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COPD Lebenserwartung – Wie hoch sie ist und wie sie sich beeinflussen lässt

Ratgeber aus der Kategorie COPD

Erhalten Betroffene die Diagnose COPD, schießen unzählige Fragen durch ihren Kopf. Irgendwann stellen sie sich sicherlich auch die Frage nach der Lebenserwartung. Mondosano hat Ihnen die wichtigsten Fakten zusammengetragen.

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine chronische Krankheit, die unumkehrbar fortschreitet – sie ist irreversibel. Weltweit ist sie mittlerweile die dritthäufigste Todesursache, mit weiter steigender Tendenz.

Reduzierte Lebenserwartung bei COPD

Der Verlauf und damit die Lebenserwartung bei COPD sind individuell sehr unterschiedlich. Durchschnittlich kann gesagt werden, dass COPD die Lebenserwartung um etwa 5 bis 7 Jahre verringert. Mit der richtigen Therapie kann dieser Verlauf beeinflusst werden. Dabei ist es wichtig, selbst mitzuwirken!

Vor allem der fortschreitende Verlust der Lungenfunktion wirkt sich negativ auf die Prognose bezüglich der Lebenserwartung bei COPD aus. Die Stadieneinteilung und damit die Prognose richtet sich in erster Linie nach dem FEV1-Wert, dem forcierten exspiratorischen Volumen in einer Sekunde. Das ist die Luftmenge, die mit Kraft innerhalb von einer Sekunde ausgeatmet werden kann. Der Sollwert eines gesunden 50-Jährigen liegt bei etwa 4 Litern. Bei COPD Betroffenen verringert sich der FEV1-Wert um etwa 30ml pro Jahr. COPD Betroffene die rauchen, büßen jedes Jahr die dreifache Menge der Lungenfunktion ein, nämlich 90 ml. Je nach verbliebenem FEV1-Wert lässt sich die Lebenserwartung bei COPD schätzen:

  • FEV1 > 1,25 Liter 10 Jahre
  • FEV1 0,75 – 1,25 Liter 5 Jahre
  • FEV1 < 0,75 Liter 3 Jahre

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Lebenserwartung bei COPD zusätzlich:

  • Hohes Alter
  • Fortgesetztes Rauchen
  • Geringer Sauerstoffgehalt des Blutes, beziehungsweise ein zu hoher Kohlendioxidgehalt
  • Begleiterkrankungen
  • Exazerbationen = Akute Verschlechterung der COPD, die häufig bedrohlich sind
  • Infekte

Nur wenige sterben den Lungentod bei einer COPD

Viele von COPD Betroffene haben Angst irgendwann zu ersticken. Tatsächlich sterben aber nur wenige Betroffene den Lungentod. Die häufigste Todesursache bei COPD ist der Herzinfarkt. Im Laufe der Erkrankung schädigt die COPD das Herz-Kreislauf-System. Herzinfarkte treten häufig im Zusammenhang mit einer Exazerbation auf. In den ersten 5 Tagen nach einer Exazerbation ist das Herzinfarktrisiko verdoppelt. Danach sinkt das Risiko langsam ab, bleibt aber noch für 7 Wochen bestehen. Ausschlaggebend für die Lebenserwartung bei COPD sind also zum großen Teil Exazerbationen und Begleiterkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.

COPD betrifft den ganzen Körper – das wirkt sich auf die Lebenserwartung aus

Neben Herzinfarkten erhöht COPD auch das Risiko für weitere Erkrankungen:

  • Herz-Kreislauf-System: Koronare-Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Herz-Rhythmusstörungen, Cor pulmonale (Druckbelastung der rechten Herzseite)
  • Diabetes
  • Osteoporose
  • Gewichtsverlust und Muskelschwund
  • Harninkontinenz
  • Bronchiektasen = Aussackungen der Bronchien
  • Depressionen
  • Atemwegsinfekte, wie Lungenentzündungen oder Grippe

All diese Erkrankungen stellen weitere Ursachen für die verringerte Lebenserwartung bei COPD dar. Aus diesem Grund gilt es, den Verlauf der COPD möglichst aufzuhalten.

So können Sie Ihre Lebenserwartung trotz COPD erhöhen

  • Rauchentwöhnung lohnt sich! Bei von COPD Betroffenen ist der Verlust der Lungenfunktion dreimal langsamer, wenn sie nicht rauchen. Außerdem verringert sich die Überempfindlichkeit der Bronchien. Es wird Ihnen viel besser gehen und die COPD schränkt Ihre Lebenserwartung weniger ein. Hinzu kommt, dass auch Passivraucher*innen gefährdet sind, an COPD zu erkranken. Eine Rauchentwöhnung hilft also auch Ihren Nahestehenden.
  • Wenn Sie am Arbeitsplatz regelmäßige Schadstoffe einatmen, sollten diese möglichst beseitigt werden. Ist das nicht möglich, schützen Sie sich z. B. mit einem Atemschutz.
  • Nehmen Sie Ihre Medikamente konsequent ein! Auch die gegen etwaige Begleiterkrankungen, um z. B. einem Herzinfarkt vorzubeugen. Denn wie bereits genannt, beeinflussen gerade die Begleiterkrankungen die Lebenserwartung bei COPD.
  • Körperliche Aktivität hält Sie fit, stärkt die Atemmuskulatur und den ganzen Körper. Sie werden robuster gegen Exazerbationen und das mit ihnen verbundene Risiko. Gehen Sie z.B. täglich spazieren oder nehmen Sie an einer Lungensportgruppe teil.
  • Spezielle physiotherapeutische Atemübungen erleichtern Ihnen die Atmung. Diese Übungen sind leicht zu erlernen, sodass Sie sie regelmäßig durchführen können.
  • Lassen Sie sich regelmäßig gegen Grippeviren und Pneumokokken impfen, um infektbedingte Exazerbationen zu vermeiden.
  • Auch eine Ernährungsberatung kann eine große Hilfe sein. Durch eine gesunde Ernährung fühlen Sie sich fitter und Ihr Immunsystem wird gestärkt. Das erhöht die durch die COPD beeinträchtigte Lebenserwartung.
  • Sollte die Krankheit Sie zusehends belasten oder verlieren Sie gar den Lebensmut, kann Sie eine Psychotherapie wieder aufbauen und Ihnen zu neuem Lebensmut verhelfen.

Die Diagnose COPD ist immer ein Schock, da sie in jedem Fall unumkehrbar verläuft und die Lebensqualität fortlaufend einschränkt. Geben Sie jedoch nicht auf, mit der richtigen Therapie und einer gesunden Lebensführung können Sie den Krankheitsfolgen und der verringerten Lebenserwartung durch COPD trotzen!

Quellenangaben

Kategorie

COPD

Veröffentlichung

24.04.2023

Autor

Mondosano Redaktion

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