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    Sei es, um schnell Geld zu verdienen, als Erkrankter weitere Therapieoptionen zu erhalten oder weil man den wissenschaftlichen Fortschritt mitgestalten will: Die Gründe, warum sich jemand dazu entscheidet, Medikamente zu testen, sind ganz verschieden. Doch vorab sollte sich jeder Interessent grundlegend über die angebotenen Studien informieren und sich mit den studienrelevanten Fragen beschäftigen.

    Was genau macht ein Medikamententester?

    Bevor neue Medikamente auf den Markt kommen, müssen sie eine Vielzahl an Tests durchlaufen – das ist gesetzlich vorgeschrieben. In einem der  letzten Schritte einer Testreihe erfolgt die Durchführung am lebenden Menschen, in vivo genannt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Medikamente bereits gut erforscht.

    Um deren Wirksamkeit zu testen, kommen freiwillige Medikamententester zum Einsatz, an denen die Wirkung der Präparate medizinisch genau beobachtet und ausgewertet wird. Probanden werden im Rahmen dieser klinischen Studien selbstverständlich ärztlich überwacht und jede Nebenwirkung wird genauestens dokumentiert.

    Medikamententester werden: so geht’s

    Es gibt mehrere Wege, Medikamententester zu werden. Wer bereits unter einer Erkrankung leidet und in Behandlung ist, wird oftmals in seiner Arztpraxis über neue klinische Studien informiert und auf eine mögliche Studienteilnahme angesprochen. Aber auch Initiativbewerbungen bei Pharmaunternehmen können zum Erfolg führen. 

    • Aushänge beobachten: Viele Kliniken oder Pharmaunternehmen suchen ganz klassisch mit Aushängen in Bus und Bahn nach Probanden für klinische Studien. Alternativ können Interessenten auch proaktiv auf Pharmaunternehmen zugehen und darum bitten, in deren Kartei aufgenommen zu werden. Auch an Hochschulen mit medizinischer Fakultät werden medizinische Studien durchgeführt und immer wieder Medikamententester gesucht.
    • Rücksprache mit dem eigenen Arzt halten: Haben Sie Interesse daran, in Zukunft Medikamente zu testen, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an. Möglicherweise führt er selbst klinische Studien durch oder kann Sie entsprechend weitervermitteln. 
      Häufig werden an Unikliniken, an denen naturgemäß viel geforscht und getestet wird, Patienten direkt von den Ärzten angesprochen, wenn ihr Profil gut zur Studie passt. 
    • Registrierung auf Online-Plattformen: Eine Großzahl an Studienzentren setzt auf die Zusammenarbeit mit Online-Plattformen, auf denen sich Interessierte registrieren können und als Medikamententester angefragt werden, sofern sie alle Voraussetzungen erfüllen. Da es auch viele fragwürdige Anbieter gibt, sollten Sie allerdings vorab ein wenig Recherchearbeit betreiben, bevor Sie sich registrieren, Erfahrungsberichte und Meinungen einholen und auf eine professionelle Beratung im Vorfeld achten. 

    Auch bei Mondosano können Sie sich für klinische Studien in Ihrem Krankheitsbild registrieren. Sobald wir Sie in unsere Kartei aufgenommen haben, suchen wir nach passenden Studien und melden uns bei Ihnen, wenn Sie als Proband infrage kommen. Eine Registrierung ist für Sie kostenlos.

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    Gehalt: Was verdient man als Medikamententester?

    Jeder Proband erhält für seine Studienteilnahme eine Aufwandsentschädigung. Was man als Tester neuer Medikamente verdienen kann, hängt auch immer davon ab, in welcher Phase sich die Studie aktuell befindet. Denn je nachdem, welchem Risiko sich die Probanden aussetzen, steigt auch die Höhe der Aufwandsentschädigung. 

    Üblicherweise sind Studien in drei Phasen untergliedert:

    • Phase 1: Die höchste Vergütung erhalten Medikamententester in der Regel in der ersten Phase einer Studie. Denn hierbei werden Substanzen nach medizinischer Vorprüfung erstmals gesunden Menschen verabreicht. Für Probanden in Phase 1 kommen als Honorar schnell mehrere hundert bis tausende Euro zusammen, da der Risikofaktor relativ hoch ist.
    • Phase 2: In dieser Phase einer Studie werden die Untersuchungen an erkrankten Personen durchgeführt. Ein Tagessatz beträgt in Phase 2 in der Regel zwischen 150 und 250 Euro.
    • Phase 3: In der letzten Testphase wird ein neues Präparat an einer großen Zahl von Studienteilnehmern in unterschiedlichen Ländern geprüft. Da zu diesem Zeitpunkt die Medikamente schon gut erforscht sind, reduzieren sich die möglichen gesundheitlichen Risiken bei der Einnahme bereits deutlich – und damit auch das Honorar.

      Probanden erhalten deshalb in der Regel für ihren Einsatz in Phase 3 eine Aufwandsentschädigung und die Erstattung ihrer Fahrtkosten. Für die Höhe der Summe spielt auch immer eine Rolle, wer sie durchführt: Denn ein privatwirtschaftliches Unternehmen hat mehr Geld zur Verfügung als eine Klinik oder eine Hochschule. 

    Wie läuft eine klinische Studie ab?

    Kommen Bewerber aufgrund ihrer Angaben für die Teilnahme an einer Studie infrage, werden sie zunächst vom Ausrichter der Studie zu einem Erstgespräch eingeladen. In diesem wird der Interessent von einem teilnehmenden Arzt über alle wichtigen Punkte aufgeklärt und beurteilt, ob alle nötigen Voraussetzungen für eine Teilnahme vorliegen. 

    Auch offene Fragen seitens des Probanden können hier geklärt werden. In der Regel erhalten Studienteilnehmer auch noch mal eine Infobroschüre, in der die Studie und die Abläufe genau beschrieben sind. Wichtig zu wissen: Als Medikamententester kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt die Studie auf eigenen Wunsch beendet werden.

    Im nächsten Schritt erfolgt dann die konkrete Einweisung in die Abläufe der Studie. Sprich: Welche Medikamente müssen wann, wie und wie lange eingenommen werden? Erfolgt die Behandlung im Rahmen der Studie stationär oder ambulant? Was genau muss der Proband im Laufe der Studienteilnahme dokumentieren?

    Nach Beendigung der Studie erfolgt dann im Rahmen einer Abschlussuntersuchung noch eine gründliche körperliche Nachuntersuchung des Medikamententesters, bei der weitere Proben entnommen und Daten erhoben werden.

    Wie sicher ist eine Studienteilnahme für Medikamententester?

    Im Rahmen jeder Studie hat die Sicherheit der Studienteilnehmer oberste Priorität. Bevor es überhaupt dazu kommt, dass Medikamente an Menschen getestet werden, muss jede Studie vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) oder dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) genehmigt werden.

    Selbst Medikamententester von Studien in Phase 1 sind nicht ohne vorherige Tests der neuen Substanz ausgesetzt. Zuvor finden zahlreiche Tests auf Unbedenklichkeit im Labor statt, sowohl an Computermodellen als auch an Tieren. 

    Um auch die ethischen Aspekte einer Studie zu beurteilen, wird jede Studie vorab der Ethikkommission (dabei handelt es sich um eine Expertengruppe aus Medizinern, Rechtswissenschaftlern und Patientenvertretern) zur Beurteilung vorgelegt. Die Kommission wägt dann den erwarteten Nutzen gegen mögliche Risiken ab. Außerdem überprüft sie, ob die gewählte Prüfinstitution ausreichend ausgestattet und das Studienpersonal entsprechend qualifiziert ist.

    Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen: Informieren Sie sich im Vorfeld gut über die Studie und die Teilnahmebedingungen und sehen Sie sich die durchführenden Institute gut an. Für jeden Probanden sollte ein Zugewinn der eigenen Gesundheit im Fokus einer Studienteilnahme stehen. Auch wenn es grundsätzlich nichts Verwerfliches daran gibt, als Medikamententester Geld zu verdienen. 

    Quellenangaben

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