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Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa werden bislang vor allem mit Antikörpern behandelt. Doch bis zu einem Drittel der Betroffenen spricht nicht auf die Therapie an. Und selbst in den Fällen, in denen die Substanzen anfangs wirken, kommt es nach längerer Behandlungsdauer häufig zu Rückfällen.
Bestimmte regulatorische T-Zellen lösen im Darm ein chemisches Signal aus, das dazu beiträgt, das Darmepithel zu stärken und die Produktion schützenden Schleims anzuregen.
Das könnte neue Möglichkeiten der Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen eröffnen.
Die neue Therapiemöglichkeiten bei chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen
Ein kanadisches Forscherteam hat nun einen Zusammenhang aufgedeckt, der die Tür zu neuen Therapiemöglichkeiten öffnen könnte: Die Wissenschaftler um Dr. Laura Cook von der University of British Columbia haben herausgefunden, dass eine bestimmte Art regulatorischer T-Zellen, die sogenannten Tr1-Zellen, den Darm vor chronisch-entzündlichen Erkrankungen schützen könnte.
Sie lösen ein chemisches Signal aus, das dazu beiträgt, das Epithel des Darms zu reparieren und die Produktion schützenden Schleims anzuregen.
Die Forscher hatten Tr1-Zellen von gesunden Probanden und von Patienten, die an CED erkrankt waren, isoliert und deren Wirkung im Darm untersucht.
Die Tr1-Zellen aller Teilnehmer hemmten dabei die Entzündung. Gleichzeitig förderten sie durch Sekretion sogar noch die antientzündliche Wirkung, und zwar unabhängig davon, ob die Spender der Zellen an einer Darmerkrankung litten oder nicht.
Tr1-Zellen schützen und „reparieren“ den Darm
Die gesteigerte Produktion von Tr1 Zellen fördert die Funktion des Darmepithels. Die erhöhte Sekretion von Schleim verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Die Ergebnisse zeigen, dass die Tr1-Zellen dazu beitragen, den Darm zu schützen und Schäden zu reparieren.
Diese Erkenntnis eröffne neue Möglichkeiten zur Behandlung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.d die Menschen gegen das Virus immun werden lassen.
Quelle:
Cook L et al. Gastroenterology 2019; 157: 1584-1598; DOI: 10.1053/j.gastro.2019.09.002
Bild: Nastya_gepp @ pixabay
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