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COPD ist die Abkürzung der englischen Krankheitsbezeichnung „chronic obstructive pulmonary disease“. Auf Deutsch bedeutet das chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Damit ist COPD eine Lungenkrankheit, bei der die Atemwege dauerhaft (=chronisch) verengt (=obstruktiv) sind. Besonders die Ausatmung ist dadurch erschwert. Bei der Lungenkrankheit COPD sind die Atemwege durch eingeatmete Schadstoffe ständig entzündet. Das schädigt die Bronchialwände, sodass sie „vernarben“. Gleichzeitig schwillt die Bronchialschleimhaut an und es wird vermehrt Schleim gebildet. Der wird im Normalfall von Flimmerhärchen abtransportiert. Diese Flimmerhärchen werden allerdings durch die Lungenkrankheit COPD zerstört. Hinzu kommt, dass die Muskulatur der Bronchien permanent stärker angespannt ist und auch verkrampfen kann. All dies führt dazu, dass die Atemwege verengt sind. Bei der Lungenkrankheit COPD ist diese Verengung auch mit Medikamenten nicht vollständig umkehrbar.
In Deutschland leiden 13% der über 40-Jährigen an der Lungenkrankheit COPD.
Dazu wird von einer hohen Dunkelziffer aufgrund nicht erkannter Erkrankungen ausgegangen. Die Lungenkrankheit COPD tritt meistens zwischen dem 40. und 55. Lebensjahr auf. Sie ist weltweit die dritthäufigste Todesursache, mit weiter steigender Tendenz. 2005 sind noch 25% weniger Menschen an der Lungenkrankheit COPD gestorben als im Jahre 2011.
Wie äußert sich die Lungenkrankheit COPD?
Charakteristisch für die Lungenkrankheit COPD ist die sogenannte AHA-Symptomatik:
- Atemnot
- Husten
- Auswurf
Betroffene können außerdem an Atemgeräuschen, wie Rasseln oder Giemen und einem Engegefühl in der Brust leiden.
Wie verläuft die Lungenkrankheit COPD und wie ist die Prognose?
Die Lungenkrankheit COPD verläuft fortschreitend und unumkehrbar. Zuvor leiden Betroffene meist mehrere Jahre an einer chronischen, nichtobstruktiven Bronchitis. Die Lungenkrankheit COPD beginnt dann mit Atemnot bei körperlicher Belastung. In diesem frühen Stadium wird sie häufig noch nicht erkannt. Die Atemnot wird im Verlauf der COPD immer stärker und von Husten und Auswurf begleitet. Im späteren Verlauf tritt Atemnot schon bei geringen Anstrengungen oder sogar in Ruhe auf. Bei der Lungenfunktion verschlechtert sich vor allem der FEV1-Wert – das forcierte exspiratorische Volumen in einer Sekunde. Damit wird die Luftmenge bezeichnet, die mit aller Kraft in einer Sekunde ausgeatmet werden kann. Zu Beginn der Lungenkrankheit COPD liegt sie noch bei mehr als 80% des Sollwerts und sinkt im Laufe der Erkrankung auf unter 30% ab.
Je schwerer die COPD ist, desto häufiger treten akute Verschlechterungen auf.
Die Verengung in den Bronchien führt dazu, dass die Bronchien zusammenklappen. Ein solcher Bronchialkollaps erzwingt eine forcierte Ausatmung. Dadurch entsteht ein hoher Druck in der Lunge, der die Lungenbläschen erweitert und schädigt. Der Sauerstoffaustausch wird erschwert, ein sogenanntes Lungenemphysem liegt vor. Mit Fortschreiten der Erkrankung wirkt sich die Lungenkrankheit COPD auch auf andere Organe aus und kann so zu Herzinsuffizienz, Muskelschwund, Gewichtsverlust und weiteren Erkrankungen führen. Außerdem erhöht die Lungenkrankheit COPD das Risiko für Depressionen, vor allem bei Frauen. Die Depression verschlechtert wiederum den Krankheitsverlauf, was zu längeren Krankenhausaufenthalten und einer höheren Sterblichkeit führen kann. Eine optimale Therapie kann dem aber entgegen wirken. Liegt eine schwere COPD vor, befindet sich zu wenig Sauerstoff im Blut. In dem Fall sind die Betroffenen auf eine Langzeit-Sauerstoff-Therapie angewiesen.
Was sind die Risikofaktoren für die Lungenkrankheit COPD?
- 90% der Betroffenen sind oder waren Raucher. Auch Passivraucher sind gefährdet. Als Raucher besteht ein 13-fach erhöhtes Erkrankungsrisiko.
- Luftverschmutzung, z.B. durch Feinstaub oder chemische Dämpfe
- Faktoren, die die Lungenentwicklung in Schwangerschaft und Kindheit hemmen: z.B. niedriges Geburtsgewicht, wiederkehrende Infekte
- Endogene Faktoren, z. B. Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (sehr selten)
- Familiäre Häufungen wurden beobachtet, eine erbliche Veranlagung wurde aber noch nicht nachgewiesen.
- Wiederkehrende bronchopulmonale Infekte führen zur Exazerbation und beschleunigen den Verlauf
Welche Krankheitsstadien gibt es?
Die Lungenkrankheit COPD wird nach der GOLD-Klassifikation in 4 verschiedene Stadien eingeteilt. Das jeweilige Stadium ist abhängig vom FEV1-Wert und der Häufigkeit der Exazerbationen.
Wie wird eine COPD diagnostiziert?
- Der Arzt fragt, ob Sie rauchen oder geraucht haben sowie nach möglichen Schadstoffen am Arbeitsplatz.
- Ist die AHA-Symptomatik vorhanden, liegt zu 50% die Lungenkrankheit COPD vor
- Lungenfunktionstest: Dabei werden verschiedene Werte betrachtet, vor allem der FEV1
- Abhorchen und Abklopfen der Lunge: COPD-typische Lungengeräusche, wie abgeschwächtes Atemgeräusch, Giemen und Rasseln
- Röntgen: Entzündung, Minderbelüftung und Emphysem sind sichtbar
Wie kann die Lungenkrankheit COPD behandelt werden?
Auch eine optimale Therapie kann die Lungenkrankheit COPD nicht heilen, kann aber das Befinden und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern. Die Therapieziele sind:
- Krankheitsfortschritt verringern
- Körperliche Belastbarkeit verbessern
- Exazerbationen und Folgeerkrankungen vorbeugen
- Lebensqualität erhöhen
Das absolut Wichtigste in der Behandlung der Lungenkrankheit COPD ist es, die inhalativen Schadstoffe auszuschalten. Das heißt in erster Linie: Aufhören zu rauchen! Belastungen am Arbeitsplatz müssen möglichst ausgeschaltet werden oder man muss sich z. B. durch eine Atemmaske dagegen schützen.
Um die Atemnot zu verringern oder zu bekämpfen, werden verschiedene Medikamente gegen die Lungenkrankheit COPD eingesetzt:
- Bronchodilatatoren = Beta-2-Sympathomimetika: (z. B. Salbutamol, Formoterol, Salmeterol) und Anticholinergika (z. B. Ipratropiumbromid, Aclidiniumbromid). Sie verringern die Muskelspannung der Bronchien und erweitern so die Atemwege.
- Inhalative Kortikosteroide = Kortison: Bekämpft die Entzündung. Wird bei häufigen Exacerbationen in Kombination mit Beta-2-Sympathomimetika verordnet. Bei starker Atemnot kann Kortison kurzzeitig als Tablette verabreicht werden, falls die Bronchodilatatoren nicht wirken. Besonders in Tablettenform kann Kortison Nebenwirkungen wie Osteoporose haben.
- Theophyllin: Bei schwerer COPD als Ergänzung zu den inhalativen Medikamenten. Führt häufig zu Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen und Herzrhythmusstörungen und wird deshalb nur in Ausnahmefällen verordnet.
- Roflumilast: Für Schwerstbetroffene mit viel Husten, Auswurf und häufigen Exacerbationen.
Trotz der Medikamente kann eine Langzeitsauerstofftherapie erforderlich sein, damit der Körper ausreichend Sauerstoff bekommt und die Atemmuskulatur entlastet wird.
Ist die Lunge durch ein Lungenemphysem stark überbläht, kann eine Operation die Atmung erleichtern. Dafür wird durch Einsetzen von Lungenventilen das Volumen der Lunge reduziert.
Um die Therapie der Lungenkrankheit COPD möglichst früh beginnen zu können und so das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, ist eine frühe Diagnose wichtig. Deswegen sollten Sie sich untersuchen lassen, sobald Sie lang anhaltenden Husten oder Atemnot haben!
Welche Krankheitsstadien gibt es?
Die Lungenkrankheit COPD wird nach der GOLD-Klassifikation in 4 verschiedene Stadien eingeteilt. Das jeweilige Stadium ist abhängig vom FEV1-Wert und der Häufigkeit der Exazerbationen.
Was können Sie selbst gegen den Krankheitsfortschritt und Exazerbationen tun?

Rauchstopp
Wahrscheinlich können Sie es schon nicht mehr hören, aber es ist und bleibt das Wichtigste mit dem Rauchen aufzuhören! Und das lohnt sich auch noch nachdem der Tabak schon seine Spuren hinterlassen hat:
- Durch das Rauchen fällt die Lungenfunktion jährlich deutlich stärker ab als bei Nichtrauchern. Hört man mit dem Rauchen auf, zeigt sich anfänglich eine gewisse Zunahme der Lungenfunktion. Später gleicht sich die Abnahme der Lungenfunktion der von Nichtrauchern an. Weitere Schäden können also verhindert werden.
- Beenden Sie das Rauchen, bevor Sie an der Lungenkrankheit COPD erkranken, nimmt die Überempfindlichkeit der Bronchien spürbar ab. Aber auch wenn Sie schon an COPD leiden lohnt es sich noch das Rauchen einzustellen. Dann kann sich die Überempfindlichkeit der Bronchien zwar nicht mehr normalisieren, sie verringert sich aber noch.
Körperliche Aktivität
Ein angepasstes Maß an körperlicher Aktivität erhöht Ihre Belastbarkeit und wirkt dem Muskelabbau entgegen. Als Ergebnis kommt es zu weniger Krankenhausaufenthalten und einer geringeren Sterblichkeit. Dafür ist kein Dauerlauf nötig, schon ein aktiver Alltag hat positive Effekte, z. B. durch Spaziergänge oder Gartenarbeit. Für ein gezieltes Atemtraining gibt es Lungensportgruppen.
Impfungen
Um infektbedingten Exazerbationen vorzubeugen wird COPD-Betroffenen dringend empfohlen sich regelmäßig gegen Grippeviren und Pneumokokken impfen zu lassen.
Nun kennen Sie die wichtigsten Fakten zur Lungenkrankheit COPD und wissen, wie Sie sich etwas Gutes tun können. Vielleicht wussten Sie noch nicht, was der Rauchstopp in einer scheinbar aussichtslosen Situation noch bewirken kann und haben eine neue Motivation bekommen. Noch mehr interessante Artikel rund um das Thema Lungenkrankheit COPD finden Sie in unserem COPD-Ratgeber.
Quellenangaben
- Herold, G. (2016). Innere Medizin. Köln: Lehmanns.
- Lungenärzte im Netz (o. J.). Was ist COPD?
- Lungeninformationsdienst (o. J.). COPD.
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