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Was versteht man unter COPD?
COPD ist eine obstruktive Lungenerkrankung, das bedeutet, dass die Atemwege dauerhaft verengt sind. Diese Verengung (Obstruktion) nimmt im Verlauf der Erkrankung zu. Grund dafür sind Entzündungsreaktionen in der Lunge, ausgelöst durch eingeatmete Partikel oder Gase, meist Zigarettenrauch. Die COPD äußert sich durch zunehmende Atemnot mit Husten und Auswurf und einer entsprechenden Abnahme der Leistungsfähigkeit. Mit zunehmendem Schwergrad der COPD häufen sich akute Verschlechterungen (Exazerbationen). Auch weitere Organe werden beeinträchtigt, allen voran das Herz und die Muskulatur, die sich zunehmend abbaut. Je weiter die Erkrankung fortschreitet, desto mehr ist die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigt.
Derzeit ist COPD weltweit die vierthäufigste Todesursache, Tendenz steigend.
Wozu dienen die GOLD-Stadien?
GOLD steht für Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease. Die vier Stadien ermöglichen Behandlungsleitlinien zur einheitlichen Behandlung aller COPD-Patienten je nach Schweregrad der Erkrankung. Als Grundlage dient der FEV1, das forcierte exspiratorische Volumen in einer Sekunde, auch als Einsekundenkapazität bekannt. Damit wird die Luftmenge bezeichnet, die mit aller Kraft in einer Sekunde ausgeatmet werden kann.
Betroffene mit einem Stadium GOLD 1-Stadium haben einen FEV1-Wert von über 80%. Dieser Wert nimmt bis zum GOLD 4-Satdium mit einem Wert von unter 30% konstant ab.
GOLD 1
Vielen Patienten ist in diesem Anfangsstadium aufgrund der fehlenden Atemnot noch gar nicht bewusst, dass sie eine COPD haben. Sollten Sie also erste Anzeichen einer COPD entdecken, gehen Sie lieber einmal zu viel als zu wenig zum Arzt, da eine frühzeitige Diagnose und entsprechende Behandlung den Verlauf der COPD positiv beeinflussen kann. Bei Bedarf können schon in diesem frühen Stadium bronchialerweiternde Medikamente eingenommen werden, um die Atmung zu erleichtern.
GOLD 2
Betroffene bemerken zunehmende Atemnot bei Belastung. Das bedeutet wiederum, dass körperlich wenig aktive Patienten ihre Erkrankung ggf. immer noch nicht bewusst wahrnehmen. Die Mehrzahl der Betroffenen leiden in diesem COPD GOLD Stadium bereits an starkem Husten und Auswurf. 20% von ihnen erleben immer wieder akute Verschlechterungen der Symptomatik (Exazerbationen). Deshalb werden in der Regel ab GOLD 2 dauerhaft bronchialerweiternde Medikamente eingesetzt.
GOLD 3
Haben die Patienten schon bei geringen Anstrengungen wie bspw. beim Treppen steigen Atemnot, kann davon ausgegangen werden, dass eine GOLD 3 Stufe erreicht wurde. Ein Anzeichen dafür, dass der Sauerstoffmangel auch andere Organe betrifft, sind beginnende Herz-Kreislaufprobleme. In der Regel nehmen Patienten des Stadiums GOLD 3 langwirksame bronchialerweiternde Medikamente mit Kortison ein. Zusätzlich gibt es Atemtherapiegeräte, die beim Lösen und Abhusten des zähen Schleims helfen. Die Lebensqualität der Betroffenen ist in diesem Stadium stark beeinträchtigt.
GOLD 4
Der Leidensdruck der Betroffenen ist in diesem Stadium der Erkrankung enorm. Die Krankheit weitet sich ab einer GOLD 4 zunehmend auf andere Organe aus. Der Übergang zwischen den GOLD-Stadien 3 und 4 ist fließend, denn Patienten mit einem FEV1 von unter 50% werden auch schon dem Stadium GOLD 4 zugeordnet, wenn sie erhebliche Symptome und eine Beeinträchtigung des Herzens aufweisen.
Weitere mögliche Unterteilung der COPD-Schweregrade
Die alleinige Einteilung der COPD anhand des FEV1-Wertes wird vielen Patienten nicht gerecht. Viele Betroffene beklagen nämlich Symptome und Exazerbationen die unabhängig von dem FEV1-Wert auftauchen, sich verschlechtern oder verbessern. Aus diesem Grund wird die COPD zusätzlich zu den GOLD-Stadien noch anhand der Anzahl akuter Verschlechterungen im Rahmen einer Exazerbation und deren Häufigkeit pro Kalenderjahr unterteilt. Diese Einteilung lässt ein großes Maß der subjektiven Empfindung und Einschätzung des Patienten zu und basiert somit nicht alleinig auf Werte.
Wie können Sie sich vor einer Verschlechterung der COPD schützen?
Um einem Auftreten oder Fortschreiten der COPD vorzubeugen gilt es in erster Linie lungenbelastende Schadstoffe zu vermeiden, also vor allem mit dem Rauchen aufzuhören oder es zu reduzieren, aber auch ggf. am Arbeitsplatz für Atemschutz zu sorgen, falls Sie Feinstaub o. ä. ausgesetzt sind. Außerdem ist in jedem GOLD-Stadium ein angepasstes Maß an Bewegung notwendig, um die Belastbarkeit im Alltag aufrecht zu erhalten. Für schwer betroffene Patienten eignen sich Lungensportgruppen.
Quellenangaben
- Leichter Atmen (2016). COPD-Schweregrade nach GOLD: Neue Einteilung.
- Lungeninformationsdienst (o. J.). Wie wird COPD diagnostiziert?
- Vogelmeier, C. et. al. (2007). Leitlinie der Deutschen Atemwegsliga und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem (COPD). Pneumologie, 61 (2007). Stuttgart/ New York: Thieme. S. e1-e40.
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