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    Zwischen der Zahngesundheit und der Krankheitsaktivität der Schuppenflechte (Psoriasis) scheint es einen Zusammenhang zu geben. Diese Hypothese kommt nicht von ungefähr. Dass eine bakterielle Rachenentzündung die chronische Hauterkrankung begünstigt, ist schon länger bekannt. Im Jahr 2017 veröffentlichte Studien haben nun den Zusammenhang zwischen der Zahnbettentzündung (Parodontitis) und der Schuppenflechte untersucht.

    In einer dieser Studien wurden die Ergebnisse von 5 verschiedenen Studien mit insgesamt etwa 350.000 Teilnehmern analysiert. Demnach hatten Patienten mit einer Parodontitis ein um 55% erhöhtes Schuppenflechte-Risiko.

    Eine weitere Studie aus Dänemark untersuchte die Fragestellung, ob eine Psoriasis die Entstehung der Parodontitis fördert. Das Ergebnis: Je schwerer die Psoriasis ausgeprägt ist, desto höher ist das Risiko einer Parodontitis. Die Parodontitisrate stieg je nach Aktivität der Schuppenflechte um 70 bis 250%.

    Zudem ergab eine zahnärztliche Studie, dass Patienten mit Schuppenflechte nicht nur eine geringere Knochendichte aufweisen. Im Vergleich zu Patienten ohne Hauterkrankung haben sie auch mehr Zahnverlust

    Was können wir aus den Studien lernen?

    Eines ist bewiesen: Parodontitis und Schuppenflechte treten häufiger zusammen auf als alleine. Die beiden Erkrankungen scheinen sich also gegenseitig zu verstärken. Grundsätzlich kann der Zusammenhang aber auch an gemeinsamen Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Diabetes liegen. Um Klarheit zu schaffen, sind also noch weitere Studien erforderlich. Der gemeinsame Risikofaktor Rauchen wurde bereits genauer untersucht: In einer krankenhausbasierten Studie hatten Raucher mit Schuppenflechte ein dramatisch erhöhtes Parodontitis-Risiko; dieses war aber auch bei Nichtrauchern mit der Hauterkrankung noch deutlich erhöht.

    Was für einen Kausalzusammenhang spricht:

    Gemeinsamkeiten im Krankheitsgeschehen lassen auf einen Kausalzusammenhang schließen: Die Umschlagfalte der Mundschleimhaut am Zahnhals (Sulcus gingivalis) dichtet den Zahn gegen die Mundhöhle ab und spielt dadurch eine große Rolle im Immunsystem. Eine mangelhafte Zahnpflege ruft hier eine Immunreaktion hervor, die zur Zahnfleischentzündung führt. Dabei werden Entzündungsbotenstoffe freigesetzt, wie z. B.  das Interleukin-17, welches auch bei der Schuppenflechte von Bedeutung ist. Eine vergleichbare Immunreaktion findet bei der Schuppenflechte statt, vor allem bei Erkrankungsbeginn und Schüben. Außerdem besteht die Vermutung, dass über den Sulcus gingivalis Keime ins Blut gelangen, die die Psoriasis hervorrufen.

    Was den Zusammenhang von Psoriasis und Parodontitis angeht, besteht also noch weiterer Forschungsbedarf. Wer an Schuppenflechte erkrankt ist, vor allem wer zusätzlich raucht, sollte aber unbedingt jetzt schon auf eine gute Mundhygiene und regelmäßige Untersuchungen beim Zahnarzt achten! Eventuell kann eine verbesserte Zahngesundheit auch das Hautbild verbessern.

    Quellenangaben

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