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Belastungsasthma: Ursachen, Symptome, Therapie –  und wie Sport Betroffenen helfen kann

Ratgeber aus der Kategorie Asthma

Wer selten Sport treibt, ist oft schnell außer Atem. Bei Personen, die selten sportlichen Aktivitäten nachgehen handelt es sich dabei um ein normales Symptom, das sich in kurzer Zeit von selbst wieder verbessert. Bei Menschen mit Belastungsasthma liegt jedoch eine krankhafte Störung der Atemwege vor, wodurch bereits eine geringe Anstrengung zu schwerer Atemnot und Husten führen kann. In unserem Artikel erklären wir, wie Belastungsasthma entsteht, welche Maßnahmen im Notfall helfen und warum es dennoch ratsam ist, regelmäßig Sport zu treiben.

Ursachen von Belastungsasthma

Wie der Name schon vermuten lässt, tritt Belastungsasthma dann auf, wenn Betroffene einer stärkeren körperlichen Belastung ausgesetzt sind als sie gewohnt sind. 

Belastungsasthma ist eine spezielle Form des Asthma bronchiale und wird auch als Anstrengungsasthma bezeichnet. Es tritt oft gemeinsam mit anderen Asthmaarten auf, insbesondere mit allergischem Asthma. Diese Form des Asthmas betrifft nicht nur Sportler:innen, sondern auch häufig Kinder.

Betroffene mit Belastungsasthma lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Während die einen im normalen Alltag völlig beschwerdefrei sind, kommt es unter körperlicher Anstrengung zu oben genannten Symptomen. Andere wiederum haben auch im Alltag bereits mit allergischem Asthma zu kämpfen.

Die Entstehung von Belastungsasthma wird häufig auf kalte und trockene Luft zurückgeführt, die die Schleimhäute bei körperlicher Aktivität austrocknet. Aufgrund der chronischen Entzündung des Lungengewebes bei Asthmatiker:innen reagiert dieses überempfindlich auf solche äußeren Reize.

Während körperlicher Anstrengung atmen die meisten Menschen nicht wie üblich durch die Nase, wo die Luft angefeuchtet und erwärmt wird, bevor sie in den Bronchien ankommt. Stattdessen atmen sie durch den Mund ein, wodurch die Luft quasi “ungefiltert” in die Bronchien gelangt und das chronisch entzündete Gewebe reizt, was die typischen Asthmasymptome auslöst.

Daher sind Sportler:innen, die in kalter Umgebung trainieren, wie Skifahrer, Radfahrer oder Jogger, besonders häufig von Belastungsasthma betroffen.

Belastungsasthma: Die häufigsten Symptome

So wie bei anderen Asthmaarten auch, kommt es bei Anstrengungsasthma zu den typischen Symptomen wie:

  • Atemnot (Dyspnoe)
  • Husten
  • Engegefühl in der Brust
  • Pfeifenden Atemgeräuschen (Giemen)
  • Zähem Schleim in den Bronchien

Während bei anderen Formen der Lungenerkrankung die Auslöser häufig auf Umweltfaktoren zurückzuführen sind, ist es bei Belastungsasthma die körperliche Anstrengung, zum Beispiel durch Sport

Bereits rund fünf bis zehn Minuten nach der Belastung kann es deshalb zu einem Asthmaanfall (Exazerbation) kommen. Die oben genannten Symptome lassen nach einer halben Stunde dann meistens wieder nach.

Diagnose: Belastungsasthma erkennen

Wer ständig bei körperlicher Anstrengung unter Atemnot leidet, sollte sich beim Arzt auf Belastungsasthma untersuchen lassen. 

Im Rahmen eines Belastungstests wird dann eine Lungenfunktionsuntersuchung durchgeführt. Dafür werden Betroffene auf einem Laufband oder Radergometer sportlich aktiv. Mithilfe eines Peak-Flow-Meters, einem speziellen Gerät, in das man kräftig hinein pustet, wird der Ausatemspitzenfluss vor und etwa zehn Minuten nach der Anstrengung gemessen. Anhand der Werte kann ein Arzt schnell erkennen, ob ein Belastungsasthma vorliegt. 

Sobald der Peak-Flow-Wert bei der zweiten Messung (also nach der Anstrengung) deutlich niedriger ist als bei der ersten, liegt die Wahrscheinlichkeit für diese Asthmaform vor und sollte genauer ärztlich abgeklärt werden.

Sport trotz Belastungsasthma: So können Betroffene Anfällen vorbeugen

Führt schon geringe körperliche Belastung zu Atemnot, scheint ein Vermeidungsverhalten für Betroffene die beste Möglichkeit, um die Symptome nicht zu verschlimmern. Die Angst davor ist zwar verständlich, im Falle von Belastungsasthma aber genau die falsche Herangehensweise. 

Denn Sport stärkt die Atemmuskulatur und steigert die Belastbarkeit (bei allen Asthmaarten) und sorgt deshalb sogar dafür, dass Anfälle seltener auftreten oder sich weniger heftig entwickeln.. 

Folgende Punkte sollten Asthmatiker:innen für ihr Sportprogramm beachten:

  • Ausgiebig aufwärmen und die Belastung kontinuierlich steigern. So können die Atemwege langsam und schonend auf die Belastung vorbereitet werden.
  • Sportart an die Jahreszeit anpassen. Vor allem bei Kälte werden die Atemwege gereizt. Vor allem Joggen führt in der kalten Jahreszeit häufig  zu Asthmaanfällen. Betroffene sollten sich also im Winter besser Hallensportarten suchen, die den Körper gleichmäßig belasten, wie zum Beispiel Schwimmen. An Sportarten, die kurze, intensive Belastungsphasen mit Ruhephasen kombinieren (zum Beispiel Tennis, Bouldern, Kraftsport oder Fußball) sollten sich Asthmatiker dagegen erstmal vorsichtig herantasten. Wer sich unsicher ist: In speziellen Lungensportgruppen lernen Betroffene, wie sie beim Sport mit ihrer Erkrankung besser umgehen können.
  • Negative Umwelteinflüsse, die die Atemwege zusätzlich belasten, sollten Asthmatiker beim Sport meiden. Zum Beispiel Smog, Pollenflug oder große Höhen über 200 Meter.

Therapie: Belastungsasthma behandeln

Wie Belastungsasthma therapiert wird, hängt davon ab, ob noch andere Asthmaarten vorliegen, z. B. allergisches Asthma. In diesem Fall erfolgt meist bereits eine Dauerbehandlung, um das Asthma auch im Alltag gezielt in Schach und die Lebensqualität so hoch wie möglich zu halten. 

Bei einer akuten Verschlechterung der Symptome, durch körperliche Aktivität, kommen hingegen Notfallmedikamente in Form von Inhalationssprays zum Einsatz. Diese sogenannten Reliever entspannen und erweitern die verkrampfte Bronchialmuskulatur und sollten – auch beim Sport – unbedingt immer mitgeführt werden.

Was tun bei einem Asthmaanfall?

Kommt es zu einem Asthmaanfall, sollten Betroffene unbedingt Ruhe bewahren. Denn Aufregung erhöht den Sauerstoffbedarf zusätzlich, wodurch sich die Symptome verschlimmern. Folgende Maßnahmen helfen dabei, die Symptome zu lindern:

  • Notfallspray inhalieren (mögliche Dosierung bereits im Vorfeld mit dem Arzt besprechen).
  • Atemerleichternde Haltung einnehmen, z. B. den Kutschersitz. Dafür setzt man sich auf eine Stuhlkante, beugt den Oberkörper weit nach vorne und stützt die Unterarme auf den Oberschenkeln ab. Dadurch wird der Brustkorb entlastet und das Atmen fällt leichter. Auch das Ausatmen mittels der sogenannten Lippenbremse kann die Atmung erleichtern. Dafür sind die Lippen nach einer tiefen Einatmung bei der Ausatmung fast geschlossen, wodurch ein leichter Widerstand entsteht.
  • Tritt nach zehn Minuten keine Besserung ein, erneut das Spray inhalieren und einen Notarzt rufen.

Quellenangaben

Kategorie

Asthma

Veröffentlichung

16.04.2023

Autor

Mondosano Redaktion

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