Einem Team von Forschenden am Universitätsspital Basel ist es gelungen, einen Fortschritt im Kampf gegen Krebs zu verzeichnen.
Schon seit geraumer Zeit ist bekannt, dass das Diabetesmedikament Metformin krebszerstörende Eigenschaften hat. Ebenso wie die gesunden Zellen in unserem Körper, benötigen auch Krebszellen Zucker um Energie zu produzieren und somit zu wachsen. Wird ihnen dieser Zucker für Ihren Wachstumsprozess entzogen, schrumpfen die Krebszellen. Im besten Fall bis hin zu ihrer völligen Vernichtung.
Metformin gehört zu den klassischen Antidiabetika, kann über lange Zeit ohne Nebenwirkungen eingenommen werden und seine antikarzinogene Wirkung wurde bereits in vielen epidemiologischen Untersuchungen aufgezeigt. Den Studien mit dem Ergebnis einer positiven Beeinflussung des Wachstums von Tumorzellen, stehen jedoch genauso viele Studien gegenüber die keinen oder nur einen sehr geringen Erfolg beim Kampf gegen Krebs verzeichnen konnten. Problem hierbei ist, dass Metformin in den handelsüblichen Dosen nicht sein gesamtes Potenzial ausschöpfen kann. Eine Erhöhung der Tagesdosis jedoch zu einer gefährlichen Unterzuckerung der Patient:innen führt.
Kombinationstherapie
Forscher in Basel haben lange nach einer Kombinationstherapie gesucht. Ein Medikament, dass die positive Wirkung von Metformin auf die Energiezufuhr der Tumorzellen potenziert und gleichzeitig die Wirkung auf den Blutzuckerspiegel vernachlässigt. Nach zahlreichen Misserfolgen (1000 Präparate) haben Sie nun ein Medikament detektieren können. Syrosingopine, ein Medikament gegen Bluthochdruck, weißt genau die gesuchte Eigenschaft auf. Das Antihypertensivum ist in der Lage, die Wirkung von Metformin auf das Tumorwachstum bereits bei einer geringen Dosis voll zu entfalten. Durch die Kombinationstherapie fallen die Tumorzellen in die Apotose, ein Selbstzerstörungsmodus der Zellen. Die Schweizer Forschenden haben Ihre Versuche bereits erfolgreich bei Ratten mit einem Lebertumor und bei Blutproben von Leukämiepatient:innen durchgeführt.
Der Erfolg der Kombitherapie liegt in den Wirkmechanismen:
Senkung des Blutzuckerspiegels + Blockade der Zellatmung + Hemmung des Zuckerabbaus
Weitere Studien werden folgen. Nach Meinung vieler Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen scheint dieser Ansatz aber vielversprechend.
Quellenangaben
- Benjamin, D. et. al. (2016). Syrosingopine sensitizes cancer cells to killing by metformin. Science Advances, 2 (12), S 1-12.