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Bluthochdruck: Ursachen, Gefahr und Behandlungsmöglichkeiten einer Hypertonie

Ratgeber aus der Kategorie Bluthochdruck

Wenn zu hoher Blutdruck – Hypertonie genannt – über Jahre unentdeckt bleibt, kann das schwerwiegende Folgen für das Herz-Kreislauf-System und die Organe haben. Wir klären auf über die optimalen Blutdruckwerte, Gefahren und Folgen von zu hohem Blutdruck und was Ihnen dabei helfen kann, Ihren Blutdruck zu senken. 

Wofür ist der Blutdruck im Körper zuständig?

Bei jedem Herzschlag wird Blut aus dem Herzen in die Blutgefäße gepumpt. Dabei übt das Blut von innen heraus Druck auf die Gefäßwände von Arterien und Venen. Der Körper benötigt diesen Druck, damit das Blut fließt und alle Organe mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden können.

Um den Blutdruck zu ermitteln, wird in der Medizin zwischen zwei Messgrößen unterschieden, dem diastolischen und dem systolischen Wert

Der systolische Blutdruck entsteht in dem Moment, in dem sich das Herz zusammenzieht und das Blut aus dem Herzen in die Hauptschlagader gepumpt wird. Die dadurch entstehende Druckwelle „rollt“ über die Gefäßwände der Arterien auch in entferntere Körperpartien. 

Bei dem diastolischen Blutdruck handelt es sich um den niedrigsten Druck, der entsteht, wenn der Herzmuskel entspannt ist – kurz bevor sich der Herzmuskel wieder ausdehnt, um sich mit Blut zu füllen. 

Schwankungen des Blutdrucks sind bei jedem Menschen normal und unter anderem abhängig von körperlicher und seelischer Belastung sowie Tageszeit und Temperatur. 

Während der Blutdruck am Morgen normalerweise kontinuierlich ansteigt, sinkt er in der Nacht bei gesunden Menschen am stärksten ab. Wut, Stress und Ärger lassen ihn oftmals in die Höhe schießen, weil die Stresshormone Cortisol und Adrenalin dafür sorgen, dass das Herz schneller schlägt. Liegen wir entspannt auf dem Sofa, sind die Blutdruckwerte normalerweise wieder niedriger.

Ab wann gilt der Blutdruck als zu hoch?

Als Messeinheit für den Blutdruck wird mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) verwendet.

Allgemein gilt laut aktueller Leitlinie ein Wert von 120/80 mmHg bei Erwachsenen von 18 bis 79 Jahren als optimal. Erst ab einem Alter von 80 Jahren werden die Grenzwerte, ab denen zu einer Therapie geraten wird, auf 160/90 mmHg erhöht. 

Der vordere Wert bei der Messung (120/80 mmHg) bezeichnet dabei den systolischen Blutdruck, der hintere (120/80 mmHg) den diastolischen.

Von Bluthochdruck ist dann die Rede, wenn der Blutdruck nicht nur zwischenzeitlich durch Aufregung, Stress oder Belastung erhöht ist, sondern dauerhaft erhöhte Grenzwerte erreicht. Folgende Vorgaben, an denen sich die Medizin laut aktueller Leitlinie orientiert, sind:

  • Bis zu einem Wert von bis zu 120/80 mmHg liegt der Blutdruck im optimalen Bereich
  • Der Bereich 120-129/80-84 mmHg gilt als normaler Blutdruck
  • Ab einem Wert zwischen 130-139/85-89 mmHg spricht man von einem hochnormalen Blutdruck
  • Eine Hypertonie Grad 1 liegt bei Werten zwischen 140-159/90-99 mmHg vor
  • Eine Hypertonie Grad 2 zeichnet sich durch Werte zwischen 160-179/100-109 mmHg aus
  • Von einer Hypertonie Grad 3 spricht man, wenn die Werte bei über 180/über 110 mmHg liegen

Bluthochdruck ist einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf- und Nieren-Erkrankungen und entsteht, wenn der Druck in den Gefäßen dauerhaft zu hoch ist.

Ursachen von Bluthochdruck

Bei Bluthochdruck wird zwischen primärer und sekundärer Hypertonie unterschieden. Bei der primären Hypertonie liegt keine konkrete Ursache vor. Sie entsteht vielmehr durch das Zusammenwirken von Erbanlagen, dem Alter und Geschlecht, aber auch ungünstigen Ernährungs- und Lebensbedingungen. Vor allem Übergewicht, hoher Kochsalz- und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und Stress zählen dazu. Der Großteil der Betroffenen (rund 90 bis 95 Prozent) soll unter dieser Form von Bluthochdruck leiden.

Der weitaus seltener vorkommenden sekundären Hypertonie hingegen liegt eine Erkrankung zugrunde. Dazu zählen unter anderem Nierenerkrankungen, aber auch eine Überproduktion der Hormone Aldosteron und Cortisol sowie der Schilddrüsenhormone. 

Wie erkennen Sie einen hohen Blutdruck?

Häufig wird der Bluthochdruck nur durch eine Zufallsmessung im Rahmen einer Routineuntersuchung beim Arzt entdeckt. Und genau darin besteht auch die Gefahr. 
Denn weil Bluthochdruck oftmals nur sehr unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Luftnot oder Nasenbluten aufweist, wird er häufig erst dann diagnostiziert, wenn es bereits zu Folgeschäden gekommen ist.
Aufschluss über die eigenen Blutdruckwerte geben die Messung beim Arzt, regelmäßige Kontrollmessungen zu Hause oder die 24-Stunden-Messung (sogenannte Langzeitblutdruckmessung). 
Für die Messung eignen sich Messgeräte, die mithilfe einer Manschette am Oberarm den Blutdruck ermitteln. Erhältlich sind aber auch Messgeräte fürs Handgelenk. 

Der Blutdruck sollte in einer stressfreien Situation im Sitzen und nach drei bis fünf Minuten körperlicher Ruhe ermittelt werden. Mindestens eine Stunde vor der Messung sollte auf den Konsum von Nikotin und Alkohol sowie während der Messung auf jegliche Ablenkung verzichtet werden.

Für die Entscheidung, ob die Ergebnisse einen behandlungsbedürftigen Bluthochdruck erkennen lassen, ist es wichtig, wo und wie der Blutdruck gemessen wird. Bei der ärztlichen Sprechstunde gilt ein Wert von 140/90, der im Schnitt an zwei Tagen ermittelt wurde, als zu hoch. Im Rahmen der Selbstmessung zu Hause müssen an sieben aufeinanderfolgenden Tagen Werte über 135/86 mmHg auftreten, damit von Bluthochdruck die Rede ist.

Bei einer 24-Stunden-Blutdruckmessung ist der Mittelwert aus Tag- und Nachtwerten entscheidend: 130/80 mmHg sollte er nicht überschreiten.

Welche Gefahren birgt ein zu hoher Blutdruck?

Ist der Blutdruck dauerhaft erhöht, kann er die kleinen und großen Blutgefäße schädigen – mit möglichen schwerwiegenden Folgen für Herz-Kreislauf-Gesundheit und Organe. 

Denn Gefäßschädigungen und Gefäßverengungen können die Entstehung einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose) bedingen, zu Gefäßentzündungen führen und die Bildung von Blutgerinnseln begünstigen sowie den Blutfluss einschränken. 
Hoher Blutdruck gilt deshalb als Hauptrisikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle

Unter einer verminderten Blutversorgung leiden wiederum vor allem die Organe wie Nieren, Herz und Gehirn, die in ihrer Funktion eingeschränkt werden.

Auch auf den Herzmuskel hat ein zu hoher Blutdruck langfristig einen schädigenden Einfluss. Weil das Herz das Blut ständig mit höherem Aufwand in die Blutgefäße pumpen muss, passt sich der Herzmuskel dieser Mehrleistung an und die Herzmuskelfasern verdicken sich.

Unbehandelt kann Bluthochdruck auch zu einer chronischen Herzschwäche führen, die mitunter lebensbedrohlich werden kann.

Therapie: Bluthochdruck behandeln

Stellt der Arzt/die Ärztin einen erhöhten Blutdruck fest, entscheidet er/sie abhängig vom Grad der Hypertonie und dem Vorliegen weiterer Risikofaktoren, wie die folgende Behandlung aussieht. Entscheidend sind vor allem die Höhe des Blutdrucks und das individuelle Risiko für Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Zudem werden das individuelle Alter und bestehende Grund- und Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus im Rahmen der Therapieplanung berücksichtigt.

Oftmals wird Betroffenen zunächst empfohlen, ihren Lebensstil zu ändern, um ihre Werte positiv zu beeinflussen. Lebensstiländerungen können der Entstehung einer Hypertonie nicht nur vorbeugen oder sie verzögern, sondern auch eine  medikamentöse Therapie bei Hypertonie Grad 1 verhindern oder die Dosierungsmenge eines Medikamentes senken. 

Unabhängig vom blutdrucksenkenden Effekt kann eine Änderung des Lebensstils auch dazu beitragen, andere Risikofaktoren oder Erkrankungen besser in den Griff zu bekommen.

Sofern keine sofortige Einnahme von Blutdrucksenkern erforderlich ist, wird im Anschluss an eine Lebensstiländerung darüber entschieden, ob blutdrucksenkende Medikamente zum Einsatz kommen müssen, um den Wert auf unter 140/90 mmHg zu senken. 

Zu den beeinflussbaren Faktoren im Alltag zählen unter anderem:

  • regelmäßige Bewegung und sportliche Aktivität. Zwar steigt der Blutdruck durch körperliche Bewegung kurzzeitig an, da vermehrt Blut durch das Herz-Kreislauf-System gepumpt wird. Auf längere Sicht sinkt er aber, weil die Blutgefäße durch die Bewegung trainiert und insgesamt elastischer werden. 
  • Reduzierung der Salzaufnahme durch die Ernährung 
  • Ausgewogene, gesunde Ernährung, die aus reichlich Früchten, Gemüse, Vollkornprodukten und einem geringen Fettanteil besteht, wie zum Beispiel bei der mediterranen Ernährung 
  • Normalgewicht anstreben
  • Stressbewältigung durch Yoga, Meditation oder Progressive Muskelentspannung 
  • Rauchstopp
  • Reduzierung des Alkoholkonsums

Sofern eine medikamentöse Behandlung angebracht ist, stehen mehrere Blutdrucksenker mit teils unterschiedlichen Wirkweisen zur Auswahl. 

Eine medikamentöse Therapie wird im Regelfall als Monotherapie mit Diuretika, ACE-Hemmern, AT-1-Rezeptor-Antagonisten (Sartane), Betablockern oder Calciumantagonisten durchgeführt. Welches Medikament für Sie und Ihre Situation am geeignetsten ist, entscheidet Ihr Arzt/Ihre Ärztin.

Sofern durch eine Monotherapie keine befriedigenden Ergebnisse erzielt werden, kann der Wechsel auf eine andere Arzneistoffklasse erfolgen oder zu einer Kombitherapie aus mehreren Wirkstoffen übergegangen werden.

Quellenangaben

Kategorie

Bluthochdruck

Veröffentlichung

05.07.2023

Autor

Mondosano Redaktion

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