Eisenmangel und Blutarmut treten häufig in Verbindung mit Diabetes auf. Schätzungen gehen von einem Viertel aller Diabetiker:innen aus, die im Laufe ihres Lebens von Blutarmut betroffen sind.
Alle drei Monate wird bei Diabetiker:innen der HbA1C-Wert, auch bekannt als Langzeit-Blutzucker, von behandelnden Ärzt:innen gemessen. Darüber hinaus rückt eine weitere Routineuntersuchung zunehmend in den Fokus: die Messung des Hämoglobingehalts im Blut, welcher Aufschluss über eine mögliche Blutarmut (Anämie) oder Eisenmangel geben kann.
Wenn der HbA1C-Wert von den im Tagebuch erfassten Blutzuckerwerten dauerhaft abweicht, kann eine durch Eisenmangel verursachte Blutarmut dafür verantwortlich sein. Die Lebensdauer der Erythrozyten, der roten Blutkörperchen, verlängert sich durch Eisenmangel, was den erhöhten HbA1C-Wert zur Folge hat.
Blutarmut geht mit geschwächter Kondition einher.
Eine Anämie hat zur Folge, dass weniger Sauerstoff transportiert werden kann und so die Versorgung von Zellen und Gewebe verschlechtert wird. Typische Symptome sind eine verringerte körperliche Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und teilweise auch Atemnot.
Im Zusammenhang mit Diabetes Typ 2 sind Nierenschädigungen die häufigste Ursache für Blutarmut.
In einer seit 1 1/2 Jahren stattfindenden deutschlandweiten Studie (stand 06/2017) wird der Zusammenhang zwischen Eisenmangel, Blutarmut und Diabetes Typ 2 untersucht. Ziel ist es, genaue Daten über diesen Zusammenhang zu sammeln und gegebenenfalls die Labordiagnostik des Eisenwertes mit in die quartalsweise stattfinden Routineuntersuchung zu integrieren – Eisentabletten anstelle des Insulins oder Metformins könnte die Devise sein!
Quellenangaben
- Tsalamandis, C., MacIsaac, R., et al. (2006). Verfügbar unter: The Epidemiology of Hemoglobin Levels in Patients With Type 2 Diabetes. American Journal of Kidney Disease.