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    Großteil der chronisch Kranken ist beunruhigt

    Viele chronisch kranke Menschen zählen zur Risikogruppe des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2). Es ist daher wenig verwunderlich, dass sie sich eher Sorgen wegen des Virus machen. Von den 1.300 Befragten gaben 73% an, sich wegen des Coronavirus in Deutschland Sorgen zu machen. Nur knapp 10% waren nicht besorgt. Die größten Sorgen machten sich Patienten, die an einer chronischen Atemwegserkrankung litten, allen voran Menschen mit COPD.

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    Geringes Vertrauen in Deutschland

    Auf die Beunruhigung folgt auch eine Unsicherheit: Über die Hälfte der Befragten sehen Deutschland nicht gut auf das Coronavirus vorbereitet. Das dürfte auch nicht zuletzt an den anfangs sehr zögerlichen Maßnahmen der Regierung und dem oft diskutierten Fachkräftemangel in den Krankenhäusern liegen. Lediglich 2,5% der Befragten sahen Deutschland gut auf die Corona-Pandemie vorbereitet. Während das Vertrauen in die Regierung bei allen chronisch Kranken gering war, sind besonders Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen besonders pessimistisch eingestellt.

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    Es besteht ebenfalls ein Zusammenhang zwischen dem Grad der Besorgnis der Menschen und ihrer Einschätzung, wie gut Deutschland auf die Krise vorbereitet ist. Je stärker die Menschen besorgt waren, desto eher glaubten sie, dass die Regierung nicht gut auf COVID-19 vorbereitet ist.

    Auffällig war zudem, dass besonders viele Menschen über 50 Jahre an der Umfrage teilnahmen (73%) und dass chronische Atemwegserkrankungen wie COPD und Asthma bei über der Hälfte der Befragten (55%) vorkamen. Dieser Trend lässt sich vermutlich damit erklären, dass ein höheres Alter und chronische Atemwegserkrankungen das Risiko für COVID-19 deutlich erhöhen und sich diese Menschen viel eher mit dem Thema auseinandersetzen und ihre Meinung äußern möchten.

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    Kontaktverbot scheint chronisch Kranken Schutz zu vermitteln

    Trotz der Zweifel an der Fähigkeit Deutschlands, die Krise gut zu überstehen, fühlten sich etwas weniger als die Hälfte von den getroffenen Maßnahmen wie dem Kontaktverbot ausreichend vor dem Virus geschützt. Die Maßnahmen scheinen also für eine gewisse Sicherheit bei den Befragten zu sorgen. Auch scheinen es chronisch kranke Patienten mit dem Kontaktverbot sehr ernst zu nehmen: Über 90% der Befragten gaben an, soziale Kontakte stärker zu meiden. Besonders stark schränkten sich Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen ein. Hier gaben fast 94% an, soziale Kontakte stark verringert zu haben. Nur knapp 1% der Befragten mit chronischen Atemwegserkrankungen änderte nichts am Sozialverhalten.

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    Mehr Kommunikation mit Betroffenen in Krisenzeiten notwendig

    Die Ergebnisse zeigen, dass chronische kranke Menschen in einer Krise wie der Corona-Pandemie mehr verständliche und auf sie zugeschnittene Informationen brauchen, um Vertrauen darin zu haben, dass der Staat sie ausreichend schützen kann.

    Wir möchten allen 1.300 Umfrageteilnehmern danken, die an der Umfrage teilgenommen haben. Nur so war es uns möglich, einen Einblick in das Befinden chronischer kranker Menschen in dieser Krise zu geben. Da die Daten im März gesammelt wurden und solche Aussagen nur die Stimmung in einem bestimmten Zeitrahmen erfassen können, kann es sein, dass die Stimmung sich mittlerweile geändert hat.

    Es ist deutlich zu sehen, dass insbesondere die Patienten mit höherem Risiko das neue Coronavirus sehr ernst nehmen. Der überwiegende Anteil von ihnen hält sich deswegen auch an die Anweisungen der Regierung zur sozialen Distanzierung. Mit Blick auf die Zukunft müssen wir abwarten, was diese Maßnahmen bringen und wie die Patienten darauf reagieren, aber als Momentaufnahme in der Zeit freuen wir uns zu sehen, dass so viele Menschen verantwortungsbewusst handeln und füreinander sorgen.

    Bild: mohamed_hassan @ pixabay

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