Die drei Buchstaben CED wirken harmlos, hinter ihnen verbergen sich jedoch ernstzunehmende Erkrankungen. Mondosano erklärt Ihnen welche Erkrankungen das sind und was Sie darüber wissen sollten.
Die Abkürzung CED steht für chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Sie umfasst die Erkrankungen Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Zwar sind dies unterschiedliche Krankheitsbilder, sie haben aber auch einige Gemeinsamkeiten. Aus diesem Grund lassen sie sich nicht immer klar voneinander unterscheiden. In dem Fall spricht man von einer Colitis indeterminata.
CED zeichnen sich durch eine chronische Entzündung des Verdauungstraktes aus.
In Deutschland erkranken jährlich 12 von 100.000 Menschen neu an CED. Die meisten von ihnen sind zwischen 15 und 35 Jahren alt. Männer und Frauen erkranken etwa gleichhäufig. Auffällig ist, dass die meisten Betroffenen in Nordeuropa und Nordamerika leben. Unser westlicher Lebensstil scheint ein Risikofaktor für die Erkrankung von CED zu sein.
Die genaue Ursache für CED ist leider bis heute ein Rätsel für die Wissenschaftler.
Weitere Risikofaktoren sind eine häufige Antibiotikatherapie und Fälle von CED in der Familie. Langes Stillen scheint hingegen schützend zu wirken. Raucher erkranken seltener an Colitis ulcerosa, aber häufiger an Morbus Crohn.
Das Abwehrsystem des Darms muss immer wieder neu entscheiden, ob es sich beim Darminhalt um nützliche Nährstoffe oder schädlich Fremdstoffe handelt. Die Darmschleimhaut ist die Barriere für solche Fremdstoffe und hindert sie daran, in die Darmwand einzudringen.
Bei CED ist die Darmschleimhaut verändert und die Barriere dadurch geschwächt. So können sowohl harmlose als auch schädliche Stoffe in die Darmwand gelangen. Das löst in beiden Fällen eine Abwehrreaktion des Immunsystems aus, was zu einer Entzündung führt. Diese Entzündung schädigt das Darmgewebe.
Es ist nicht klar, ob die veränderte Zusammensetzung der Darmbakterien Folge oder Ursache der CED ist.
CED verlaufen schubweise, das heißt Phasen mit Symptomen lösen sich mit beschwerdefreien Phasen ab. Stärke, Dauer und Häufigkeit solcher Schübe sind ganz unterschiedlich und lassen sich nicht vorhersagen. Typische Symptome während eines CED-Schubes sind:
Die Diagnose einer CED ist gar nicht so einfach. Die anfänglichen Symptome der Erkrankung können sehr unterschiedlich sein und denen anderer Erkrankungen sehr ähneln. Sie könnten z. B. auch auf ein Reizdarmsyndrom oder eine Lebensmittelunverträglichkeit hindeuten. Um eine genaue Diagnose stellen zu können, hat der Gastroenterologe verschiedene Möglichkeiten:
Bei Durchfall über 3 Tage, oder blutigem Durchfall mit Bauchschmerzen und Fieber sollten Sie sofort zum Arzt gehen!
CED sind nicht heilbar, lassen sich in der Regel aber gut behandeln. Die Ziele der Behandlung sind
Im Schub kommen entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente zum Einsatz. In schweren Fällen werden Immunsuppressiva verordnet, die das überaktive Immunsystem dämpfen.
Kommt es zu einem Darmverschluss, einer Verletzung der Darmwand oder einer starken Blutung ist eine Operation erforderlich.
Wenn Sie an einer chronischen Krankheit leiden, können Sie sich kostenlos bei Mondosano registrieren. Sie erhalten dann aktuelle Informationen zu neuen Studien in Ihrem Krankheitsgebiet und können sich bei möglicher Eignung von uns an eine passende Studie vermitteln lassen.
Nun haben Sie einiges über chronisch entzündliche Darmerkrankungen erfahren. Möchten Sie mehr über Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa wissen? Dann schauen Sie in unseren Ratgeber Rund um den Körper. Hier finden Sie interessante Artikel zu den Erkrankungen und ihren Behandlungsmöglichkeiten.
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veröffentlicht am 16.01.2018 | verfasst vom Redaktionsteam