Gerade zum neuen Jahr denken viele vermehrt an die eigene Gesundheitsvorsorge. Therapien werden überprüft, Blutwerte gecheckt und die eine oder andere Impfung aufgefrischt. Aber was genau müssen Sie als COPD-Erkrankte:r beachten? Mondosano klärt Sie auf.
„Für Personen mit einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung sollte jede Möglichkeit ergriffen werden, zusätzliche Erkrankungen zu vermeiden, wenn dies nicht mit einem unvertretbaren Risiko verbunden ist. Auch wenn keine 100%ige Wirksamkeit der Impfung angenommen werden kann, konnte bereits bei einer 50%igen Wirksamkeit und einer hohen Durchimpfungsrate noch jeder 2. Fall einer Erkrankung verhindert werden. Im Rahmen von Empfehlungen dieser Art spielen Überlegungen zur individuellen Risikominimierung für Personen mit einem insgesamt erhöhten Risiko – wie dies bei Vorliegen einer COPD der Fall ist – eine entscheidende Rolle.“ (Ständige Impfkommission, 2013)
Das eigene Abwehrsystem ist unerlässlich und gleichzeitig äußerst vulnerabel. Besonders chronisch Kranke müssen gut auf ihr Immunsystem aufpassen und es stärken. Nur so können sie sich vor schweren Komplikationen in Form von Infektionen schützen. Bei COPD-Erkrankten steht vor allem die Sorge um eine akute Verschlechterung (Exazerbation) der COPD im Vordergrund. Derartige Exazerbationen führen in den meisten Fällen zur Einnahme von Antibiotika und allzu oft zu einem Krankenhausaufenthalt der Betroffenen.
Wie funktioniert unser Immunsystem?
Das menschliche Immunsystem besteht im Grunde aus 3 ineinandergreifenden Mechanismen:
Der anatomische Schutzwall
Die eigene Schleimhaut ist der beste Schutz vor schädlichen Keimen. Hinzu kommen noch die Nasenhaare die die eingeatmete Luft filtern, die Magensäure die eine Vielzahl verschiedener Keime abtötet und noch einige weitere Systeme des Körpers.
Die unspezifische Abwehr
Nicht immer sind die Systeme des anatomischen Schutzwalls erfolgreich. Gelangt jedoch ein Keim in die Blutbahn, werden sogenannte Fresszellen aktiv und umschließen den Keim, um ihn letztendlich zu vernichten.
Die spezifische Abwehr
Hierzu zählen spezielle im Knochenmark gebildete Zellen – die B-Lymphozyten. Diese Zellen sind in der Lage, bestimmte Antikörper gegen Erreger zu bilden und sie somit zu bekämpfen. Ein weiterer Vorteil dieser Zellen ist, dass sie in der Lage sind, sich die spezifische Reaktion auf einen bestimmten Keim zu merken und sie bei einem erneuten Eindringen dieses Keims aus dem Merkspeicher zurückzurufen und somit schneller zu reagieren. Dieses System wird auch als “immunologisches Gedächtnis” oder “Immunantwort” bezeichnet.
Wie funktionieren Impfstoffe?
Grundlage für die Funktionsweise eines Impfstoffs ist die bereits erwähnte “Immunantwort” bzw. das “immunologische Gedächtnis”. Im Grunde wird dieses System bewusst aktiviert. Impfstoffe enthalten entweder eine abgeschwächte Form des Erregers, sogennante Lebendimpfstoffe, oder eine inaktivierte Form des Krankheitserregers, bekannt als Totimpfstoffe.
Welche Impfungen werden Erwachsenen empfohlen?
Bereits zu Beginn dieses Artikels wird deutlich, dass vor allem chronisch kranke Menschen darauf achten müssen, immer einen aktiven Impfschutz zu haben. Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für gesunde Erwachsene folgende Impfungen als Basis-Schutz:
- Diphtherie
- FSME (Wenn Wohnort im Risikogebiet liegt)
- Grippe
- Keuchhusten
- Masern
- Pneumokokken (Ab 60 Jahren)
- Polio
- Röteln
- Tetanus
Zusätzlich werden bei chronischen Atemwegserkrankungen, wie COPD oder Asthma folgende zusätzliche Impfungen empfohlen:
- Grippe 1x jährlich
- Pneumokokken (Ab 18 Jahren)
Impfungen sollten in der Regel mind. alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Als Betroffene:r einer chronischen Erkrankung macht es Sinn, in engem Austausch mit Ärzt:innen zu stehen und regelmäßig den Impfstatus überprüfen zu lassen.
Quellenangaben
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (o. J.). Verfügbar unter: Impfempfehlungen für Erwachsene.
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (o. J.). Verfügbar unter: Wie Impfempfehlungen zustande kommen.
- Lingemann, J. (2023). Impfprophylaxe bei COPD. COPD- Deutschalnd e.V.