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Eosinophiles Asthma – Neue Hoffnung für schwer Betroffene

Ratgeber aus der Kategorie Asthma

Das eosinophile Asthma ist eine besondere Asthmaform mit schwerem Verlauf. Betroffene haben teils erhebliche Einschnitte ihrer Lebensqualität. Doch neue Medikamente machen Hoffnung auf Linderung.

Während das Asthma bei den meisten Betroffenen gut eingestellt werden kann, leiden etwa 5 bis 10% von ihnen an schwerem Asthma. Schweres Asthma ist gekennzeichnet durch starke Symptome und häufige Exazerbationen (akute Verschlechterungen), trotz einer hochdosierten Therapie über mindestens 6 Monate. Die Betroffenen haben mehrmals pro Woche Beschwerden, sind im Alltag erheblich eingeschränkt und weisen eine verminderte Lungenfunktion auf. Es gibt zwei Formen des schweren Asthmas, die unterschieden werden:

  • Schweres, kontrollierbares Asthma: Falsch angewendete Medikamente oder zusätzliche Erkrankungen (z. B. Übergewicht oder die Reflux-Krankheit) reduzieren die Wirkung der Medikamente.
  • Schweres, therapieresistentes Asthma: Trotz optimaler Therapie besteht ein unkontrolliertes Asthma.

Schweres Asthma kann allergisch bedingt sein. Meist im jungen Alter beginnend treten die Symptome allergenbezogen auf. Eine weitere schwerwiegende Form ist das sogenannte Asthma-COPD-Overlap-Syndrom (ACOS) Dabei leiden die Patient:innen an Asthma und COPD zugleich. Den größten Anteil der schweren Asthma-Fälle macht jedoch das eosinophile Asthma aus, das etwa 60% ausmacht.

Was ist eosinophiles Asthma?

Eosinophiles Asthma zeichnet sich nicht nur durch ein relativ spätes Erkrankungsalter aus, sondern vor allem durch eine ausgeprägte Symptomatik ohne Allergenbezug. Betroffene leiden unter häufig auftretenden, starken Symptomen und wiederkehrenden Exazerbationen. Im Blut lässt sich die Erhöhung bestimmter Entzündungszellen nachweisen, nämlich der eosinophilen Granulozyten, die eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen bilden und zum zellulären Immunsystem gehören. Diese Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Steuerung allergischer Reaktionen, der Abwehr von Parasiten, dem Abbau von Fibrin (dem “Klebstoff” der plasmatischen Blutgerinnung) bei Entzündungsreaktionen und der Immunreaktion auf Virusinfektionen. Eine erhöhte Anzahl an Eosinophilen im Blut von Asthmatiker:innen kann das Lungengewebe schädigen.

Unter dem Einfluss von nicht-allergenen Stimuli wie Infektionen stimulieren die Eosinophilen die Produktion von Zytokinen, das sind Proteine, die das Wachstum und die Differenzierung von Zellen regulieren. Zu diesen Zytokinen gehören auch die Interleukine (IL), die entzündungsfördernde Botenstoffe sind. Beim eosinophilen Asthma werden insbesondere IL-5 und IL-13 vermehrt produziert. IL-5 ist für die Differenzierung, Reifung, Rekrutierung, Aktivierung und das Überleben der eosinophilen Granulozyten verantwortlich. Eine erhöhte Produktion von IL-5 führt also zu einer vermehrten Anzahl von eosinophilen Granulozyten und somit zu einer chronischen Entzündung, die das Gewebe zerstört.

Wie kann eosinophiles Asthma behandelt werden?

Bei schwerem eosinophilem Asthma ist eine Behandlung mit hochdosiertem Kortison in Kombination mit langwirksamen bronchienerweiternden Medikamenten (Beta-2-Mimetika) in der Regel nicht ausreichend. Darüber hinaus können hohe Dosen von oral verabreichtem Kortison starke Nebenwirkungen verursachen, wie zum Beispiel Osteoporose, Übergewicht oder Nebennierenrindeninsuffizienz.

Um die chronische Entzündungsreaktion und Überempfindlichkeit der Atemwege beim eosinophilen Asthma zu kontrollieren, ist es erforderlich, die Interleukine zu hemmen. Eine wirksame Option hierfür sind sogenannte Biologika. Diese neuartigen Medikamente bestehen aus biotechnologisch hergestellten Eiweißsubstanzen. Für die Behandlung des eosinophilen Asthmas ist insbesondere Mepolizumab relevant, das gegen das Interleukin-5 (IL-5) gerichtet ist. Studien haben gezeigt, dass Mepolizumab die Anzahl der Exazerbationen um mehr als die Hälfte reduzieren und die Lebensqualität verbessern kann. Die positive Wirkung ist auch in Lungenfunktionstests messbar: Während diejenigen, die Placebo erhielten, nach 32 Wochen in einer Mepolizumab-Studie eine Verbesserung des FEV1 (forcierte exspiratorische Ein-Sekunden-Kapazität) um 68 ml aufwiesen, betrug die Verbesserung in der Mepolizumab-Gruppe 183 ml. Infolgedessen konnte unter der Behandlung mit Mepolizumab (in Form von Injektionen) die Dosierung von oral verabreichtem Kortison deutlich reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden, wodurch die teils schweren Nebenwirkungen reduziert oder vermieden werden können.

Beim eosinophilen Asthma ist jedoch nicht nur die Aktivität des IL-5, sondern auch des IL-13 erhöht, was zu einer Erhöhung von Stickstoffmonoxid in den Atemwegen führt. Dupilumab ist ein Medikament, das gegen diese erhöhte Aktivität wirkt. Studien haben gezeigt, dass Dupilumab das Risiko von Exazerbationen um 87% senken kann und einen verbesserten FEV1-Wert trotz Absetzens der Basistherapie aufweisen.

Derzeit werden weitere Biologika gegen schweres Asthma und insbesondere gegen eosinophiles Asthma erforscht. Es gibt also Hoffnung für Betroffene, über eine klinische Studie schon vorzeitig von den neuen Medikamenten zu profitieren.

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Quellenangaben

Kategorie

Asthma

Veröffentlichung

16.04.2023

Autor

Mondosano Redaktion

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