Psoriasis – Ursachen von Schuppenflechte

Psoriasis oder Schuppenflechte ist eine chronische, nicht ansteckende Hautkrankheit. Die Ursachen für die Entstehung von Psoriasis sind noch nicht vollständig geklärt. Fachleute gehen davon aus, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen.

Lesen Sie mehr zu den möglichen Auslösern einer Schuppenflechte und wie Sie Psoriasis-Schüben vorbeugen können.

Kurzübersicht: Ursachen von Schuppenflechte

• Die Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine entzündliche, nicht ansteckende Erkrankung der Haut. Typische Symptome sind rötliche, schuppende Hautstellen und oft ein starker Juckreiz.
• Die Ursache der Schuppenflechte ist eine übersteigerte Reaktion des Immunsystems auf die eigenen Hautzellen (Autoimmunreaktion). 
• Vermutlich löst das Zusammenspiel aus familiärer Veranlagung und anderen Risikofaktoren eine Psoriasis aus oder verursacht neue Schübe. 
• Mit einer gesunden Lebensweise und einer regelmäßigen, guten Hautpflege können Sie versuchen, Psoriasis-Schüben vorzubeugen oder sie hinauszuzögern. 

Was ist Schuppenflechte (Psoriasis)?

Die Schuppenflechte – auch Psoriasis genannt – gehört zu den häufigsten entzündlichen Erkrankungen der Haut.  

Die oberste Hautschicht (Epidermis) besteht aus Zellen, die sich teilen, an die Hautoberfläche wandern und dort absterben und verhornen. Diese hornbildenden Zellen werden Keratinozyten genannt. Normalerweise dauert es etwa drei bis vier Wochen, bis die Keratinozyten die oberste Hautschicht durchwandern und als tote Zellen abgestoßen werden. 

Bei Menschen mit Psoriasis ist das Immunsystem überaktiv und richtet sich gegen die eigenen Hautzellen. Fachleute sprechen dann von einer sogenannten Autoimmunreaktion. Das Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe (Zytokine) frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Einige der beteiligten Botenstoffe regen die Keratinozyten an, sich schneller zu vermehren. Bei einer Schuppenflechte teilen sie sich fast zehnmal so schnell wie normal und wandern in nur vier Tagen an die Hautoberfläche. Dann können die toten Zellen nicht schnell genug abgestoßen werden, die Haut wird an den betroffenen Stellen dicker und schuppt viel stärker als normalerweise. Die Haut entzündet sich, wird stärker durchblutet, ist dadurch gerötet und juckt häufig. Vom Juckreiz stammt auch der medizinische Fachbegriff der Krankheit: Psoriasis. “Psao” bedeutet auf Griechisch “ich kratze”. 

Die Psoriasis verläuft meistens in Schüben. Etwa 2 von 100 Menschen haben eine Schuppenflechte. An diesen Körperstellen kommt die Schuppenflechte am häufigsten vor:

• An der Kopfhaut
• Hinter den Ohren
• Am Ellenbogen
• Am Knie
• Am Gesäß

Psoriasis tritt aber auch an anderen Stellen der Haut auf, zum Beispiel am Bauchnabel, im Genitalbereich oder an den Nägeln. 

Fachleute teilen die Krankheit in mehrere Schweregrade ein. Ob es sich um eine leichte oder mittelschwere bis schwere Schuppenflechte handelt, hängt unter anderem von der Fläche der erkrankten Haut ab. Bei der Einteilung ist auch wichtig, welche Körperstellen betroffen sind und ob Sie Ihren Alltag selbständig bewältigen können.

Gut zu wissen: Studien zeigen, dass Menschen mit Psoriasis auch häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekommen. Dafür gibt es verschiedene Erklärungsansätze: Menschen mit Psoriasis haben zum Beispiel häufiger Übergewicht und Bluthochdruck, Diabetes oder ungünstige Cholesterinwerte. Außerdem vermuten Fachleute, dass die Autoimmunreaktionen Stoffwechsel- und Gefäßerkrankungen begünstigen. 

Ursachen: Wann tritt Schuppenflechte auf?

Die Ursache für eine Schuppenflechte ist die oben beschriebene Autoimmunreaktion der Haut. Was der genaue Auslöser für das überaktive Immunsystem ist, konnte bisher noch nicht vollständig geklärt werden. Fachleute gehen davon aus, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. 

Der größte Risikofaktor ist vermutlich die erbliche Veranlagung. Hat ein Elternteil Psoriasis, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind ebenfalls erkrankt, bei etwa 15 Prozent. Wenn beide Elternteile Psoriasis haben, liegt das Risiko für ein Kind bei etwa 40 Prozent. 

Es gibt keinen zuverlässigen Test, der vorhersagen kann, ob jemand eine Schuppenflechte entwickeln wird. Manchmal lassen sich die Auslöser nicht ermitteln. Vermutlich löst das Zusammenspiel aus familiärer Veranlagung und anderen Risikofaktoren eine Psoriasis aus oder verursacht neue Schübe. 

Fachleute unterscheiden bei anderen Risikofaktoren sogenannte externe und interne Trigger. 

Mit externen Triggern sind Auslöser gemeint, die von außen einwirken. Zu den externen Triggern zählen beispielsweise:

• Reizungen und Verletzungen der Haut (beispielsweise durch Sonnenbrand, zu heißes Duschen, Tätowierungen, Piercings, Chemikalien, Schnitt- oder Stichverletzungen)
• Medikamente (zum Beispiel gegen Bluthochdruck, Malaria oder Depressionen)
• Klimatische Einflüsse, besonders trockenes und kaltes Wetter 
• Alkohol und Nikotin
• Übergewicht und Fettleibigkeit

Zu den internen Triggern, also inneren möglichen Auslösern, zählen:

• Infektionen und Krankheiten 
• hormonelle Veränderungen (zum Beispiel in Schwangerschaft und Stillzeit, Pubertät und Wechseljahren)
• Stress, psychische Belastungen
• Stoffwechselstörungen

Kann ich einer Schuppenflechte vorbeugen?

Fachleute kennen bisher keine Maßnahmen, mit denen Sie einer Schuppenflechte direkt vorbeugen können. Da es keine Methoden zur Früherkennung der Schuppenflechte gibt, sollten Sie eventuell auftretende Hautprobleme möglichst schnell abklären lassen – vor allem, wenn einer Ihrer Familienangehörigen bereits von Schuppenflechte betroffen ist. 

Sollte es in Ihrer Familie bereits Fälle von Schuppenflechte geben, können Sie versuchen, einige der oben genannten Risikofaktoren zu vermeiden. Sind Sie selbst von Schuppenflechte betroffen, können Sie mit verschiedenen Maßnahmen dafür sorgen, Psoriasis-Schüben etwas vorzubeugen oder sie hinauszuzögern.

Tipps: Schuppenflechte-Schüben vorbeugen

• Finden Sie heraus, was bei Ihnen die Krankheitssymptome verstärkt. Dabei kann ein Tagebuch helfen.
• Gehen Sie beim Duschen und Waschen eher sparsam mit Wasser und Seife um, damit die Haut nicht zusätzlich zu stark austrocknet.
• Achten Sie auf eine gute Hautpflege. Es stehen verschiedene hautpflegende, fettende oder feuchtigkeitsbindende Cremes und Salben zur Auswahl. Lassen Sie sich von Ärzt:innen oder in der Apotheke beraten. Wichtig ist: Die Pflege sollte für Sie angenehm aufzutragen sein und ein gutes Hautgefühl erzeugen. Cremen Sie sich regelmäßig ein.
• Sorgen Sie für einen gesunden Lebensstil: Wenig Alkohol, keine Zigaretten, ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung und ein guter Schlaf.
• Wenn Sie übergewichtig sind, sollten Sie abnehmen. Das kann mögliche Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck in Schach halten.
• Stress kann das Auftreten von Schüben fördern. Verstärkt sich der Hautausschlag unter seelischem Stress, können Entspannungsübungen oder ein Stressbewältigungstraining helfen.
• Ein Klimawechsel kann eine Psoriasis verschlimmern oder lindern – das müssen Sie ausprobieren. Viele Betroffene berichten, dass sich die Haut an den Küsten von Nordsee, Mittelmeer, Totes Meer oder Atlantik verbessert.

Quellen

Augustin, M., Glaeske, G., & Hagenström, K. (2021, April 6). Psoriasis – Schuppenflechte. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Universität Hamburg, Techniker Krankenkasse. Retrieved February 13, 2024, from https://www.tk.de/resource/blob/2104746/3b01707e3aa9ad0fca5760535537390d/schuppenflechte—psoriasis-ratgeber-data.pdf

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