Forschende der Australian National University (ANU) haben herausgefunden, dass eine Genmutation für die Entstehung von Psoriasis verantwortlich ist. Wenn zwei Kopien dieses mutierten Gens im Körper vorhanden sind, kann es laut Forschenden bei Betroffenen auch zu einer Psoriasis-Arthritis kommen. Diese Erkenntnisse könnten zukünftig zu einer verbesserten Diagnose und Behandlung von Menschen mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis führen.
Forschende haben herausgefunden, dass ein mutiertes Gen, bekannt als IKBKB, für die Entstehung von Schuppenflechte (Psoriasis) verantwortlich ist. Eine weitere Erkenntnis ist: Wenn Menschen zwei Kopien dieses mutierten Gens besitzen, können sie eine Psoriasis-Arthritis entwickeln. Die Erkrankung führt zu Entzündungen an Gelenken, Sehnen und der Wirbelsäule. Die betroffenen Regionen schmerzen, sind geschwollen und lassen sich nur schwer bewegen.
Untersuchung an Mäusen
Die Forschenden untersuchten Mäuse, die die Genmutation IKBKB in sich trugen. Dabei stellten sie fest, dass diese Mutation bestimmte Immunzellen im Körper verändert:
Die sogenannten regulatorischen T-Zellen gelten als Wächter des Immunsystems. Sie verhindern, dass das Immunsystem übermäßig auf körpereigene Stoffe reagiert und den eigenen Körper angreift. Regulatorische T-Zellen verhindern also in der Regel die Entstehung von Autoimmunkrankheiten. Die Genmutation IKBKB verändert aber die Eigenschaften der T-Zellen, so dass sie anschließend zu Entzündungsprozessen im Körper beitragen und den Ausbruch von Autoimmunerkrankungen fördern.
Psoriasis und Psoriasis-Arthritis sind Autoimmunerkrankungen. Diese Art von Krankheiten treten auf, wenn das Immunsystem gesunde Zellen angreift, nachdem es sie fälschlicherweise als Bedrohung wahrgenommen hat.
Psoriasis und Psoriasis-Arthritis früher erkennen
Mit der Entdeckung der Genmutation wissen Wissenschaftler:innen nun, warum sich eine Hauterkrankung zu einer Haut- und Gelenkerkrankung entwickeln kann. Die Forschenden hoffen, dass damit die Diagnose und Behandlung von Menschen mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis leichter wird.
Eine Psoriasis ist bisher nicht heilbar, lässt sich aber gut behandeln. Studien zeigen, dass Menschen mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis wirksamer behandelt werden können, wenn die Krankheit früh entdeckt wird. Die Forschenden hoffen, dass sie mithilfe des IKBKB-Gens neue Medikamente gegen die Krankheiten entwickeln können.
Cardinez, C. et al. (2024, March 25). IKK2 controls the inflammatory potential of tissue-resident regulatory T cells in a murine gain of function model. Nature Communications, 15. https://doi.org/10.1038/s41467-024-45870-3
Gene discovery offers new hope for Aussies living with chronic skin disease. (2024, March 27). The Australian National University. Retrieved April 3, 2024, from https://www.anu.edu.au/news/all-news/gene-discovery-offers-new-hope-for-aussies-living-with-chronic-skin-disease