oder dem Krankheitsverlauf der Betroffenen und ihrem Vitamin-D-Status.
Vitamin D-Mangel und SLE: Eine Analyse
Die Feststellung eines Zusammenhangs zwischen einem unzureichenden Vitamin-D-Spiegel bei SLE-Betroffenenn und einer verminderten BMD ist kein neues Konzept. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Beziehung zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und Faktoren wie Knochenumsatzmarkern, Krankheitsdauer und Glukokortikoidtherapie (GC) sind jedoch noch begrenzt.
Ziel der Studie war es, den Vitamin-D-Spiegel bei SLE-Betroffenen zu bestimmen und seinen Zusammenhang mit der BMD und dem Fortschreiten der Krankheit zu bewerten. Die Forschenden stellten die Hypothese auf, dass Vitamin-D-Insuffizienz und -Mangel bei Menschen mit Lupus aufgrund von Faktoren wie der langfristigen Einnahme von GCs und Sonnenschutzmitteln, Nierenschäden und dem Vorhandensein von Vitamin-D-Antikörpern weit verbreitet sein könnten.
Studienparameter und Ergebnisse
An der Studie nahmen 101 SLE-Betroffene sowie eine Kontrollgruppe von 29 Personen teil. Der Vitamin-D-Spiegel der Teilnehmenden wurde zusammen mit verschiedenen anderen Gesundheitsindikatoren gemessen. Es wurde festgestellt, dass Frauen im Vergleich zu Männern einen um 25,42 Prozent niedrigeren Vitamin-D-Spiegel aufwiesen.
Interessanterweise wurde keine Korrelation zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und der kumulativen Dosis von GCs oder den Entzündungsmarkern im Serum festgestellt.
Überraschenderweise war bei Frauen im reproduktiven Alter mit Vitamin-D-Mangel die BMD der Lendenwirbelsäule und der Hüfte höher als bei Frauen ohne diesen Mangel.
“Obwohl der niedrigste 25(OH)D-Spiegel in der Gruppe mit der geringsten Krankheitsdauer gefunden wurde, zeigten die getesteten Vitaminwerte insgesamt keine assoziative Beziehung zur Krankheitsdauer”, so die Forschenden weiter.
Außerdem fanden die Forschenden eine starke negative Korrelation zwischen der kumulativen Dosis von GCs und dem Vitamin-D-Spiegel, was darauf hindeutet, dass der Vitamin-D-Spiegel durch systemische Entzündungsprozesse beeinträchtigt werden kann.
Die entzündungshemmende Rolle von Vitamin D
Die Synthese von übermäßigen Autoantikörpern durch B-Lymphozyten ist eine Schlüsselkomponente in der Pathogenese vieler Autoimmunkrankheiten, einschließlich SLE. Dies deutet darauf hin, dass der Einfluss von Vitamin D auf die B-Zellen die Autoantikörpersynthese hemmen könnte.
Die Forschenden betonten: “Vitamin D reguliert zweifelsohne bestimmte Immunreaktionen.” Vor allem spielt es eine entzündungshemmende Rolle und trägt dazu bei, sowohl Hyperinflammation als auch Autoimmunität zu verhindern.”
Die Studie kam zu dem Schluss, dass die Beziehung zwischen SLE-Aktivität, Vitamin-D-Spiegel, BMD und Markern für Knochensynthese und -resorption zwar noch weitgehend unbekannt ist, aber dennoch weiter untersucht werden muss.
Studieneinschränkungen
Die Studie wies einige Einschränkungen auf, darunter die Tatsache, dass die Ergebnisse auf einer einzigen Messung des 25 (OH)D-Serumspiegels beruhten und dass hauptsächlich Betroffene mit hoher Entzündungsaktivität einbezogen wurden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Vitamin-D-Mangel bei Menschen mit Lupus mit einer hohen Entzündungsaktivität, dem Schweregrad der Organschäden, der kumulativen GC-Dosis und einer verminderten Knochenmineraldichte korreliert ist. Es wurde jedoch kein Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Status und dem Alter oder der Krankheitsdauer der Betroffenen festgestellt, so die Forschenden.
Schlussfolgerung
Diese Untersuchung unterstreicht, wie wichtig die Aufrechterhaltung eines gesunden Vitamin-D-Spiegels für Menschen mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) ist. Weitere Forschung ist erforderlich, um mehr über die Beziehung zwischen Vitamin D und SLE herauszufinden und eine solide Grundlage für zukünftige Behandlungsstrategien für Betroffene zu schaffen.
- Shevchuk, S., Marynych, L., Malovana, T., et al. (2023). Vitamin D level in patients with systemic lupus erythematosus: its relationship to disease course and bone mineral density. Lupus Science & Medicine.