Inhaltsverzeichnis

    Was ist Asthma bronchiale?

    Asthma bronchiale ist eine chronische (dauerhafte) und anfallartig auftretende, entzündliche Erkrankung der Atemwege, die mit einer erhöhten Empfindlichkeit der Bronchien gegenüber verschiedenen Reizen verbunden ist. Diese führt zu den typischen asthmatische Beschwerden wie pfeifende Atmung, Husten, Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit und Luftnot.

    Wie entsteht Asthma?

    Der genaue Grund, warum Menschen Asthma entwickeln, ist noch nicht bis in alle Einzelheiten durchschaut. Man weiß aber, dass sowohl Gene als auch Umgebungsfaktoren eine Rolle spielen. So neigen diejenigen Menschen vermehrt zu Asthma, die aus einer Allergiker-Familie stammen und auch selbst auf bestimmte Stoffe allergisch reagieren. Andere entwickeln Asthma aufgrund ihres Berufes, weil sie dort bestimmten Stoffen ausgesetzt sind.

    Welche Arten von Asthma gibt es?

    Je nach Auslöser unterscheidet man die folgenden Asthma-Formen, die allergisch (Extrinsisches Asthma) oder nicht-allergisch (Intrinsisches Asthma) sein können, aber auch miteinander kombiniert auftreten und dann als gemischtförmig bezeichnet werden.  
    Es gibt weitere Formen, die nach ihrer Ursache, ihrer Entwicklung und wie sie ausgelöst werden, benannt sind. 

    Asthma bronchiale

    Beim Asthma bronchiale sind die Bronchien dauerhaft entzündet und in Abwehrbereitschaft. Dieser Zustand wird durch bestimmte Auslöser verstärkt. Dadurch werden drei Reaktionen ausgelöst, die zu den typischen Asthmasymptomen, wie Atemnot und Husten, führen: 

    1. Vermehrte Produktion zähen Schleims 
    2. Anschwellen der Bronchialschleimhaut 
    3. Anfallsweise Verkrampfung der Atemwegs-Muskulatur

    Allergisches (extrinsisches) Asthma

    Das allergische Asthma wird durch Allergene ausgelöst. Diese Asthmaform tritt in manchen Familien gehäuft auf, ist also genetisch bedingt und beginnt oft in der Kindheit oder im Jugendalter. 
    Zur allergischen Asthmaform zählt auch das saisonale Asthma, das aufgrund einer Allergie gegen bestimmte Pollen auftritt und entsprechend vom jeweiligen Pollenflug abhängt. Hierunter leiden häufig Heuschnupfen-Patienten, deren Pollenallergie einen Etagenwechsel gemacht hat von den oberen in die unteren Atemwege, sodass sie neben Heuschnupfen auch asthmatische Beschwerden haben. Außerhalb der Pollensaison treten hingegen keine Beschwerden auf und auch die Lungenfunktion ist wieder normal. 

    Intrinsisches (nicht-allergisches) Asthma

    Beim nicht-allergischen Asthma laufen ebenfalls Abwehrreaktionen im Körper ab. Diese werden jedoch nicht durch ein Allergen ausgelöst. Das heißt, diese Form des Asthmas wird oft durch Infektionen der Atemwege ausgelöst oder verstärkt.

    Die Entzündungszellen werden ebenfalls in eine langanhaltende Abwehrbereitschaft versetzt und dies führt so zu den asthmatypischen Beschwerden. Typischerweise sind beim nicht-allergischen Asthma nahezu immer die Nasennebenhöhlen chronisch mit entzündet.

    Das nicht-allergische Asthma beginnt oft erst spät im 4. Lebensjahrzehnt, und zwar typischerweise nach einer Virusinfektion der Atemwege.Beim nicht-allergischen Asthma laufen ebenfalls Abwehrreaktionen im Körper ab. Diese werden jedoch nicht durch ein Allergen ausgelöst. Das heißt, diese Form des Asthmas wird oft durch Infektionen der Atemwege ausgelöst oder verstärkt.

    Die Entzündungszellen werden ebenfalls in eine langanhaltende Abwehrbereitschaft versetzt und dies führt so zu den asthmatypischen Beschwerden. Typischerweise sind beim nicht-allergischen Asthma nahezu immer die Nasennebenhöhlen chronisch mit entzündet.

    Das nicht-allergische Asthma beginnt oft erst spät im 4. Lebensjahrzehnt, und zwar typischerweise nach einer Virusinfektion der Atemwege.

    Gemischtförmiges Asthma

    Die Bezeichnung „Gemischtförmiges Asthma“ erklärt sich, weil bei Asthma häufig Mischformen zwischen der allergischen und der nicht-allergischen Form der Erkrankung vorliegen. Meistens entwickelt sich das gemischtförmige Asthma aus einem ursprünglich nur allergisch bedingten Asthma. Im zeitlichen Verlauf gewinnen dann – oft durch wiederholte Infekte – nicht-allergische (intrinsische) Ursachen die Oberhand. Andererseits zeigen beide Asthmaformen in gleicher Weise asthmatische Reaktionen auf unspezifische Auslöser wie kalte Luft, Nebel, Rauch, Küchendünste, Parfüm usw. Diese Reizstoffe verursachen aber nicht das Asthma, sie stoßen es als Auslöser nur an.

    Spät auftretendes Asthma 

    Eine zeitliche Definition des Erkrankungsverlaufs lässt sich nicht definieren, wohl aber eine Struktur, das heißt, es erfolgen bestimmte Entwicklungsstufen aufeinander. 

    Es erfolgt zunächst eine Entzündung der Bronchien. 
    Allergene oder andere Reize lösen eine Entzündungsreaktion der Bronchialschleimhaut aus. Diese hat zentrale Bedeutung beim Asthma.

    Bronchiale Hyperreaktivität 
    Es erfolgt eine bronchiale Atemwegsüberempfindlichkeit gegen Reize (z.B. Kälte, Rauch etc.).

    Mangelnde bronchiale Reinigung (Clearance)
    Die Obstruktion ist die Verengung der Atemwege und damit eine Verkleinerung der Atemwege Schleim- und Flüssigkeitseinlagerung in der Schleimhaut. 

    Verläuft der Entzündungsprozess in der Lunge über einen sehr langen Zeitraum ohne größere Beschwerdeformen oder nur mit leichten Symptomen, dann kann dieser Prozess fortschreiten und die Gefahr bestehen, dass dieser erst sehr spät erkannt wird, weil der Betroffene sich erst bei stärkeren Beschwerden an den Arzt wendet.

    Symptome, Beschwerden
    Symptome und Beschwerden der Stufe 1 sind nur von kurzer Dauer, leicht und treten nur gelegentlich auf. 
    Wenn das Asthma erst bei einer Verschlechterung viel später diagnostiziert wird, ist das ein „spätes Asthma“ aber die Erkrankung selbst hat schon vorher bestanden. 

    Eosinophiles Asthma

    Eosinophile Granulozyten – kurz auch Eosinophile oder „Eos“ genannt – gehören zu den Leukozyten, die an der zellulären Immunabwehr beteiligt sind.

    So sehr sie eine wichtige Rolle in der Abwehr von Fremdstoffen und – körpern spielen, so sehr können Eosinophile aber auch eine für den Organismus selbst schädigende Rolle spielen.

    Bei Asthma bronchiale beispielsweise wird das Lungenepithel durch die Inhaltsstoffe der Eosinophilen sogar geschädigt. So sind sie sogar in der Lage seltene Krankheiten auszulösen.

    Hier lesen Sie mehr zum eosinophilen Asthma.

    Belastungsasthma (Anstrengungsasthma/Stress-Asthma)

    Bei Belastungsasthma, auch Anstrengungs- oder Stressasthma genannt, kommt es zu Beginn und nach körperlicher Anstrengung zu asthmatischen Beschwerden.

    Bei vielen Kindern treten Asthmaanfälle überwiegend nur beim Sporttreiben auf, während sie (solange sie keinen Infekt bekommen) keinerlei Anzeichen der Krankheit haben.

    Die asthmatische Entzündung wird dabei durch Auskühlung und Austrocknung der Bronchialschleimhäute infolge der gesteigerten Atmung bei körperlicher Belastung hervorgerufen. 

    Hier lesen Sie mehr zum Belastungsasthma.

    Berufsbedingtes Asthma

    Bestimmte Berufe können mit einem erhöhten Asthmarisiko verbunden sein, wenn es zum täglichen Kontakt mit potenziellen Allergenen kommt. 

    Hierzu zählen zum Beispiel Bäcker (Mehlstauballergie), Frisör (Nickel- und Pflegemittelallergie), Schreiner (Holzstauballergie) und Druckereiarbeiter (Farb- und Lösungsmittel).

    Ein berufsbedingtes Asthma ist aber nicht immer Folge einer Allergie. Bestimmte chemische Stoffe können das Bronchialsystem so stark reizen, dass Asthma entsteht, ohne dass eine allergische Reaktion zugrunde liegt. Zum Beispiel kann das Einatmen von Chlorgas (z.B. Freisetzung durch Unfälle) oder von so genannten Isozyanaten (die u.a. zur Herstellung von Kunststoffen, Lacken und Klebstoffen oder als Härter eingesetzt werden) zu entzündlichen Reaktionen führen.

    Erste Krankheitsanzeichen am Arbeitsplatz treten oft erst nach jahrelangem Kontakt mit dem Auslöser auf. Typisch für Berufsasthma ist, dass sich die Beschwerden am Arbeitsplatz verstärken, während sie sich an den Wochenenden und im Urlaub wieder bessern.

    Asthma Cardiale

    Das Asthma cardiale wird im Gegensatz zum Asthma bronchiale nicht als eigenständige Erkrankung angesehen, sondern ist ein Symptom bei Linksherzinsuffizienz, einer Herzerkrankung.

    Asthma cardiale (kardia „Herz“) nennt man die beträchtliche und oft ängstigende Atemnot als Folge einer Stauung im kleinen Kreislauf bei Linksherzinsuffizienz.

    Die Anfälle treten meist nachts im Liegen auf, da es hier zu einer Zunahme des Blutvolumens im Lungenkreislauf kommt – in aufrechter Körperlage bleibt mehr Blut auch in der unteren Körperhälfte.

    Das kardiale Asthma äußert sich in Atemnot (Dyspnoe), die sich teilweise durch Aufsetzen bessert und bei Flachlagerung verschlimmert (Orthopnoe). Sekundär kann es auch zur Bronchialobstruktion kommen, die sich ähnlich wie das Asthma bronchiale meist durch Giemen (krankhaftes Atmungsgeräusch) bemerkbar macht.

    In der schwersten Verlaufsform kann das Asthma cardiale in ein akutes Lungenödem übergehen.  Das Lungenödem ist mit stärkster Atemnot und Erstickungsgefühl verbunden. 

    Asthma Symptome: Welche Anzeichen deuten auf Asthma hin?

    Die typischen Asthma-Symptome sind unter anderem eine pfeifende Ausatmung, Kurzatmigkeit und Luftnot, ein Engegefühl in der Brust und Husten.

    Asthma ist eine sehr vielfältige Erkrankung, und die Beschwerden und deren Schweregrade unterscheiden sich deshalb zwischen den einzelnen Betroffenen oft deutlich.

    Bei einer Asthmaerkrankung reagieren die Atemwege oftmals besonders empfindlich auf eigentlich harmlose Reize, wie zum Beispiel Pollen oder Kälte, und ziehen sich krampfartig zusammen.

    Im Zuge der Entzündung kommt es zu einem Anschwellen der Schleimhaut in den Atemwegen und es wird vermehrt zäher Schleim gebildet. Die Folge: Das Ausatmen wird erschwert und die typischen Asthmasymptome werden hervorgerufen.

    Bei Patienten mit schwerem Asthma sind die Symptome in der Regel viel schwerwiegender und treten häufiger auf als im Vergleich zu schwächeren Verlaufsformen.

    Was hilft gegen Asthma?

    Nicht medikamentöse Behandlung

    Bei einem diagnostizierten Asthma ist eine medikamentöse Behandlung unerlässlich, um das Fortschreiten des Entzündungsprozesses zu verhindern. Dabei macht der Arzt den Einsatz von Medikamenten vom Schweregrad der Erkrankung abhängig.

    Für die Unterstützung Ihrer medikamentösen Behandlung eignen sich einige Maßnahmen zur besseren Krankheitsbewältigung und für ein gutes Selbstmanagement. Diese können Ihnen helfen, wieder das Gefühl von Kontrolle über Ihr schweres Asthma zu erlangen. Ein wichtiger Teil der nicht-medikamentösen Behandlung ist zum Beispiel die Anwendung bestimmter Selbsthilfetechniken bei Atemnot. 

    Diese können eine Atemtechnik sein, beispielsweise die „Lippenbremse“, oder auch Sitzhaltungen, wie der „Kutschersitz“, oder auch Körperhaltungen, wie die „Wandstellung“.

    Aber auch das Meiden von möglichen Auslösern oder eine unterstützende Psychotherapie kann Ihnen das Leben mit der Erkrankung erleichtern.

    Auch die Teilnahme an Asthma-Schulungen, beispielsweise im Rahmen einer Asthma-Kur, 
    körperliches Training und die Ausübung von Lungensport, seelische Entspannung (Meditation, Yoga) sowie gegebenenfalls die Raucherentwöhnung tragen dazu bei, einen asthmafreundlichen Lebensstil zu pflegen und spürbar an Lebensqualität gewinnen. 
     

    Die medikamentöse Behandlung von Asthma im Überblick 
    Grundsätzlich gibt es bei der Asthma-Behandlung zwei Hauptgruppen von Medikamenten:

    • Dauermedikamente (Controller) werden regelmäßig und über einen längeren Zeitraum ein-gesetzt. Sie wirken lange und entfalten langfristig ihre vorbeugende Wirkung.  

    • Bedarfsmedikamente (Reliever) werden bei akuten Beschwerden, wie Atemnot oder einem Asthma-Anfall, eingesetzt. Sie dienen der raschen und kurzfristigen, aber nicht lange anhal-tenden, Erweiterung der Atemwege. 

    Die Wirkstoffe der Asthma-Medikamente  
    Jedes Medikament enthält einen oder mehrere Wirkstoffe. Oftmals gibt es mehrere Präparate mit verschiedenen Handelsnamen, die aber denselben Wirkstoff enthalten. Der Handelsname ist der Name, den die Firma dem Präparat gibt. 

    Den Handelsnamen und den Wirkstoff Ihres Medikaments finden Sie im Beipackzettel und auf der Verpackung. 
     

    Medikamente zur Asthmabehandlung und ihre Wirkstoffe

    Gruppe

    Gruppe Wirkstoff

    Kurzwirksame Beta-2-(Sympatho) Mimetika zum Inhalieren (Reliever) = kurz wirkende, bronchienerweiternde Medikamente (Dosieraerosol oder Pulverinhalat)

    Fenoterol, Salbutamol, Terbutalin

    Langwirksame Beta-2-(Sympatho) Mimetika zum Inhalieren = lang wirkende, bronchienerweiternde Medikamente (Langwirksame Beta-2-(Sympatho) Mimetika zum Inhalieren = lang wirkende, bronchienerweiternde Medikamente (Dosieraerosol oder Pulverinhalat) Dosieraerosol oder Pulverinhalat)

    Formoterol, Salmeterol

    Kurz oder langwirksame Beta-2-(Sympatho) Mimetika zum Einnehmen (Tabletten)

    Terbutalin, Salbutamol

    Kurz oder langwirksame Beta-2-(Sympatho) Mimetika zum Einnehmen (Tabletten)

    Terbutalin, Salbutamol, Clenbuterol, Bambuterol

    Anticholinergika (erweitern die Bronchien)

    Ipratropiumbromid

    Kortison zum Inhalieren (Controller, Langzeitmedikament) = setzt die übersteigerte Abwehrbereitschaft herab (Dosieraerosol oder Pulverinhalat)

    Beclomethason, Budesonid, Fluticason, Mometason, Ciclesonid

    Kortison zum Einnehmen (Controller) (Tabletten)

    Prednisolon, Prednison, Methylprednisolon

    Xanthine (erweitern die Bronchien)

    Theophyllin

    Cromone (verringern die Überempfindlichkeit des Immunsystems für entzündliche Reize wie Allergene oder kalte Luft)

    Cromoglycinsäure

    Leukotrienrezeptorantagonisten (vermindern entzündliche und allergische Reaktionen bei Asthma bronchiale)

    Montelukast

    Monoklonaler Antikörper (unterdrückt eine allergische Reaktion)

    Monoklonaler Antikörper (unterdrückt eine allergische Reaktion) Omalizumab

    Kombinationspräparate (zwei Wirkstoffe in einem Dosieraerosol oder Pulverinhalat)

    Formoterol + Beclometason, Formoterol + Budesonid, Salmeterol + Fluticason, Fenoterol + Ipratropiumbromid, Reproterol + Cromoglycinsäure

    Wichtig

    Aufgrund der unterschiedlichen Ursachen und Verläufe von Asthma kann es einige Zeit dauern, bis ein optimaler Behandlungsplan aufgestellt ist.

    Sie haben trotz Ihrer geläufigen Therapie das Gefühl, Ihr Asthma ist nicht gut kontrolliert und Sie leiden tagsüber und nachts unter Symptomen? Dann sollten Sie nicht zögern und Ihren Arzt darauf ansprechen.

    Was kann man gegen Asthma außer Sprays noch tun?

    Zunächst empfehlen sich regelmäßige Besuche (meist jährlich) bei ihrem Lungenfacharzt, um bei einer Lungenfunktionsuntersuchung die Vitalkapazität (Leistungsfähigkeit der Lunge) zu überprüfen.

    Hieraus ergeben sich unter Umständen eine Änderung der Medikamenteneinstellung (z.B. Dosierung) oder bei Auftreten von Nebenwirkungen ggf. eine Medikamentenumstellung.

    Ein allgemein gesunder Lebensstil mit Bewegung und gesunder Ernährung unterstützen die Therapie maßgeblich.

    Regelmäßige Körperübungen, die Sie mit Ihrem Arzt besprechen können, sowie die Meidung von Reizstoffen (z.B. Rauchen) können zur allgemeinen Verbesserung des Therapieerfolges beitragen.

    Was kann man gegen Husten bei Asthma tun?

    Asthma und Husten sind in den meisten Fällen untrennbar miteinander verbunden. Der Husten ist sogar das zentrale Symptom bei Asthma.  Er kann entweder als Teil eines Hustenanfalls auftreten oder darauf hindeuten, dass eine akute Verschlechterung der Beschwerden erfolgt ist.

    Asthmatischen Husten behandeln und vorbeugen
    In der Langzeittherapie werden Asthmasprays mit Cortison eingesetzt („Controller“), welche die Entzündungsentwicklung der Bronchien (luftleitende Atemwege) verringern.

    So kommt es seltener zu übersteigerten Reaktionen des körpereigenen Abwehrsystems – und die Häufigkeit von Husten bei Asthma sinkt. 

    Kurzfristig kommt bei asthmatischem Husten ein sogenannter „Reliever“ zum Einsatz. Ist der Husten so stark, dass er die normale Atmung beeinträchtigt, kann dieses Bedarfsmedikament die Bronchien erweitern und beruhigen. Das lindert typische Asthma-Symptome wie Husten, Atemnot und weitere Beschwerden.

    Vielen Betroffenen hilft es zudem, sich an einen Ort mit ruhiger Atmosphäre zurückzuziehen, oder eine Form der Entspannung zu entwickeln (Körperübungen, Atemtechniken u.a.) oder auch nur ein Glas Wasser zu trinken.  
    So können sie selbst dazu beitragen, den Hustenreiz zu stillen und sich in diesen Situationen zu be-ruhigen. 

    Ist Asthma heilbar?

    Asthmaerkrankungen sind nach aktuellem Stand der Medizin nicht heilbar, aber dank der sich stetig verbessernder Therapieoptionen gut behandelbar.

    Was ist der Unterschied zwischen Asthma und COPD?

    Asthma und COPD sind zwei Lungenerkrankungen, die aufgrund ähnlicher Symptome leicht ver-wechselt werden können. 

    Für eine zielgerichtete Therapie ist jedoch eine eindeutige Diagnose erforderlich.

    Symptome von COPD und Asthma 
    Bei Asthma kann es zu einer Atemnot kommen, wie bei der COPD, bedingt durch eine Verengung der Atemwege. Diese ist bei Asthma aber häufig nur zeitweise vorhanden.  

    Asthma ist eine weitverbreitete Atemwegserkrankung. Gerade weil die Symptome, wie Luftnot und pfeifende Atemgeräusche beide Erkrankungen umfassen, muss bei der Diagnose der Krankheiten immer genau geprüft werden, welche Erkrankung zu den Beschwerden führt. Dies ist entscheidend für die Wahl der richtigen Therapie. Die COPD ist eine Erkrankung, die dem Asthma ähnlich ist. 

    Asthma 
    Atemnot kommt bei Asthma im Rahmen von Anfällen auf, bei allergiebedingtem Asthma zum Bei-spiel nach Kontakt mit einem allergieauslösenden Stoff, oder nach einem langen Entwicklungspro-zess in Folge einer Virusinfektion. 

    Darüber hinaus fällt der Husten bei Asthma im Gegensatz zur COPD in der Regel eher trocken aus. 

    COPD 
    COPD ist eine Abkürzung der englischen Krankheitsbezeichnung Chronic Obstructive Pulmonary Disease. Damit ist eine chronische Verengung (Obstruktion) der Atemwege gemeint. COPD entsteht häufig aus einer chronischen Bronchitis und ist gerade unter Rauchern weit verbreitet.

    Typische Symptome für COPD sind: Bei Belastung oder dauerhaft Atemnot, vorranging bei körper-licher Belastung. COPD-Patienten haben meist ausgeprägten Husten, vor allem morgens und häufig mit zähem Auswurf. Und es ist eine dauerhafte Verengung der Atemwege festzustellen. 

    COPD verläuft in Schüben. Zunächst tritt die Atemnot bei größerer körperlicher Belastung auf, zum Beispiel beim Sport. Im weiteren Krankheitsverlauf verschlechtert sich der Zustand: Schon bei all-täglichen Aktivitäten, wie Treppensteigen, bemerken Betroffene, dass Ihnen die Luft wegbleibt. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es sogar in Ruhe zur Atemnot.  

    Zwei ganz entscheidende Unterschiede zwischen Asthma und COPD lassen sich feststellen: Im Gegensatz zur COPD tritt bei Asthma die Atemnot anfallartig auf und Asthma-Patienten haben eher trockenen Husten.

    Inhalatoren bei der Asthma-Therapie: So wird die Erkrankung der Atemwege behandelt

    Dauertherapie

    Die Therapie mit Hilfe von Inhalatoren ist schonend und zielgerichtet. Es ist dabei aber entscheidend, den richtigen Inhalator zu finden.

    Inhalatoren bringen das Asthma-Medikament direkt in die entzündeten Atemwege und schonen deshalb den restlichen Körper.

    Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl an Inhalationssystemen. Eine Übersicht finden Sie hier

    Der richtige Umgang mit Asthma-Inhalatoren will gelernt sein
    Inhalieren ist bei Asthma oft tägliche Routine. Ob im akuten Notfall oder als Dauertherapie, Asthmatiker besitzen meist mehrere Inhalatoren, die regelmäßig eingesetzt werden müssen.

    • Welches Inhalationssystem Ihr Arzt Ihnen empfiehlt, richtet sich vor allem nach 
      der für Sie einfachsten Anwendung,
    • Ihrem Alter, 
    • und dem Schweregrad Ihres Asthmas.

    Mithilfe des Asthma-Inhalators gelangen die Wirkstoffe als feine Partikel gezielt in die Bronchien, den luftleitenden Teilen der Lunge. Da beim Inhalieren immer wieder Fehler passieren, sollten Sie sich vom Arzt oder Apotheker den richtigen Gebrauch ausführlich zeigen lassen.

    Sowohl bei der Verwendung von Asthma-Controllern, also dauerhaft einzunehmenden Asthma-Medikamenten, als auch bei einem Notfallspray ist es wichtig, mit der Handhabung vertraut zu sein.

    Am häufigsten werden Dosieraerosole und Pulverinhalatoren verwendet.

    Dosieraerosole helfen oft bei einem akuten Asthmaanfall, da die Wirkstoffe sehr klein verteilt wer-den und die Atemwege schnell erreichen.

    Pulverinhalatoren enthalten häufig Cortison und werden deshalb gerne zur Langzeittherapie bei Asthma eingesetzt.  

    Leichteres Inhalieren bei Asthma mit dem Spacer 
    Hat der Arzt für Sie ein Treibgas-Dosieraerosol als Inhalator ausgewählt, das den Wirkstoff versprüht und nicht mit Hilfe eines kräftigen Atemzuges verteilt, können sich Schwierigkeiten beim Inhalieren ergeben: Gleichzeitig mit dem Auslösen muss das Einatmen koordiniert werden.

    Kleinkinder und sehr alte Menschen können manchmal nicht ausreichend tief einatmen, sodass dann ein Düsen- oder Ultraschallvernebler zum Einsatz kommt.

    An dieser Stelle helfen sogenannte Spacer: Diese Vorsatzkammern werden auf das Asthmaspray aufgesetzt und nach dem Auslösen zuerst mit dem Aerosol befüllt. Anschließend kann dieses in aller Ruhe eingeatmet werden.

    Der Notfall

    Asthmaanfall: So handeln Sie bei einem Asthma-Notfall richtig 
    Zunehmende Atemnot bei körperlicher Belastung kündigt häufig einen Asthma-Notfall an. Eine wichtige Maßnahme bei der kurzfristigen Behandlung sind bestimmte Medikamente (Reliever), die die Bronchialmuskulatur entspannen (Bronchospasmolyse).

    Schnelle Helfer im Notfall: Sprays (Reliever) bei akutem Asthmaanfall 
    Bei Asthma gibt es zwei verschiedene Arten von Medikamenten, die in der Regel als Inhalations-Sprays verabreicht werden:

    • Die Controller sind für eine dauerhafte Behandlung gedacht.
    • Die Reliever – auch bekannt als Asthma-Notfallsprays – kommen dagegen bei einer akuten Verschlechterung der Symptome, einem Asthmaanfall und bei Atemnot zum Einsatz. Sie werden nur bei Bedarf angewendet und werden daher auch als Bedarfsmedikation bezeichnet.

    Die Aufgabe der Reliever (deutsch: Befreier) ist es, bei Asthma die verkrampfte Bronchialmuskula-tur wieder zu entspannen (Bronchospasmolyse), die verengten Bronchien zu erweitern und damit die akuten Asthma-Beschwerden zu lindern.

    Reliever gegen Asthma enthalten häufig sogenannte rasch wirksame Beta-2-Sympathomimetika. Diese stimulieren bestimmte Rezeptoren der Bronchialmuskulatur und sorgen dafür, dass sich die Verkrampfung in der Bronchialmuskulatur löst. 

    Der Effekt der rasch wirksamen Beta-2-Sympathomimetika tritt in der Regel nach wenigen Minuten ein und hält circa vier Stunden an. 

    Asthma-Notfallplan: Was bei einem Asthmaanfall zu tun ist 
    Das oberste Gebot bei einem Asthmaanfall (Notfall) lautet: Ruhe bewahren. Aufregung und Hektik verstärken die Luftnot zusätzlich, da sich Herzschlag und Atmung beschleunigen, was wiederum den Sauerstoffbedarf im Körper erhöht.

    Darüber hinaus sind folgende Maßnahmen sinnvoll:

    • Zwei bis vier Hübe aus dem Notfallspray (Bedarfsmedikation) inhalieren (nach Vorgabe des behandelnden Arztes).
    • Anschließend durch die fast geschlossenen Lippen (sogenannte „Lippenbremse“) ausatmen und eine atemerleichternde Haltung einnehmen.
    • Circa zehn Minuten abwarten – tritt keine Besserung ein, das Notfallmedikament erneut ein-nehmen und sofort einen Arzt aufsuchen oder den Notarzt rufen.

    Ein Asthmaanfall kann auch ein Signal dafür sein, dass die Dauermedikation zur Kontrolle des Asthmas nicht ausreicht. Daher sollte möglichst rasch ein Arzt aufgesucht werden, um mit ihm über eine Therapieanpassung zu sprechen. 

    Woran ist ein Asthma-Notfall zu erkennen? 
    Ein Asthmaanfall beziehungsweise Notfall kann sich sowohl einige Tage im Voraus, jedoch auch nur einige Stunden vorher bereits ankündigen. Ein Asthmaanfall kann sich aber ebenso innerhalb von Minuten ergeben. 
    Charakteristisch für einen Asthmaanfall sind folgende Beschwerden:

    • Kurzatmigkeit bis hin zur Atemnot
    •  Engegefühl in der Brust 
    • trockener oder produktiver Husten 
    • pfeifende Atemgeräusche 
    • niedrige Peakflow-Werte (Lungenkapazität, im roten Bereich des Ampelschemas) 

    Häufig kommt es zudem zu einer eingeschränkten körperlichen Belastbarkeit der Betroffenen. In einigen Fällen wird dabei ein Asthma-Notfallspray (Reliever) manchmal schon im Vorfeld benö-tigt, um die auftretende und zunehmende Atemnot zu bekämpfen.

    Stets auf einen Asthma-Notfall vorbereitet sein 
    Es ist nicht immer vorherzusehen, wann und wo es zu einem Asthmaanfall kommt. Anfälle können sich mitunter innerhalb weniger Minuten oder Stunden entwickeln. 

    Daher ist es sinnvoll, sowohl zuhause als auch unterwegs stets gut auf einen Notfall vorbereitet zu sein.  
    Dazu gehört folgende Dinge mit sich zu führen:

    • die Telefonnummern von Ärzten und Notdiensten
    • die verordneten Medikamente in ausreichender Menge 
    • den Peakflow-Meter, um Werte zu ermitteln 
    • sowie ein Asthma-Tagebuch, um Werte einzutragen

    Bewahren Sie die Gegenstände möglichst immer an gewohnter Stelle auf, damit Sie bei einem drohenden Asthmaanfall nicht danach suchen müssen.

    Tipp: Sie sollten auch Ihren Freunden und Verwandten sagen, wo Sie Ihre Utensilien für den Notfall aufbewahren, und sie über das Vorgehen bei einem Asthmaanfall aufklären. So wissen Ihre An-gehörigen was bei akuter Atemnot zu tun ist und können Ihnen im Zweifelsfall die benötigten Medikamente, wie ein Asthma Notfallspray, bringen.

    Asthma Stufentherapie: So funktioniert die Einteilung nach GINA

    Die Definition

    Die GINA-Leitlinien sind von der Global Initiative for Asthma (GINA) herausgegebene Leitlinien zur Diagnostik, Einteilung und Therapie des Asthma bronchiale.

    Unter der Asthma-Stufentherapie versteht man den systematischen Einsatz medikamentöser Therapieverfahren beim Asthma bronchiale.

    Überblick der Stufeneinteilung

    Asthma Stufentherapie

    Stufe 1

    Bei Patienten mit kontrolliertem Asthma bronchiale und normaler Lungenfunktion, ohne nächtliche Symptomatik und nur maximal einer Symptomepisode über wenige Stunden pro Monat ist eine bedarfsorientierte Therapie mit entsprechenden Medikamenten ausreichend. Eine Dauertherapie ist nicht angezeigt.

    Bei Patienten mit auffälliger Lungenfunktion, nächtlichen Symptomen oder mind. 2 Symptomepisoden pro Monat, ist eine Dauertherapie mit Medikamenten angezeigt. Ebenso erhalten Patienten bei Verschlechterung eine Dauertherapie.

    Stufe 2

    In der zweiten Stufe erhalten die Patienten eine Dauertherapie, ggf. mit einem niedrigdosierten Medikament und einer zusätzlichen Bedarfstherapie mit einem Ergänzungsmedikament.

    Stufe 3

    In der Stufe 3 werden die Dosierungen erhöht oder auch Medikamente kombiniert. Die Bedarfstherapie wird angepasst.

    Stufe 4

    Die Stufe 4 beinhaltet ein Therapieschema für die Dauertherapie: Ein Medikament wird mit mindestens einem weiteren Wirkstoff kombiniert:

    Die individuelle Bedarfstherapie gleicht der von Stufe 3.

    Stufe 5

    Kann trotz dreimonatiger Therapie eines Medikamentes in höchster Dosis in Kombination mit einem ergänzenden Medikament keine ausreichende Symptomkontrolle erreicht werden, kommen gegebenenfalls Biologika (Anti-IgE-Behandlung) in Frage.

    Weiterhin kommen orale beziehungsweise sogenannte systemische Glukokortikoide (Tablettenform) in Frage.

    In allen Stufen werden die entsprechenden Medikamente (Wirkstoffe, Kombinationen) von ihrer Wirksamkeit her zugeordnet und aufgelistet.

    Asthmasprays: Welche Inhalatoren gibt es?

    Auf dem Markt wird eine Vielzahl an Inhalatoren angeboten, die mit verschiedenen Asthmamedikamenten befüllt sein können.

    Die verschiedenen Asthma-Inhalatoren im Überblick:

    Derzeit sind vier verschiedene Systeme bei Asthma-Inhalatoren gebräuchlich:

    • Pulverinhalatoren: Der Wirkstoff liegt als Pulver, zum Beispiel in Verbindung mit Milchzucker, vor. Beim Inhalieren wird der Wirkstoff aus dem Pulver „gesprengt“ und in die Bronchien transportiert.
    • Treibgas-Dosieraerosole (atemzuggesteuert oder nicht-atemzuggesteuert): Hierbei wird das Medikament mittels Treibgas in Form eines feinen Nebels freigesetzt. Der Sprühstoß wird entweder durch Druck auf das Ventil oder durch den Atemzug ausgelöst.
    • Düsen- und Ultraschallvernebler: Bei diesem Asthma-Inhalator wird ebenfalls ein feiner, inhalierbarer Nebel hergestellt. Mittels Druckluft wird der Nebel verwirbelt und über ein Mundstück oder eine Maske eingeatmet.
    • Überdruckinhalationsgeräte: Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus einem Beatmungsgerät und einem Vernebler. Durch leichte Druck- und Sauerstoffzufuhr werden die Atemwege offengehalten, sodass der Wirkstoffnebel die Bronchien optimal erreicht.

    Mehr dazu lesen Sie hier.

    Exazerbation bei Asthma: Was bedeutet das?

    Die Exazerbation bei Asthma bronchiale ist eine Verschlechterung der Symptome, unter anderem Atemnot, Husten, Giemen oder einer Kombination dieser Symptome. Diese können häufiger, aber auch verstärkt, auftreten.

    Schleim lösen bei Asthma

    Die Atem­wege befreien

    Wenn Ihnen verschleimte Atemwege das Luftholen erschweren, spielen das Lösen und Abhusten des Schleims eine wichtige Rolle.

    In der Regel ist eine regelmäßige antientzündliche Therapie mit inhalativen Steroiden ausreichend.

    Zusätzlich gibt es jedoch eine Reihe weiterer Maßnahmen, die Ihnen helfen, Ihre Atemwege zu befreien.

    Körperliche Übungen

    Sehr effektiv können körperliche Übungen, wie die „autogene Drainage“ und spezielle Hustentechniken, sein. Mit der „autogenen Drainage“ können Sie den Schleim schonend und ohne fremde Hilfe aus der Lunge entfernen. Atmen Sie dazu ruhig und tief und möglichst durch die Nase ein. Sie können dabei Sitzen, aber auch auf dem Rücken oder der Seite liegen. Geben Sie der Luft zwei bis drei Sekunden Zeit, um sich in der Lunge zu verteilen, und lassen Sie sie dann gegen die sogenannte Lippenbremse ausströmen. Dabei sollte die Oberlippe etwas vorgestülpt und die Unterlippe leicht zurückgezogen sein, sodass die Luft nach unten entweichen kann. Atmen Sie anschließend aktiv aus.

    Durch die tiefen Atemzüge erweitern und verengen sich Ihre Bronchien stärker. Dadurch löst sich der Schleim besser. Die Lippenbremse bewirkt, dass die Bronchien länger geöffnet bleiben, so kann der Schleim besser „abtransportiert“ werden. Um diese Übung gut durchführen zu können, sollten Sie unbedingt fachliche Hilfe in Anspruch nehmen.

    Räuspern statt husten

    Beim Husten entsteht ein sehr hoher Druck im Brustkorb und in der Lunge. Für instabile Bronchien ist er gefährlich, weil er sie zudrücken kann. Dann wird der Schleim nur unvollständig hinausbefördert. In diesem Fall spricht man von „produktiv-ineffektivem“ Husten. Dagegen hilft es, erst gegen die Lippenbremse auszuatmen und dann den Schleim nicht mit einem Hustenstoß, sondern mit einem Räuspern aus den Atemwegen zu befördern. Dadurch vermeiden Sie einen zu hohen Druck. Allerdings belastet zu häufiges Räuspern die Stimmbänder. Deshalb sollten Sie diese Technik nicht zu oft einsetzen.

    Bei langjährigem Husten ist die Hustenmuskulatur sehr erschöpft. Dann sollte sie durch die Arme unterstützt werden. Setzen Sie sich dazu aufrecht hin, überkreuzen Sie die Unterarme und legen Sie sie wie ein Korsett vor Ihren Bauch. Atmen Sie dann tief ein und unterstützen Sie den folgenden Hustenstoß, indem Sie die Arme auf den Bauch drücken.

    Atemtherapiegeräte

    Einen ähnlichen Effekt wie das Ausatmen gegen die Lippenbremse erzielen Atemtherapiegeräte mit wechselndem Widerstand gegen das Ausatmen. Auch sie dienen dem Weithalten der Atemwege und der Schleimlösung. Außerdem gibt es Geräte, die Schwingungen erzeugen, um den Schleim zu lockern. Ob Sie ein Gerät verwenden sollten und, wenn ja, welches, sollten Sie mit Ihrem Arzt oder Therapeuten besprechen.

    Medikamentöse Hilfen

    Bei verstärkter Bildung von zähflüssigem Bronchialschleim kann die Behandlung kurzfristig durch schleimlösende Medikamente ergänzt werden. Helfen können auch naturheilkundliche Schleimlöser auf Thymian- oder Primelbasis oder auf Basis von ätherischen Ölen. Ebenso können regelmäßige Inhalationen mit Kochsalz hilfreich sein. Hustenstillende Medikamente sind grundsätzlich nicht zu empfehlen, weil sie dazu führen können, dass der Schleim sich verfestigt. 

    Atemprobleme trotz Asthmaspray: Was ist jetzt zu tun?

    Sollten nun dennoch Atemprobleme trotz des Einsatzes dieser verordneten Sprays bestehen, ist eine ärztliche Untersuchung erforderlich, um die Ursache hierfür zu ermitteln.

    Steht die Diagnose Asthma bronchiale fest, wird der Arzt die Dosierungsstärke überprüfen, oder eine medikamentöse Alternative, die wirksamer ist, in Erwägung ziehen.

    Es ist gleichzeitig zu ermitteln, ob eventuell Umweltbedingungen, die persönliche Situation oder andere Faktoren (z.B. beruflicher Zusammenhang mit Reizstoffen, oder Stress) die Ursache dafür sein können.

    Lesen Sie dazu auch unsere Tipps gegen Atemnot.

    Asthma Tagebuch

    Mit dem Führen eines Asthma-Tagebuches kann man entscheidend mit zum Erfolg bei der Behandlung beitragen.

    Asthma schränkt den Alltag der Betroffenen oft stark ein. Ein Asthma-Tagebuch kann Ihnen dabei helfen, auch zu mehr Lebensqualität zu erreichen.

    In einem Asthma-Tagebuch können Betroffene über einen längeren Zeitraum Informationen zu ihrer Erkrankung übersichtlich notieren (z.B. Peakflow-Werte), mögliche Beschwerden aufschreiben oder ob die Einnahme von Bedarfsmedikation notwendig war.

    Das bringt verschiedene Vorteile für die Therapie:

    • Der behandelnde Arzt kann auf diese Weise den Krankheitsverlauf sowie den Behandlungserfolg genau verfolgen und gegebenenfalls die Therapie darauf abstimmen. 
    • Der Patient wird eigenverantwortlich in die Therapie mit einbezogen und kann so zum Behandlungserfolg beitragen.

    Wichtig ist hierfür, dass das Asthma-Tagebuch regelmäßig ausgefüllt und zu jedem Arzttermin mitgenommen wird.

    Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Er wird Ihnen entweder eine Vorlage aushändigen, oder Sie können sich auch Vordrucke im Internet unter >Asthma-Tagebuch< herunterladen.

    Asthma und Sport

    Asthma und Sport schließen sich nicht aus.

    Auch für Asthma-Kranke gilt: sportlich aktive Patienten haben seltener Anfälle und kommen besser mit ihrer Krankheit zurecht. Regelmäßiger Sport trainiert die Lunge, kräftigt die Atemmuskulatur und schützt vor Infekten.

    Am besten geeignet für Asthma-Patienten sind Ausdauersportarten mit gleichmäßiger Belastung, zum Beispiel Schwimmen, Radfahren, Rudern, Jogging oder Walking.

    Nicht empfehlenswert sind kurze schnelle Sprints wie zum Beispiel beim Fußball oder Tennis.

    Eine Voraussetzung ist bei Asthmatikern, die Sport treiben wollen, dass sie in ärztlicher Behandlung und medikamentös gut eingestellt sind.

    Die meisten Patienten nehmen kortisonhaltige Sprays, um die Bronchien zu entkrampfen und Entzündungen sowie allergische Reaktionen zu verhindern. Hinzu kommen Sprays und Tabletten zur Erweiterung der Bronchien und Atemwege. Entspannungstraining kann die medikamentöse Behandlung unterstützen und den Umgang mit der Erkrankung erleichtern.

    Ein wichtiges Ziel ist, dass die Betroffenen lernen, ihren Zustand richtig einzuschätzen. Wer den Umgang mit seiner Krankheit gelernt hat, kann sich bei entsprechendem Talent und Training auch in internationalen Wettkämpfen mit anderen messen.

    Asthma und Biologika

    Als Biologika bezeichnet man Medikamente, die biotechnologisch hergestellt werden. Das sind komplexe Wirkstoffe, die bereits seit einigen Jahren erfolgreich bei der Behandlung von vielen verschiedenen Erkrankungen (z. B. Asthma und Neurodermitis, aber auch Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose) zum Einsatz kommen. Sie greifen beispielsweise gezielt in die Entzündungsprozesse ein und stoppen diese.

    Weitere Informationen zu Biologika bei Asthma finden Sie hier.

    Quellenangaben

    • Deutsche Atemwegsliga e.V.: Richtig inhalieren, https://www.atemwegsliga.de/richtig-inhalieren.html, Abruf: 15.6.2020
       
    • Lungeninformationsdienst: Asthma-Therapien, https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/asthma/therapien, Abruf: 15.6.2020
       
    • Amboss: Asthma bronchiale, https://www.amboss.com/de/wissen/Asthma_bronchiale, Abruf: 15.6.2020

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