Versandapotheken sind nicht immer die bessere Wahl. Manche Medikamente sind online teurer als in der lokalen Apotheke. Doch wie läuft das mit Medikamenten, die rezeptpflichtig sind genau ab? Mondosano klärt Sie über „Medikamente per Klick“ auf!
Wie funktionieren Versandapotheken?
Medikamente per Klick zu kaufen ist im Grunde das einfachste der Welt. Es ist salopp ausgesprochen wie das Kaufen von Möbeln oder von Bekleidung bei anderen Online-Shops. Einer der größten Unterschiede ist jedoch, dass eine eher umfangreiche Anmeldung notwendig ist – dieses somit erstellte Benutzerprofil kann von Versandapotheke zu Versandapotheke unterschiedlich viele Informationen der Benutzers abverlangen.
Mit Hilfe des Benutzerprofils können Sie all ihre Bestelldaten speichern. Die meisten Systeme sind inzwischen in der Lage, dass Sie sie automatisiert darauf hinweisen, wenn eines Ihrer Medikamente bald zu Ende geht und eine neue Bestellung ratsam wäre (einige Versandapotheken übernehmen diese Bestellung dann automatisiert und Sie müssen sich um gar nichts mehr kümmern). Somit denken die Versandapotheken ein Stück weit für Sie mit.
Besonders für chronisch Kranke bietet die Bestellung von Medikamenten per Klick einen großen Komfort.
Auch wenn Sie Medikamente per Klick bestellen, müssen Sie nicht auf eine Beratung verzichten. Gleich der Beratungsleistung in der lokalen Apotheke ist auch die Versandapotheke dazu verpflichtet eine Beratung anzubieten. Diese Beratung kann telefonisch, per Chat-Funktion oder einfach via Mail erfolgen.
Sollten Sie aktuell noch auf der Suche nach einer für Sie passenden Versandapotheke sein, dann achten Sie darauf, dass sich die Apotheke in Deutschland oder dem deutschsprachigen Raum befindet. Nicht nur die Beratung wird somit um einiges vereinfacht, auch die rechtlichen Qualitätsbestimmungen sind in Deutschland besonders streng. Diese Strenge sorgt ganz ohne Zweifel für Sicherheit für die Bestellenden.
Warum sind Versandapotheken so günstig?
Medikamente per Klick sind bis zu 60% günstiger als die gleichnamigen Produkte in der lokalen Apotheke. Das funktioniert deshalb, weil im Jahre 2004 die Preisbindung für nicht-verschreibungspflichtige Medikamente aufgehoben wurde. Somit kann eine jede Apotheke selbst den Preis bestimmen, den sie für ein bestimmtes Produkt verlangt.
Natürlich ist bei einer „vor-Ort-Apotheke“ der wirtschaftliche Gedanke an ganz andere Faktoren geknüpft als bei einer Versandapotheke: Miete oder Pacht für die Räumlichkeiten müssen aufgebracht werden, Aufsteller je nach Saison müssen als Dekoration genutzt und bezahlt werden, das Personal muss finanziert werden etc. In einer Versandapotheke sind diese Kosten häufig um ein vielfaches geringer und somit ist die Gewinnspanne für ein Unternehmen auch mit einem 60% günstigeren Preis für Medikamente per Klick noch groß genug.
Sie als Nutzer:in der Dienstleistung „Medikamente per Klick“ sollten beim Bestellen ein Auge auf die Versandkosten haben. Einige Versandapotheken verlangen gar keine Versandkosten und andere erheben erst ab einem bestimmten Bestellwert Versandkosten.
Nicht immer sind Medikamente per Klick wirklich die günstigere Variante. Es kann auch sein, dass das Aspirin in der Apotheke vorne am Eck günstiger ist als im Online-Shop. Die lokalen Apotheken ziehen selbstverständlich nach und möchten ihre Kunden nicht an Versandapotheken verlieren. Demzufolge bieten Sie einige gängige und oft online gekaufte Produkte günstiger an.
Welche Versandapotheke ist wirklich seriös?
Nicht überall sollten Sie als Verbraucher:in ihre Medikamente per Klick kaufen. Es gibt, wie in jedem Bereich, auch in dieser Branche schwarze Schafe – Online-Versandapotheken jedoch unter Generalverdacht zu stellen, wäre nicht richtig.
Der Bundesverband Deutscher Versandapotheken hat auf seiner Internetseite seriöse Apotheken, bei denen Sie Medikamente per Klick ohne Sorge kaufen können, gelistet. Auf dieser Seite können Sie nicht nur nach allgemeinen Apotheken suchen, Sie können auch Versandapotheken in Ihrer Region ausfindig machen.
Ebenso ist es für Sie möglich, über die Website des Deutschen Instituts für Medizinische Information und Dokumentation nach einer seriösen Versandapotheke zu suchen. Das Institut gehört zu dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit und wird demzufolge von einer gewichtigen Stelle überwacht und gesteuert.
Immer mehr klassische Apotheken in ihrer Nachbarschaft haben sich ein zweites Standbein mit dem Versand von Medikamenten per Klick aufgebaut. Somit können Sie auch in der Apotheke in ihrer Stadt per Klick Medikamente bestellen und evtl. dennoch einen niedrigeren Preis zahlen.
Wie läuft der Kauf von rezeptfplichtigen Medikamenten per Klick?
Sollten Sie einmal mit einer Versandapotheke zu tun haben, die kein Rezept verlangt, obwohl es sich um ein rezeptpflichtiges Produkt handelt, dann sollten Sie die Finger davon lassen. Derartige Verkäufe sind illegal und es bleibt zu zweifeln, ob in dem Medikament wirklich die Wirkstoffe drin sind, die Sie erwarten.
Online Apotheken benötigen immer das Originalrezept, um die Lieferung auslösen zu können. In der Regel können Sie das Originalrezept kostenfrei an die ausgesuchte Versandapotheke postalisch schicken und die Apotheke sendet Ihnen dann das Medikament frei Haus zu.
Interessant ist auch, dass Sie mit etwas Recherche den Eigenanteil für bestimmte Medikamente auf ein Minimum reduzieren können. Der Eigenanteil wird immer dann fällig, wenn der Festbetrag, den ihre Krankenkasse für ein Medikament zahlt, niedriger ist, als die Kosten für das Medikament. Den Differenzbetrag müssen Sie dann aus eigener Tasche zahlen. Auf der Seite vom Deutschen Institut für Medizinische Information und Dokumentation finden Sie eine Liste mit allen Festbeträgen und den Preisen für ein Medikament. Somit können Sie bewusst ein vergleichbares Medikament über das Rezept ihres Arztes anfordern und zahlen weniger.
Quellenangaben
- BDVA – Bundesverband Deutscher Versandapotheken (o. J.). Verfügbar unter: Mitgliederliste des BDVA.
- Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (o. J.). Registrierte Arzneimittelhändler.
- Hucht, D. (2022). Verfügbar unter: 8 Tipps für den Medikamentenkauf in Versandapotheken.