Kann eine gezielte Ernährung die Therapie der Schuppenflechte unterstützen? Was Studien dazu ergeben haben und was Sie bei Ihrer täglichen Ernährung beachten sollten, erfahren Sie hier.
2 bis 3% der Erwachsenen sind an Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, erkrankt. Damit gehört Psoriasis zu den häufigsten Hauterkrankungen. Sie entsteht durch eine erbliche Veranlagung und kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Typische Symptome sind gerötete, schuppende Hautareale, die teilweise stark jucken.
Psoriasis ist bislang nicht heilbar, es gibt aber verschiedene Behandlungsmethoden, die die Symptome unterdrücken oder lindern können. Auch die Ernährung kann die Krankheitsaktivität beeinflussen. Andersrum können die Erkrankung selbst und die Medikamente, mit denen sie behandelt wird, den Nährstoffstatus beeinträchtigen. Aus diesen Gründen ist die Ernährung bei der Behandlung von Schuppenflechte nicht zu vernachlässigen.
Gibt es eine Schuppenflechte-Diät?
Für eine gezielte Diät bei Schuppenflechte gibt es bislang nicht ausreichend wissenschaftliche Daten. Verschiedene Studien konnten jedoch belegen, dass es Faktoren der Ernährung gibt, die die Krankheitsaktivität beeinflussen können.
So ergab eine Studie, dass eine vierwöchige energiereduzierte Diät die Symptome verbessern kann. Eine ähnliche Studie kam zum gleichen Ergebnis. Dabei fasteten die Teilnehmenden zunächst 2 Wochen um sich anschließend 3 Wochen lang vegetarisch zu ernähren. Warum ist eine solche Ernährung bei Schuppenflechte so wirkungsvoll? Das liegt vermutlich an der verminderten Zufuhr von entzündungsfördernden Zytokinen und Arachidonsäure, die ebenfalls entzündungsfördernd wirkt. Sie findet sich vor allem in tierischen Produkten, wie Fleisch und Eigelb. Einen weiteren Effekt hat die Reduktion des BMI (Body Mass Index). Durch die verminderte Körpermasse sprechen Biologika besser an. Folglich ist eine Reduktion von Kalorien und tierischen Lebensmittel wirksam für die Prävention und Therapie der Schuppenflechte.
Zusätzlich wird ein positiver Nutzen von Omega-3-Fettsäuren vermutet. Dazu gibt es jedoch ganz unterschiedliche Studienergebnisse und folglich keinen endgültigen wissenschaftlichen Nachweis. Insgesamt deuten die Ergebnisse verschiedener Studien darauf hin, dass ein täglicher Konsum fettreicher Fischsorten (wie Makrelen, Sardinen, Lachs und Hering), die Therapie der Schuppenflechte verbessern könnte.
Was wiederum durch eine italienische Studie belegt werden konnte, sind die positiven Auswirkungen von Antioxidantien auf die Aktivität der Schuppenflechte. Sie finden sich vor allem in Karotten, Tomaten, frischem Obst und grünem Gemüse.
Medikamenten-Nährstoff-Interaktionen
Die vermehrte Zellteilung und Abschuppung der Haut führt bei vielen Betroffenen zu einem Nährstoffmangel und zwar vor allem in Bezug auf Proteine und Folat (Folsäure). Dies wird durch bestimmte Medikamenten-Nährstoff-Interaktionen verstärkt. Viele Betroffene sind regelmäßig auf Medikamente angewiesen, die zwar die Symptomatik der Schuppenflechte verbessern, gleichzeitig aber den Nähstoffstatus beeinträchtigen. Z. B. ist Methotrexat (MTX) der Gegenspieler von Folsäure sowie appetithemmend. Deswegen wird Betroffenen, die MTX einnehmen, häufig gleichzeitig Folsäure verschrieben. Es gibt aber auch andersrum einen Effekt: So ist orales MTX wirksamer, wenn es auf leeren Magen eingenommen wird. Die Bioverfügbarkeit von Ciclosporin erhöht sich um mehr als 60%, wenn es zusammen mit Grapefruitsaft einkommen wird. Da dieser Effekt bis zu 24 Stunden anhält, sollten Betroffene, die Ciclosporin einnehmen, keinen Grapefruitsaft trinken.
Hat Alkohol Auswirkungen auf die Schuppenflechte?
Mehrere Studien haben ergeben, dass viele von Schuppenflechte Betroffene einen erhöhten Alkoholkonsum aufweisen. Dieser fördert die Freisetzung von Histamin und könnte dadurch die Hautsymptome verstärken. Vor allem im Schub sollten Betroffene also lieber auf Alkohol verzichten.
5 Ernährungstipps für Ihren Alltag
Wenn Sie diese 5 Tipps bei Ihrer Ernährung berücksichtigen, unterstützen Sie Ihre Psoriasis-Behandlung optimal:
- Ernähren Sie sich kalorienarm
- Essen Sie wenig tierische Produkte und ersetzen Sie Fleisch durch fettreichen Fisch
- Greifen Sie häufiger zu frischem Obst und Gemüse
- Verzichten Sie auf Alkohol
- Achten Sie auf Interaktionen zwischen Ihren Medikamenten und Nährstoffen
Quellenangaben
- Deutscher Psoriasis Bund e. V. (o. J.). Verfügbar unter: Was ist Psoriasis?
- Jochum, F. (2013). Ernährungsmedizin in der Pädiatrie. Infusionstherapie und Diätetik. 2. Auflage, Berlin Heidelberg: Springer. S. 364.
- Wolters, M. (2006). Die Bedeutung der Ernährung und begleitender Faktoren für die Psoriasis. Der Hautarzt, 11 (57). S. 999-1004.