Es vergeht zu viel Zeit zwischen dem Verdacht und der endgültigen Diagnose von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Was hätten Sie gedacht, wie lange es dauert, bis Ärztinnen und Ärzte vom Verdacht auf Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auf die endgültige Diagnose kommen? – 45 Tage! So ein langer Zeitraum geht in der Regel zu Lasten der Gesundheit von Betroffenen.
Um der Länge der Diagnosezeit auf den Grund zu gehen, führten deutsche Forschende eine Studie durch. Ergebnis der Studie war, dass die Diagnosezeit bei privat Versicherten kürzer war als bei gesetzlich Versicherten. Dabei ist die Diagnosezeit völlig unabhängig von Geschlecht und Alter der Betroffenen.
Colitis ulcerosa und Morbus Crohn – beide Krankheiten verlaufen chronisch und erschweren vielen Betroffenen das Leben. Gerade bei Krankheiten wie diesen ist es wichtig, dass sie frühzeitig entdeckt werden. Je früher das Krankheitsstadium zur Zeit der Diagnose, desto besser schlagen Medikamente an. Dass der Zeitraum zwischen dem Verdacht und der endgültigen Diagnose bei diesen chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) so groß ist, lässt sich vermutlich auf die Symptome zurückführen. Die Beschwerden sind oft vielseitig und unspezifisch, wie etwa Bauchschmerzen und Durchfall.
Quelle:
Kostev, K., Konrad, M. & Jacob, L. (2018). Time between suspected and confirmed diagnoses of Crohn’s disease and ulcerative colitis in patients followed in gastroenterological practices in Germany. Int J Colorectal Dis 33, 967–971.