Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse kann das Asthmarisiko senken und in manchen Fällen auch die Asthmasymptome lindern. Lesen Sie in diesem Artikel, wie die Ernährung mit Asthma zusammenhängt und was Sie essen können, um Lunge und Körper bei Asthma zu stärken.
Ernährung bei Asthma im Überblick
- Bestimmte Lebensmittel und Nährstoffe können Asthmasymptome lindern, die Lungenfunktion unterstützen und das Immunsystem stärken.
- Manche Lebensmittel können die Symptome bei Asthma verschlimmern oder einen Schub auslösen.
- Menschen mit Asthma sollten ein gesundes Körpergewicht anstreben.
- Frisches Obst und Gemüse liefern viele Antioxidantien, die Asthma verbessern können. Betroffene sollten ihre Vitamin-D-Versorgung überprüfen lassen und gegebenenfalls ein Vitamin-D-Präparat einnehmen.
- Menschen mit Asthma sollten stark verarbeitete Lebensmittel und Fast Food meiden. Manche reagieren auf Stoffe wie Sulfite und Salicylsäure in Lebensmitteln. Blähende Lebensmittel wie Zwiebeln, Bohnen und Knoblauch könnten das Atmen erschweren.
- Betroffene dürfen keine Lebensmittel essen, auf die sie allergisch reagieren.
Was hat die Ernährung mit Asthma zu tun?
Bisher gibt es keine spezielle Ernährungsempfehlung für Asthma. Einige Untersuchungen deuten aber darauf hin, dass bestimmte Lebensmittel und Nährstoffe Asthmasymptome lindern, die Lungenfunktion unterstützen und das Immunsystem stärken können. Andere Lebensmittel können dagegen die Symptome verschlimmern oder einen Schub verursachen.
Eine große Überprüfung von Studien aus dem Jahr 2020 ergab, dass eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse das Asthmarisiko verringern und typische Beschwerden wie Keuchen abmildern kann.
Einige Lebensmittel enthalten aber Allergene, die bei manchen Menschen mit Asthma eine Reaktion auslösen können. Ein Beispiel dafür sind Sulfite, die als Konservierungsmittel in Wein, Trockenobst, eingelegten Lebensmitteln und Garnelen eingesetzt werden.
Das Körpergewicht spielt bei Asthma ebenfalls eine große Rolle. Übergewicht oder Fettleibigkeit können Entzündungen im Körper verstärken, die Asthma verschlimmern können. Zusätzliches Gewicht kann auch Druck auf die Lunge ausüben und das Atmen erschweren. Aktiv zu bleiben und eine fettarme Ernährung mit viel Obst und Gemüse einzuhalten, kann Menschen mit Asthma dabei helfen, ein gesundes Körpergewicht zu halten.
Diese Lebensmittel sollten Sie bei Asthma essen
Von diesen Lebensmitteln können Sie profitieren:
Obst und Gemüse
Frisches Obst und Gemüse sind reichhaltige Quellen für Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin. Antioxidantien helfen dem Körper, Giftstoffe zu bekämpfen, Entzündungen zu senken und das Immunsystem zu stärken. Das wiederum kann dazu beitragen, die Lungenfunktion zu verbessern und die Asthmasymptome zu lindern.
Diese Obst- und Gemüsesorten sind reich an Vitamin C:
- Zitrusfrüchte wie Zitronen, Orangen, Grapefruit
- Kiwis
- Beeren wie Erdbeeren, Blaubeeren, Johannisbeeren, Brombeeren
- Paprika
- Brokkoli
- Tomaten
Gute Vitamin-E-Quellen sind beispielsweise:
- Nüsse wie Mandeln, Erdnüsse und Haselnüsse
- Sonnenblumenkerne
- Mangold, Brokkoli
- Grünkohl
Einige Beispiele für Lebensmittel mit Beta-Carotin sind:
- Möhren
- Süßkartoffeln
- Aprikosen
- dunkles Blattgemüse wie Grünkohl und Spinat
Vollkornprodukte
Der Verzehr von Vollkornprodukten könnte zur Linderung der Asthmasymptome beitragen. Eine Studie aus dem Jahr 2018 ergab, dass Menschen, die sich gesund und mit Vollkornprodukten ernährten, weniger Asthmasymptome hatten und ihre Erkrankung besser unter Kontrolle hatten.
Ein weiterer positiver Effekt: Vollkornprodukte enthalten viele Ballaststoffe. Sie halten lange satt, stärken die Darmgesundheit und helfen dabei, ein gesundes Körpergewicht zu halten.
Zu den Vollkornprodukten gehören beispielsweise:
- Haferflocken
- Vollkornnudeln, Vollkornreis
- Vollkornbrot und-brötchen
- Buchweizen
- Vollkorn-Bulgur
- Quinoa
- Amaranth
- Hirse
Vitamin D
Vitamin D zählt zu den fettlöslichen Vitaminen und wird auch als Hormon eingestuft. Es kann im Körper mithilfe von Sonnenlicht zu einem großen Teil selbst hergestellt oder mit der Nahrung aufgenommen werden.
Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Stärkung des Immunsystems und hilft, Entzündungen der Atemwege zu reduzieren. Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel wird in Studien mit einem erhöhten Risiko für Asthmaanfälle bei Kindern und Erwachsenen in Verbindung gebracht. Untersuchungen zeigen auch, dass Erwachsene mit Asthma von Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmitteln profitieren können, wenn sie einen Vitamin-D-Mangel haben.
Vitamin D steckt beispielsweise in Milch, Eiern und fettem Seefisch wie Lachs – allerdings nur in kleinen Mengen. In den Wintermonaten ist die Sonneneinstrahlung hierzulande sehr gering, so dass wir über die Haut dann nur wenig Vitamin D produzieren können. Bei einem Vitamin-D-Mangel brauchen die meisten Menschen daher ein Vitamin-D-Präparat.
Tipp: Lassen Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel mit einem schnellen Bluttest überprüfen und nehmen Sie nach ärztlicher Rücksprache ein Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D ein.
Diese Lebensmittel sollten Sie bei Asthma meiden
Diese Lebensmittel oder Zusätze sollten Sie meiden, weil sie Asthma verschlimmern können:
Sulfite
Bei manchen Menschen kann der Verzehr einer großen Menge an Sulfiten Asthma auslösen oder verschlimmern.. Sulfite werden als Konservierungsmittel eingesetzt, beispielsweise in:
- Alkohol (Wein und Bier)
- eingelegten Lebensmitteln (wie Kirschen oder Gurken)
- Trockenfrüchten
- Würzsoßen
Salicylsäure
Salicylsäure ist natürliche chemische Verbindung in Lebensmitteln. In seltenen Fällen können Menschen mit Asthma empfindlich auf Salicylsäure reagieren, dann verschlechtern sich die Asthmasymptome. Salicylsäure ist in Tee, Kaffee, einigen Kräutern und Gewürzen enthalten.
Verarbeitete Lebensmittel und Fast Food
Vermeiden Sie verarbeitete Lebensmittel und Fast Food. Diese enthalten in der Regel viel Zucker, Salz, gesättigte Fette und Zusatzstoffe. Gleichzeitig liefern sie viele Kalorien und wenig Nährstoffe.
Studien zeigen, dass der Verzehr großer Mengen stark verarbeiteter Lebensmittel und Fast Food das Risiko erhöht, an Asthma zu erkranken. Ein Grund dafür könnte sein, dass stark verarbeitete Lebensmittel Entzündungen im Körper verstärken. Ein weiterer möglicher Grund ist, dass der Verzehr vieler kalorienreicher verarbeiteter Lebensmittel ohne ausgewogene Ernährung und aktiven Lebensstil das Risiko für Fettleibigkeit erhöhen kann, was wiederum Asthma verschlimmern kann.
Beispiele für stark verarbeitete Lebensmittel und Fast Food sind:
- Süße und salzige Snacks
- Eis
- Schokoriegel und Kekse
- Tiefkühlpizza, Pommes und Kroketten
- Geflügelnuggets und Würstchen
- Instantsuppen und-gerichte
- Pflanzliche Alternativen für Fleisch
Blähende Lebensmittel
Vermeiden Sie Lebensmittel, die Blähungen verursachen, weil sie das Atmen erschweren. Das kann zu Engegefühl in der Brust führen und Asthmaanfälle auslösen. Testen Sie im Zweifel aus, wie viel der Lebensmittel Sie problemlos vertragen.
Zu den blähenden Lebensmitteln gehören:
- Bohnen
- Kohlensäurehaltige Getränke
- Zwiebeln
- Knoblauch
- Frittierte Lebensmittel
Wichtig: Essen Sie keine Nahrungsmittel, auf die Sie allergisch sind! Wenn Sie das betreffende Lebensmittel verzehren, kann Asthma die allergischen Reaktionen verschlimmern. Umgekehrt kann auch die allergische Reaktion das Asthma verschlimmern.
Quellen:
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