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Diabetes behandeln – Darauf kommt es an!

Ratgeber aus der Kategorie Diabetes

In Deutschland sind laut Bundesministerium für Gesundheit 7,2 Prozent der Erwachsenen an Diabetes erkrankt. Wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) behandelt wird, ist abhängig von der Form des Diabetes. Hierzu zählen sowohl Typ-1- als auch Typ-2-Diabetes. Die große Mehrzahl unter den Erkrankten, 90 bis 95 Prozent, stellen Typ-2-Diabetiker:innen dar.

Typ-1-Diabetes Kurzprofil

Dem Typ-1-Diabetes liegt eine Autoimmunerkrankung zugrunde. Es handelt sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei der das eigene Immunsystem Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreift. Diese Zellen, die sogenannten Betazellen in den Langerhans-Zellen, sind in der Bauchspeicheldrüse für die Produktion und Ausschüttung des blutzuckersenkenden Hormons Insulin zuständig. Durch die fortschreitende Schädigung jener Zellen sinkt die körpereigene Insulinproduktion stetig ab, bis sie ganz ausbleibt. Als unabdingbare Konsequenz kommen Patienten mit Typ-1-Diabetes nicht ohne eine Insulintherapie aus – das fehlende Insulin muss ersetzt werden. Als Ursache für Typ-1-Diabetes werden äußere Umweltfaktoren und nicht der persönliche Lebensstil vermutet. Die Erkrankung tritt in der Regel erstmals bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf. Dennoch ist eine Erkrankung auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich.

Behandlung eines Typ-1-Diabetes

Über einen langen Zeitraum unbehandelt, steigt der Blutzuckerspiegel an und führt zu einer Überzuckerung (Hyperglykämie) des Blutes, welche Blutgefäße und Nervenschäden verursacht. Es entsteht ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Organschäden. Daher erfolgt bei der Behandlung von Typ-1-Diabetes das Ersetzen des Insulins in Form von Spritzen ins Unterhautfettgewebe am Bauch. Die Höhe der Insulingabe wird an die Nahrungsaufnahme, insbesondere an die Aufnahme von Kohlenhydraten, angepasst. Die Anpassung der Insulingabe ist wichtig, um eine Unter- oder Überzuckerung zu vermeiden. Der Behandlungsplan wird mit Patienten ärztlich abgesprochen.

Typ-2-Diabetes Kurzprofil

Auch bei Typ-2-Diabetes lässt die Produktion des Insulins nach. Besonders bei übergewichtigen Diabetikern kommt es zu einer Ausbildung von Resistenzen gegenüber dem körpereigenen Insulin. Durch diese Insulinresistenz wird die Wirkung des Insulins herabgesetzt und der Blutzuckerspiegel kann nicht mehr ausreichend gesenkt werden. Dies führt neben der eingeschränkten Insulinproduktion häufig zu einer Abhängigkeit von Antidiabetika wie bspw. Metformin in Tablettenform.

Typ-2-Diabetes ist die vorherrschende Form des Diabetes mellitus und kann nach dem 40. Lebensjahr auftreten. Eine frühzeitigere Erkrankung ist dennoch möglich. 

Behandlung eines Typ-2-Diabetes

Wie bei Typ-1-Diabetes sind bei Typ-2-Diabetes mögliche Langzeitfolgen Gefäß- und Nervenschädigungen, was zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Organschäden führen kann. Insbesondere zu Beginn ihrer Erkrankung können Betroffene mit Hilfe einer Umstellung der Ernährungsgewohnheiten und des Bewegungsverhaltens die Ausprägung der Insulinresistenz verlangsamen. Zum Beispiel kann eine Gewichtsreduktion von 10kg bei der Hälfte der Erkrankten den Nüchternblutzucker, einen typischen Vergleichswert, wieder auf ein gesundes Niveau senken.

Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung oder bei mangelndem Erfolg der Bewegungs- und Ernährungsumstellung werden Typ-2-Erkrankungen auch mit Medikamenten behandelt. Studien belegen, dass eine frühe Behandlung mit Medikamenten die Bildung von Insulinresistenzen ebenfalls verlangsamen oder verhindern kann. Aktuell finden zudem klinische Studien zur oralen Insulineinnahme statt.

Beispielhafte Darstellung eines Behandlungsplans für Typ-2-Diabetiker:innen:

  • Die Anfangsphase – Phase 1:  Schulungen, die die Motivation zur Lebensstiländerung stärken, Ernährungstherapie und -beratung  sowie  die Erhöhung des eigenen Bewegungsmaßes. Dauer: ca. 3-6 Monate.
  • Der Zwischenschritt – Phase 2: Bleibt der Erfolg aus bzw. reicht die Verbesserung der Blutzuckerwerte auch nach erfolgreicher und motivierter Durchführung aller Maßnahmen der 1. Phase nicht aus, wird zusätzlich mit einer medikamentösen Behandlung, in der Regel mit Metformin, begonnen. Durch diese Therapie werden die Insulinresistenzen in ihrer Wirkung geschwächt oder sogar ganz abgebaut.
  • Die Endphase – Phase 3: Wenn nach weiteren 3-6 Monaten kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt wurde, erfolgt eine kombinierte Therapie aus Antidiabetika in Tablettenform und subkutan gespritzten Insulinen. Hierbei finden sowohl kurzwirksames Insulin, das zu den Mahlzeiten gespritzt wird, als auch Langzeitinsulin, das in der Regel zur Nacht gespritzt wird, ihren Einsatz.

Quellenangaben

Kategorie

Diabetes

Veröffentlichung

22.04.2023

Autor

Mondosano Redaktion

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