COPD schränkt die Betroffenen im Alltag stark ein und beeinträchtigt dabei nicht nur die Lebensqualität, sondern kann auch gefährlich werden. Mondosano hat für Sie Tipps zur Selbsthilfe zusammengestellt, mit denen Sie trotz COPD das Leben bestmöglich genießen können.
COPD steht für die englische Abkürzung chronic obstructive pulmonary disease (chronisch obstruktive Lungenerkrankung). Durch diese Erkrankung sind die Atemwege dauerhaft verengt – die Atmung ist erschwert und es kommt vermehrt zu Husten mit Auswurf.
COPD zählt nicht nur weltweit zu den häufigsten Erkrankungen, sondern ist auch die dritthäufigste Todesursache.
Betroffene haben den Verlauf der Erkrankung zu einem großen Teil selbst in der Hand. Mit den richtigen Tipps zur Selbsthilfe können sie die COPD-Symptome verringern, die Lebensqualität verbessern und auch die Lebenserwartung steigern.
Körperliche Aktivität – muss das sein?
Ein wichtiger Tipp zur COPD-Selbsthilfe ist körperliche Aktivität! Wenn Sie sich regelmäßig bewegen erreichen Sie verschiedene Vorteile:
- Sie sind belastbarer
- Ihre Atemmuskulatur wird gestärkt
- Sie sind weniger anfällig für akute Verschlechterungen (Exazerbationen)
Auch wenn Sie durch die COPD schon eingeschränkt sind, können Sie Ihren Alltag sicherlich aktiver gestalten. Schon regelmäßige Spaziergänge haben einen positiven Effekt. Für ein gezieltes Atemtraining unter geschulter Aufsicht gibt es spezielle Lungensportgruppen.
Wichtig ist, dass Betroffene einen Belastungsgrad für sich finden, mit dem sie sich wohlfühlen.
COPD-Selbsthilfe durch die richtige Ernährung – aber wie?
Die richtige Ernährung spielt eine große Rolle bei der COPD-Selbsthilfe. Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund, sind sie belastbarer und können körperlich aktiver sein. Außerdem stärken Sie mit der richtigen Ernährung Ihr Immunsystem und werden dadurch weniger anfällig für Infekte, die Exazerbationen (akute Verschlechterung der COPD) auslösen können. Um herauszufinden, wie Sie sich am besten ernähren, kann eine Ernährungsberatung helfen. Ihre Krankenkasse wird Ihnen zu diesem Thema gerne Auskunft geben.
Was bringt eine Rauchentwöhnung, wenn man schon an COPD erkrankt ist?
Oft gehört, vielleicht auch schon oft versucht: Die Rauchentwöhnung. Aber bringt das überhaupt noch etwas, wenn die Diagnose COPD schon steht? Auf jeden Fall!
Bei Nichtraucher:innen, die von COPD betroffen sind, ist der Verlust der Lungenfunktion im Krankheitsverlauf dreimal langsamer, als bei erkrankten Raucher:innen. Außerdem sind die Bronchien der Nichtraucher:innen weniger überempfindlich, die Symptome der COPD sind also seltener und weniger stark. Wer nicht raucht fühlt sich nicht nur jetzt besser, sondern beeinflusst auch den weiteren Verlauf der COPD.
Abgesehen von der Selbsthilfe, helfen Sie mit dem Verzicht auf Nikotin auch Ihren Nahestehenden. Denn schon Passivrauchen erhöht das Risiko an COPD zu erkranken.
Welche Impfungen dienen der COPD-Selbsthilfe?
Eine Selbsthilfemaßnahme gegen COPD sind regelmäßige Impfungen gegen Grippeviren und Pneumokokken. Diese Krankheitserreger können schnell starke Infekte auslösen, die zu Exazerbationen führen und allzu oft zu einem Krankenhausaufenthalt.
Welche Selbsthilfemaßnahmen gibt es bei akuter Atemnot?
Werden die empfindlichen Bronchien zusätzlich gereizt, kann es zu akuter Atemnot kommen. Das kann schnell gefährlich werden, deswegen ist es wichtig in einer solchen Situation richtig zu reagieren.
Sollten Sie einmal in einer solchen Situation sein, ist der wichtigste Grundsatz zur Selbsthilfe:
Ruhe bewahren!
Geraten Sie in Panik, beschleunigt sich Ihre Atmung bis zur Hyperventilation. Dabei ist die Atmung so stark beschleunigt, dass zu viel Kohlendioxid abgeatmet wird. Das schränkt vorübergehend die Durchblutung in den Händen und Füßen, aber auch im Gehirn ein und die Atemnot wird schlimmer. Atmen Sie jetzt in eine Tüte wird das Kohlendioxid wieder eingeatmet und die Atmung beruhigt sich. Versuchen Sie aber stets eine solche Hyperventilation zu vermeiden! Um die Atmung selbst zu beruhigen, gibt es verschiedene Übungen zur COPD-Selbsthilfe:
Atemerleichternde Haltungen
Dabei wird der Brustraum geweitet und die Atemhilfsmuskulatur wird unterstützt. Gehen Sie dafür z. B. leicht in die Knie, die Hände sind auf den Oberschenkeln abgestützt und die Ellenbogen zeigen nach außen. Der Rücken ist gerade und der Bauch locker. Jetzt atmen Sie ruhig und bewusst ein und aus. Benutzen Sie hierbei die Lippenbremse.
Lippenbremse
Die Lippenbremse ist eine Atemtechnik, durch die die Bronchien beim Ausatmen weit gehalten werden. Die Atmung wird dadurch erleichtert. Um die Lippenbremse anzuwenden legen Sie Ihre Lippen locker aufeinander und atmen langsam so viel Luft wie möglich durch diese kleine Öffnung aus. Anschließend atmen Sie durch die Nase wieder ein und wiederholen die Lippenbremse. Diese Übung dient als COPD-Selbsthilfe sowohl während einer akuten Atemnot, als auch vorbeugend in Belastungssituationen.
Wie helfen COPD-Selbsthilfegruppen?
In COPD-Selbsthilfegruppen finden Betroffene mit verschiedenen Erfahrungen zusammen. Die Erfahrungen anderer können einem selbst helfen und die Gruppenmitglieder unterstützen sich gegenseitig moralisch im Umgang mit ihrer Erkrankung. Anders als Ärzt:innen und Therapeut:innen können Mitglieder einer Selbsthilfegruppe tatsächlich erlebte Erfahrungen weitergeben. Dadurch fühlen sie sich oft besser verstanden. Darüber hinaus kann eine COPD-Selbsthilfegruppe Unterstützung im Umgang mit Ärzt:innen und Versicherungen bieten und die Mitglieder erhalten Informationen zu verschiedensten Themen rund um das Thema COPD. Finden Sie hier eine COPD-Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe.
Sie sehen, Sie haben viele Möglichkeiten der Selbsthilfe, mit denen Sie COPD den Kampf ansagen können. Nutzen Sie sie!
Quellenangaben
- Leichter Atmen (o. J.). Selbsthilfegruppen bei COPD.
- Nationale VersorgungsLeitlinien (2021). Verfügbar unter: NVL COPD.