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Als Blutzucker wird die Menge der im Blut vorhandenen Glucose bezeichnet. Somit spiegelt er nicht nur die Zufuhr von Zucker über die Nahrung wieder, sondern auch die Verstoffwechselung von Zucker. Der Körper benötigt für die Produktion von Energie Zucker. Er ist unerlässlich und ohne Energie würde unsere Körper nicht funktionieren. Mithilfe des im Körper produzierten Insulins kann der Zucker in die Zellen eindringen und dort aktiv werden. Dementsprechend gibt es ein enges Zusammenspiel zwischen Zucker und Insulin. Produziert der Körper zu wenig Insulin oder reagiert der Körper nicht mehr auf das Insulin (Insulinresistenz), dann verbleibt die Glucose ungebraucht im Blut und der Blutzuckerspiegel steigt an. Ebenso führt eine zu hohe Zufuhr von Zucker bspw. über die Nahrung zu einem Anstieg des Blutzuckers. In der Diagnostik des Zuckerstoffwechsels und der Detektion eines vermeidlichen Diabetes werden unterschiedliche Werte herangezogene. Typischerweise sind es die folgenden vier:
- Nüchternzucker
- Präprandialer Zucker
- Postprandialer Zucker
- HbA1c-Wert
- OGTT
Nüchternzucker
Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um den Blutzuckerwert am Morgen auf nüchternen Magen. Dieser Wert kann dem Arzt frühzeitig eine Störung im Glucose-Insulin-Stoffwechsel aufzeigen. Bei gesunden Menschen liegt dieser Wert am Morgen an einem „Tiefpunkt“ und im Laufe des Tages steigt dieser Wert immer mal wieder an (nach den Mahlzeiten) und sinkt dann wieder. Bei kranken Menschen sieht das ganze anders aus. Gerade bei Diabetikern steigt der Zuckerwert über Nacht an und ein erhöhter Nüchternzucker ist die Folge. Somit wird der Wert nicht nur genutzt, um ein Diabetes zu entdecken, sondern auch um bei Diabetikern zu entscheiden, ob die Medikation des Vortages ausreichend ist, oder ob nicht evtl. ein Langzeitinsulin zur Nacht appliziert werden müsste.
Präprandialer Zucker
Der routinemäßig gemessene Blutzuckerwert von Diabetikern zur Einstellung der Insulin-Dosis vor einer Mahlzeit. Bei einem Nichtdiabetiker liegen die präprandialen Blutzuckerwerte zwischen 60-100 mg/dl.
Postprandialer Zucker
Ein weiterer wichtiger Wert ist der postprandiale Blutzucker, der 1-2 Stunden nach einer Mahlzeit bestimmt wird. Bei normal funktionierendem Stoffwechsel steigt der Blutzucker 10-15 Minuten nach einer Mahlzeit bis zur Blutzuckerspitze bei etwa 1 Stunde an - abhängig von der Zusammensetzung der Nahrung. Anschließend sinkt der PPG-Wert (postprandiale Glukose) durch das ausgeschüttete Insulin wieder ab.
Bei Diabetikern ist das Erreichen der Blutzuckerspitze stark abhängig von der Art des gespritzen Insulins sowie des Insulin-Kohlenhydrat Verhältnis (BE/KE Faktor) der Mahlzeit. Daher wird mittlerweile dem 2-Stunden-Glukosewert deutlich mehr Bedeutung, auch in Kombination mit dem HbA1c-Wert, geschenkt.
HbA1c-Wert
Der HbA1c-Wert stellt den Langzeitzucker dar. Gerne wird in diesem Zusammenhang von dem Blutzuckergedächtnis des Körpers gesprochen. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass dieser Wert den durchschnittlichen Blutzuckerwert der vergangenen zwei bis drei Monate aufzeigt.
OGTT
Der OGTT ist der „Zucker-Belastungstest“. Er kommt immer dann zum Einsatz, wenn es um die Früherkennung eines Diabetes Typ 2 geht. Wenn z.B. der Nüchternzucker Werte anzeigt, die zu hoch für einen Gesunden aber noch zu gut für einen Typ-2 Diabetes sind, kann dieser Test helfen. Für diesen Test wird erst der Nüchternzucker des Betroffenen gemessen und danach muss der Patient eine Zuckerlösung mit insgesamt 75 Gramm Zucker trinken. Nach genau einer Stunde findet die erste Blutzuckerkontrolle statt und eine zweite nach einer weiteren Stunde. Während dieser Zeit darf der Patient sich körperlich nicht anstrengen oder sich viel bewegen – das Warten im Wartezimmer mit einem Buch ist meist die einzige Option, da sich jede körperliche Betätigung auf den Glucosespiegel auswirkt. Sollten bei diesem Test bestimmte Grenzwerte über- oder unterschritten werden, spricht es für das Vorliegen eines Diabetes oder im besten Fall für einen gesunden Stoffwechsel ohne Krankheitscharakter.
Blutzuckerwerte und seine Normbereiche
Vieles haben Sie jetzt schon über die Blutzuckerwerte gelesen, aber was für Werte sind normal, und welche Werte sind zu hoch und müssen behandelt werde?
- Blutzucker normal: ein normaler Wert liegt bei unter 5,5 mmol/l oder 100 mg/dl. Auch nach einer zuckerhaltigen Kost bleibt der Zuckerwert zwischen 4,0-6,1 mmol/l oder 72-110 mg/dl.
- Blutzucker zu hoch: die Zuckerwerte liegen bei über 6,1 mmol/l. Nach der Mahlzeit steigen die Werte auf über 7,0 mmol/l oder 126 mg/dl. Bei derartigen Werten muss der Verdacht geäußert werden, dass ein Diabetes vorliegt.
Wie bei allem gilt auch bei den Blutzuckerwerten und der Diagnose eines Diabetes: Nicht ein Wert ist entscheidend, sondern auf die Summe zu hoher Werte und Fehlfunktionen im Körper kommt es an. Ihr Hausarzt oder Diabetologe wird sich einige Laborwerte und die Symptomatik anschauen und erst dann eine Diagnose stellen, die dann entsprechende therapeutische Konsequenzen mit sich führt.
Quellenangaben
- Pichleritsch, D. (2017). Kleines Blutzucker-ABC.
- Sanofi (2015). Zu hohe und zu niedrige Werte erkennen.
- mySugar (2016). Postprandiale Glukose – warum der Blutzucker nach dem Essen so wichtig ist
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