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Exazerbation bei COPD: Anzeichen und Hilfe bei plötzlicher Verschlechterung

Ratgeber aus der Kategorie COPD

COPD ist eine chronische Lungenerkrankung, die die Atemwege und Lungenbläschen dauerhaft schädigt und das Atmen schwer macht. Bei einer COPD kann sich der Gesundheitszustand immer wieder akut verschlechtern. Fachleute sprechen dann von Exazerbationen.

Lesen Sie in diesem Ratgeber, wie Sie einer Exazerbation vorbeugen können, welche Anzeichen auf eine Exazerbation hindeuten und wie Sie sich im Ernstfall verhalten müssen. 

Kurzübersicht: Exazerbation COPD

  • Eine COPD ist eine chronische Lungenkrankheit, die sich immer wieder plötzlich verschlechtern kann. Fachleute sprechen  dann von Exazerbationen.
  • Mit Maßnahmen wie Rauchstopp, Meidung von Schadstoffen, einer gesunden Ernährung und regelmäßigen Impfungen wie etwa gegen Influenza, können Sie Exazerbationen vorbeugen.
  • Typische Symptome bei einer Exazerbation sind zunehmende Atemnot, stärkerer Husten mit verstärktem zähem Schleim sowie Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Fieber.
  • Suchen Sie ärztliche Hilfe, wenn Sie länger als 24 Stunden Anzeichen einer Exazerbation verspüren. 
  • Bei einer heftigen und sehr plötzlichen Verschlechterung sollten Sie Ruhe bewahren, eine atemerleichternde Körperhaltung einnehmen, mit der Lippenbremse ausatmen, Ihr Notfall-Medikament nehmen und gegebenenfalls den Notruf 112 wählen.

Ursachen von Exazerbationen 

Bei Menschen mit COPD können sich Beschwerden wie Atemnot, Husten und Auswurf manchmal plötzlich verschlechtern, besonders wenn die Lungenerkrankung schon fortgeschritten ist. Geht es Betroffenen länger als 24 Stunden schlechter als sonst, sprechen Fachleute von einer akuten Exazerbation. 

Zu akuten Exazerbationen kommt es meistens im Herbst und Winter, wenn das Klima kalt und feucht ist. Mögliche Auslöser sind: 

  • Infekte wie Erkältungen und Grippe: Sie sind die häufigste Ursache für Exazerbationen.
  • Luftverschmutzung: Schlechte Luftqualität, zum Beispiel durch Smog, kann die Atemwege reizen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie bestimmte Schlafmittel, können die Atmung hemmen und Exazerbationen auslösen.
  • Begleiterkrankungen: Wenn jemand auch andere Krankheiten hat, wie Herzprobleme, kann sich dadurch das Risiko für Exazerbationen erhöhen.

Es gibt auch andere Auslöser, wie Rauchen, ungesunde Lebensweise und Stress, die zu Exazerbationen beitragen können. 

Symptome bei Exazerbationen

Eine Exazerbation der COPD kann sehr plötzlich, manchmal aber auch eher schleichend, auftreten und unterschiedlich stark sein.

Es ist wichtig, dass Betroffene die Anzeichen einer Verschlechterung möglichst frühzeitig erkennen. Eventuell benötigen sie dann eine höhere Dosierung ihrer Medikamente oder auch zusätzliche Arzneimittel. Steckt ein bakterieller Infekt dahinter, werden auch Antibiotika erforderlich.

Typische Anzeichen einer Exazerbation sind: 

  • zunehmende Atemnot: Betroffene bekommen schlechter Luft als sonst. Dadurch fällt ihnen das Sprechen oder Gehen zunehmend schwerer.
  • häufigerer, stärkerer Husten
  • Zunahme des abgehusteten Schleims
  • verstärkt zäher Schleim
  • andere Farbe des Schleims (gelb-grün)
  • Die Lippen oder Fingernägel sind blau verfärbt. Ursache dafür ist, dass dem Körper zu wenig Sauerstoff zur Verfügung steht.
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Fieber

Suchen Sie ärztliche Hilfe, wenn Sie länger als 24 Stunden Anzeichen einer Verschlechterung verspüren!

Exazerbationen vorbeugen

Mit jeder Exazerbation verschlechtert sich die COPD und schreitet weiter voran. Dadurch geht es den Betroffenen zunehmend schlechter, und die Lebensqualität sinkt. Mit folgenden Maßnahmen können Menschen mit COPD akuten Exazerbationen vorbeugen:

  • Rauchstopp: Rauchen ist einer der Hauptauslöser für COPD. Wer aufhört zu rauchen, kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und das Risiko für Exazerbationen senken.
  • Schadstoffe möglichst meiden: Schadstoffe in der Umwelt oder am Arbeitsplatz (wie Abgase, Chemikalien, Feinstaub) reizen die Atemwege.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung kann die allgemeine Gesundheit verbessern und das Immunsystem stärken, was dazu beitragen kann, Exazerbationen vorzubeugen.
  • Regelmäßige Einnahme von Medikamenten: Die Medikamente, die zur Behandlung von COPD verschrieben werden, sollten nach ärztlicher Anweisung regelmäßig eingenommen werden.
  • Teilnahme an Patientenschulungen: Durch Schulungen können Betroffene lernen, wie sie ihre Medikamente richtig einnehmen und ihre Symptome besser kontrollieren können, was wiederum das Risiko von Exazerbationen senken kann.
  • Impfungen: Impfungen gegen Grippe, Keuchhusten, Pneumokokken und COVID-19 können das Risiko von Infektionen verringern, die zu Exazerbationen führen können.

Was tun bei akuter Exazerbation?

Wenn Menschen mit COPD keine Luft bekommen, geraten sie oft in Panik und bekommen dadurch noch weniger Luft. Daher ist zunächst wichtig, dass die Betroffenen trotz der bedrohlich anmutenden Situation Ruhe bewahren. 

In speziellen Patientenschulungen können Menschen mit COPD lernen, wie sie Warnhinweise frühzeitig erkennen und einschätzen können. Zudem üben sie den Umgang mit Bedarfs- und Notfallmedikamenten und lernen passende Haltungs- und Atemtechniken bei Exazerbationen. Dadurch können sich Betroffene oft selbst helfen. 

Bei einer heftigen und sehr plötzlichen Verschlechterung sollten Sie Folgendes tun:

  • Bewahren Sie Ruhe!
  • Nehmen Sie eine atemerleichternde Körperhaltung ein, zum Beispiel den Kutschersitz. Legen Sie eventuell ein Kissen unter die Arme. 
  • Wenden Sie Atemtechniken an, die dabei helfen, dass Sie wieder ruhiger und gleichmäßiger atmen. Beispielsweise die Lippenbremse.
  • Nehmen Sie zwei Hübe Ihres Notfallmedikaments ein. Welches Ihr Notfallmedikament ist, sollten Sie vorher mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen. Tragen Sie das Notfallmedikament immer bei sich.
  • Kühle Luft hilft vielen Betroffenen, schneller wieder besser atmen zu können.
  • Warten Sie 10 bis 15 Minuten ab. Falls es Ihnen danach nicht besser geht, sollten Sie sofort den Notruf (112) verständigen.

Anleitungen für Lippenbremse und Kutschersitz:

Die Lippenbremse: Die Lippen liegen locker aufeinander. Beim langsamen Ausatmen verengen Sie die Mundöffnung, so dass die Luft länger in der Mundhöhle bleibt und ein leichter Druck entsteht. Dieser Druck setzt sich in die Atemwege fort und verhindert, dass kleinere, bereits verengte Bronchien „zusammenklappen“. Die Atemwege bleiben weit und das Atmen fällt leichter. 

Der Kutschersitz: Beim Kutschersitz liegen die Unterarme auf den Knien, der Kopf ist nach vorne geneigt, Schultern und Nacken sind entspannt. Schließen Sie die Augen und atmen Sie ruhig und gleichmäßig.

Quellen

COPD – wenn sie sich verschlechtert — Patienten-Information.de. (2022, June 23). Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung – Patienten-Information.de. Retrieved March 5, 2024, from https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/copd-exazerbation

Die 5 wichtigsten Impfungen bei COPD. (2023, October 26). Lungeninformationsdienst. Retrieved March 5, 2024, from https://www.lungeninformationsdienst.de/aktuelles/news/artikel/impfungen-bei-copd-besonders-wichtig

Ernährung bei Lungenerkrankungen. (2017, June 30). Lungeninformationsdienst. Retrieved March 5, 2024, from https://www.lungeninformationsdienst.de/leben-mit-der-krankheit/ernaehrung#c123420

Exazerbation – plötzliche Verschlechterung bei COPD. (2022, September 14). Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs. Retrieved March 5, 2024, from https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/atemwege/copd/akute-verschlechterung.html

S3-Leitlinie Nationale Versorgungsleitlinie COPD. (2021, June 25). AWMF Leitlinienregister. Retrieved March 5, 2024, from https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/nvl-003

Kategorie

COPD

Veröffentlichung

23.04.2024

Autor

Mondosano Redaktion

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