Schimmel- und Hefepilze in Wohnräumen erhöhen das Asthma-Risiko bei Kindern nicht. Das zeigt eine aktuelle finnische Studie.
Forschende des staatlichen Finnischen Instituts für Gesundheit und Wohlfahrt (THL) haben kürzlich im renommierten Fachjournal “Annals of the American Thoracic Society” überraschende Ergebnisse ihrer Forschung zu den Risikofaktoren von Asthma im Kindesalter veröffentlicht. Das Team unter der Leitung von Martin Täubel fand heraus, dass Schimmel- und Hefepilze in Wohnräumen das Asthmarisiko bei Kindern nicht erhöht.
Die Forschenden untersuchten Kinder aus der LUKAS-Kohorte, die sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten aufwuchsen. Sie sammelten Staubproben aus den Wohnzimmern der Haushalte, als die Kinder zwei Monate alt waren und analysierten, welche und wie viele Schimmel- und Hefepilze sich im Staub befanden. Anschließend verglichen sie diese Ergebnisse mit dem Asthmastatus der Kinder im Alter von 10,5 Jahren. Insgesamt wurden die Daten von 259 Kindern ausgewertet.
In einer früheren Untersuchung hatten die Forschenden zeigen können, dass das Asthmarisiko von Kindern steigt, wenn sie während ihres ersten Lebensjahres in einem Gebäude mit einem Wasserschaden wohnen. Die Forscher hatten daher erwartet, dass Schimmel- und Hefepilze, die sich in feuchten Umgebungen wie nach einem Wasserschaden vermehren, das Asthmarisiko erhöhen könnten. Doch erstaunlicherweise ergab ihre Studie keinen solchen Zusammenhang. Weder die Anzahl noch die Vielfalt oder die Menge der gefundenen Pilze standen im Zusammenhang mit einem erhöhten Asthmarisiko.
Die Forschenden schlussfolgern, dass die Bestimmung des Mykobioms, also der vorhandenen Pilze, allein nicht ausreicht, um das Asthmarisiko zu erklären. Zukünftige Untersuchungen müssten einen Fokus auf die lebenden Pilze und Bakterien einer Probe legen und dabei berücksichtigen, welche möglicherweise in der Atemluft dominieren.
Täubel, M. et al. (2023, August 3). Fungi in Early-Life House Dust Samples and the Development of Asthma: A Birth Cohort Study. Annals of the American Thoracic Society. Retrieved February 8, 2024, from https://www.atsjournals.org/doi/10.1513/AnnalsATS.202303-187OC
Tischer, C. et al. (2022, October 11). Early-life residential exposure to moisture damage is associated with persistent wheezing in a Finnish birth cohort. Pediatric Allergy And Immunology. Retrieved February 8, 2024, from https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/pai.13864