Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Jedes Jahr sind etwa 500.000 Menschen in Deutschland neu von Krebs betroffen. Wer welchen Krebs bekommt, ist auch eine Frage des Geschlechts. Das sind die fünf häufigsten Krebsarten bei Männern und Frauen!
Kurzübersicht: Top 5 Krebsarten in Deutschland
- Insgesamt gab es im Jahr 2020, den aktuellsten verfügbaren Zahlen beim Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert-Koch-Institut, 231.400 Krebs-Neuerkrankungen bei Frauen und knapp 262.000 bei Männern.
- Bei Frauen kommt am häufigsten Brustkrebs vor, bei den Männern Prostatakrebs.
- Lunge, Darm und Haut sind bei beiden Geschlechtern in den Top 5 vertreten. Hinzu kommt bei Frauen Gebärmutterkrebs und bei Männern Harnblasenkrebs.
In Deutschland sind einige Krebsarten besonders häufig. Hier ist ein Überblick über die häufigsten Krebsarten basierend auf aktuellen Daten.
Die Top 5 Krebsarten bei Frauen
Das Zentrum für Krebsregisterdaten schätzt, dass im Jahr 2020 etwa 231.400 Frauen neu von Krebs betroffen waren. Folgende fünf Krebsarten waren am meisten vertreten:
- Brustkrebs (30,5 Prozent): Brustkrebs ist die am häufigsten diagnostizierte Krebsart bei Frauen in Deutschland. Etwa jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens daran.
- Darmkrebs (10,5 Prozent): Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebsart bei Frauen.
- Lungenkrebs ( 9,8 Prozent): Lungenkrebs ist bei Frauen auf dem dritten Platz und wird oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert.
- Hautkrebs (4,9 Prozent): Hautkrebs, insbesondere das Melanom, ist eine weitere häufige Krebsart bei Frauen.
- Gebärmutterkrebs (4,7 Prozent): Krebs der Gebärmutter, insbesondere Gebärmutterkörperkrebs, ist ebenfalls weit verbreitet.
Die Top 5 Krebsarten bei Männern
Das Zentrum für Krebsregisterdaten schätzt, dass im Jahr 2020 etwa 261.850 Männer neu von Krebs betroffen waren. Folgende fünf Krebsarten waren am meisten vertreten:
- Prostatakrebs (25,1 Prozent): Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern in Deutschland.
- Lungenkrebs (13,0 Prozent): Lungenkrebs steht bei Männern an zweiter Stelle.
- Darmkrebs (11,7 Prozent): Wie bei Frauen ist Darmkrebs auch bei Männern sehr verbreitet.
- Blasenkrebs (4,8 Prozent): Blasenkrebs tritt bei Männern häufiger auf als bei Frauen (2,0 Prozent).
- Hautkrebs (4,7 Prozent): Auch bei Männern ist Hautkrebs, insbesondere das Melanom, weit verbreitet.
Warum kommen die Krebsarten so häufig vor?
Die häufigsten Krebsarten bei Männern und Frauen in Deutschland lassen sich durch eine Kombination aus genetischen, umweltbedingten und verhaltensbezogenen Faktoren erklären. Hier sind einige der Hauptgründe für die Verbreitung dieser Krebsarten:
Brustkrebs
Frauen mit einer familiären Vorgeschichte von Brustkrebs und Mutationen in den BRCA1- oder BRCA2-Genen haben ein erhöhtes Risiko, Brustkrebs zu entwickeln. Auch hormonelle Einflüsse spielen eine Rolle: Wer in den Wechseljahren lange Hormonersatzmedikamente einnimmt, früh die erste Regelblutung hat oder spät in die Wechseljahre kommt, hat ein höheres Risiko für Brustkrebs. Auch der Lebensstil ist wichtig: Übergewicht, Adipositas, Alkohol und Bewegungsmangel erhöhen das Risiko.
Prostatakrebs
Das Risiko für Prostatakrebs steigt für Männer mit dem Alter, besonders nach dem 50. Lebensjahr. Männer mit nahen Verwandten, die Prostatakrebs hatten, haben ein höheres Risiko. Eine Ernährung reich an tierischen Fetten und arm an Gemüse kann das Risiko ebenfalls erhöhen.
Lungenkrebs
Lungenkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei beiden Geschlechtern. Die Hauptursache ist Rauchen. Rauchen ist für etwa 85-90 Prozent der Lungenkrebsfälle verantwortlich. Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung und Radonexposition erhöhen das Risiko für Lungenkrebs ebenfalls.
Darmkrebs
Darmkrebs ist bei Männern und Frauen häufig. Das Risiko für Darmkrebs steigt mit dem Alter, besonders nach dem 50. Lebensjahr. Eine fettreiche, ballaststoffarme Ernährung und hoher Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch erhöhen das Risiko. Generell hat der Lebensstil einen großen Einfluss: Bewegungsmangel, Übergewicht und Alkohol erhöhen das Risiko für Darmkrebs.
Hautkrebs
Der wichtigste Risikofaktor für Hautkrebs ist die UV-Strahlung. Wer sich übermäßig der Sonne aussetzt oder ins Solarium geht, hat ein hohes Risiko, später Hautkrebs zu entwickeln. Menschen mit heller Haut, vielen Muttermalen oder einer familiären Geschichte von Hautkrebs haben generell ein höheres Risiko .
Gebärmutterkrebs
Die Hormone haben bei der Entstehung von Gebärmutterkrebs einen großen Einfluss. Ein Ungleichgewicht von Östrogen und Progesteron erhöht das Risiko. Auch Übergewicht und Diabetes erhöhen das Risiko für diese Krebsart.
Blasenkrebs
Der Hauptrisikofaktor für Blasenkrebs ist Rauchen: Aktives Rauchen sowie Passivrauchen ist für ungefähr die Hälfte aller Blasenkrebserkrankungen verantwortlich. Auch bestimmte chemische Stoffe gelten als Risikofaktoren, etwa aromatische Amine. Manche Berufsgruppen können durch den vermehrten Kontakt mit diesen Substanzen Krebs bekommen, beispielsweise Maler und Lackierer.
Quellen
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